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Commerzbank: Steigende Inflation für die EZB kein Grund, Anleihekäufe im März zu beenden

21.10.2016 09:29 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Eine Erkenntnis hat die Pressekonferenz der EZB gebracht: Ein abruptes Ende der Anleihekäufe wird es nicht geben; von einer nachhaltigen und dauerhaften Annäherung an die Zielrate von knapp unter 2% sei die Inflation noch weit entfernt, hieß es. Doch wie es nach dem Ende des laufenden Kaufprogramms weitergehen soll, ließ EZB-Chef Draghi offen; darüber habe man im Rat nicht diskutiert. Die EZB will sich noch nicht festlegen und hofft auf ein klareres Bild in der Sitzung am 8. Dezember; dann liegen ihr die neuen Projektionen zum Wachstum und zur Inflation vor. Solange wird die Märkte weiter die Frage umtreiben, ob die Anleihekäufe nach März mit unvermindertem oder reduziertem Tempo („Tapering“ ) weitergehen.

Zinsen und Anleihen

Belgien: Unternehmensvertrauen (Oktober), 15:00 Uhr
Euroraum: Verbrauchervertrauen (Oktober), 16:00 Uhr

Am Rentenmarkt führten die Äußerungen Mario Draghis auf der EZB-Pressekonferenz zu sinkenden Renditen. Draghi sendete kein Signal, dass die Wertpapierkäufe reduziert werden und verwies in seinem Ausblick auf die Dezembersitzung. Dann werden genügend neue Daten und Projektionen zum Wirtschaftswachstum und zur Inflation vorhanden sein, um über den konkreten Fortgang des Anleihekaufprogrammes zu entscheiden. Ein abruptes Ende der geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen sei aber unwahrscheinlich. Zudem merkte er an, dass bisher keine Anzeichen einer höheren Kerninflation vorlägen. Der jüngste Anstieg der Teuerungsrate sei auf reine Basiseffekte zurückzuführen, die durch den gesunkenen Ölpreis hervorgerufen werden (siehe auch „Im Blickpunkt“). Unter Druck kam auch der Euro im Vergleich zum US-Dollar: Die europäische Gemeinschaftswährung sank auf fast 1,09 USD je Euro. In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stärker als erwartet gestiegen. Der aussagekräftigere Vierwochenschnitt erhöhte sich leicht auf 251.750. Das Geschäftsklima in der Region Philadelphia trübte sich im Oktober nicht so stark ein wie vorhergesagt. Der „Philly-Fed-Index“ sank von 12,8 auf 9,7 Punkte, bleibt damit aber weiter solide im Wachstumsbereich. Der Wohnungsbau in den USA sendet erneut starke Signale: Die Wiederverkäufe bestehender Häuser zogen im September um 3,2% im Monatsvergleich an. Spannend wird es heute für Portugal: Die Ratingagentur DBRS aktualisiert das Rating der portugiesischen Staatsanleihen. Wir gehen davon aus, dass DBRS die Bewertung im Investmentgrade belässt, aber den Ausblick auf negativ herabstuft. DBRS ist die einzige Ratingagentur, die für Portugals Staatsanleihen noch eine Bewertung im Investmentgradebereich vergibt. Dies erlaubt somit der EZB den Anleihenkauf.

Aktien

Ericsson, Q3-Zahlen
General Electric, Q3-Zahlen
McDonald’s, Q3-Zahlen
SAP, Daimler Q3-Zahlen

An den europäischen Aktienmärkten ging es gestern weiter aufwärts. Die EZB sorgte allerdings für eine hohe Intraday-Schwankung, wobei derer sich der Dax sogar zwischenzeitlich im Minus wiederfand. Zwar wurde letztendlich nichts Neues verkündet, aber an den Märkten wird - mehr denn je - auf jede Äußerung Draghis sofort reagiert und nicht lange abgewartet, bis alle Statements unter die Leute gebracht worden sind. So verunsicherte er während der Pressekonferenz mit seiner Aussage, dass der EZB-Rat nicht über eine Verlängerung der Anleihekäufe gesprochen habe. Letztendlich zeigt sich einmal mehr, wie sensibel die Investoren immer noch auf geldpolitische Veränderungen reagieren. Auf Einzelwertebene wird dagegen noch auf fundamentale Aspekte geachtet und so sorgten veränderte Prognosen bei Lufthansa (+7,9%) für Kursgewinne, während eine Gewinnwarnung bei Gea Group (-20,2%) die Aktie einbrechen ließ. Die gesenkte Umsatzprognose bei Nestle (-0,8%) sorgte dagegen für vergleichsweise wenig Bewegung. An den US-Märkten ging es bei hohen Umsätzen leicht abwärts. Dabei ging innerhalb des Handelstages hin und her. Recht gut ausgefallene Makrodaten konnten dem Markt dabei nicht auf die Sprünge helfen. Der Fokus lag auf der Berichtssaison, wo Verizon (-2,5%) enttäuschte und dem Telekomsektor (-2,0%) auf Branchenebene die rote Laterne verpasste. Als einziger Sektor schloss Healthcare (+0,5%) im Plus, während selbst die guten Zahlen von American Express (+9,0%) den Finanzwerten (-0,02%) nicht ins Plus verhalfen. Microsoft nachbörslich nach guten Zahlen +6%. In Asien geht es heute Morgen überwiegend abwärts. Die Märkte in Hongkong sind angesichts des nahenden Taifuns Haima geschlossen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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