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Commerzbank: Deutschland – Was zeigt der ZEW-Index?

12.10.2016 10:22 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim befragt monatlich 300 Experten von Banken, Versicherungen und Finanzabteilungen ausgewählter Großunternehmen zu ihren Markteinschätzungen (u.a. Zinsen, Aktienkurse). Aus den Rückmeldungen werden dann die zwei ZEW-Konjunkturindikatoren (Lage und Erwartungen) berechnet. Anders als das Institut behauptet, sind die Indikatoren kaum vergleichbar mit den ifo-Geschäftserwartungen, da das ifo-Institut die Produzenten direkt über ihre wirtschaftliche Lage befragt. Vor diesem Hintergrund überrascht es auch nicht, dass der ZEW-Konjunkturindikator einen Nach- bzw. Gleichlauf zum Aktienmarkt aufweist.

Zinsen und Anleihen

Deutschland: Großhandelspreise (Sep.), 8.00 Uhr
Euroraum: Industrieproduktion (Aug.), 11.00 Uhr
USA: Fed-Sitzungsprotokoll, 20.00 Uhr

Die gestrigen Konjunkturdaten wie z.B. der ZEW-Index, (siehe auch „Im Blickpunkt“) und der Stimmungsindex für kleinere und mittlere Betriebe in den USA (NFIB-Index) zählen wahrlich nicht zu den Datenschwergewichten. Und so blieb ihr Markteinfluss auch gestern gering, zumal sie von den Erwartungen nicht signifikant abwichen. Während beim deutschen ZEW-Index sowohl die aktuelle Lageeinschätzung als auch die Erwartungen (Oktober: 59,5 nach 55,1 bzw. 6,2 nach 0,5 Punkten) anstiegen, ging der NFIB-Index im Vormonatsvergleich zurück (September: 94,1 nach 94,4 Punkte). Letzteres tat den anziehenden Zinsanhebungserwartungen jedoch keinen Abbruch; die vom Markt eingepreiste implizite Wahrscheinlichkeit einer Leitzinsanhebung der Fed im Dezember liegt jetzt bei 66%. Die Rendite 10-jähriger Treasuries stieg auf den höchsten Stand seit Anfang Juni – als noch eine Straffung im Juli für möglich gegolten, sich dann aber schnell durch schwache Arbeitsmarktdaten für Mai und die zunehmenden globale Unsicherheiten (immer enger werdende Brexit-Entscheidung) in Luft aufgelöst hatte. Auch der Devisenmarkt scheint darauf zu setzten, dass dem jetzigen Anlauf der Fed mehr Erfolg beschieden sein wird. So notiert der US-Dollar gegenüber dem Euro auf einem 2-Monatshoch und tendiert auch anderen Währungen gegenüber zur Stärke. Unterdessen steht das britische Pfund angesichts der Perspektive eines „harten Brexit“, weiter unter Druck; es sank gegenüber dem Euro (0,90 GBP pro EUR) auf den tiefsten Stand seit 5 und ggü. dem US-Dollar seit 30 Jahren. Darin spiegelt sich die Befürchtung, dass das Land seine bisherige Rolle als attraktiver Standort für Direktinvestitionen und „Sprungbrett auf den Kontinent“ verlieren könnte.

Aktien

Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Ein überraschend stark ausgefallener ZEW-Index konnte am gestrigen Handelstag die Marktteilnehmer nicht aus ihrer Lethargie reißen. Der DAX bewegte sich im Tagesverlauf in engen Grenzen. Nachdem der deutsche Leitindex zur Handelsmitte leicht im Plus notierte, gab er in den letzten beiden Handelsstunden nach und schloss mit einem Minus von 0,44% bei 10.577,16 Punkten. Die Aktien von Lufthansa standen dabei besonders im Fokus. Die deutsche Airline konnte nach der Veröffentlichung ihrer Verkehrszahlen deutlich zulegen und schloss mit knapp 5% Zuwachs an der DAX-Spitze. Ebenfalls gesucht waren die Anteilscheine von ProSiebenSat1 die nach einer Kurszielanhebung eines Analysehauses 1,70% gewinnen konnten. Am Ende der DAX-Rangliste notierte Infineon, die einen niederländischen Laserspezialisten übernehmen wollen. In der zweiten Reihe musste Gerresheimer eine Verkaufsempfehlung verkraften und fiel fast 4%. Die europäischen Börsen lagen ebenso wie der DAX leicht im Minus. Der französische CAC-40 verlor gut 0,50% und der englische FTSE 100 gab nach zwischenzeitlichem Rekordhoch knapp 0,40% nach. Die enttäuscht aufgenommenen Quartalszahlen von Alcoa, die damit auch traditionell den Start der US-Berichtssaison eingeläutet haben, führten zu der negativen Stimmung. Entsprechend verschnupft reagierten die Anleger und drückten den Dow Jones als US-Leitbörse um über 1% ins Minus. Alcoa musste mit fast 11,5% kräftig Federn lassen. Diese Vorgabe drückte auch den Nikkei um knapp 1% ins Minus und dürfte heute auch für eine schwächere Eröffnung in Deutschland sorgen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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