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Commerzbank: Nearer, My Zero Yield, to Thee

12.08.2016 09:11 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Ultratiefe Anleiherenditen wie in Japan waren lange ein Sonderfall, jetzt sind sie fast schon die Regel. So scherten Bundesanleihen beflügelt von negativen Einlagesätzen und quantitativer Lockerungsphantasie schon 2014 aus dem Renditegeleitzug aus und schlossen sich dem „Einzelfahrer“ Japan an. Angetrieben durch die massive Lockerung der Bank of England, die ihr Anleihekaufprogramm wieder aufnimmt, aber offenbar Probleme hat, überhaupt die gewünschten Volumina am Markt zu finden, nehmen jetzt die Renditen britischer Gilts Kurs auf japanische und deutsche Verhältnisse. Dies verschärft die „Suche nach Rendite“. In den USA kann man fündig werden, was einem Ausscheren der US-Renditen nach „Norden“ enge Grenzen setzt.

Zinsen und Anleihen

Deutschland: BIP-Wachtums Details (Q2), 8 Uhr
Euroraum: BIP-Wachtums Details (Q2), 11 Uhr
Euroraum: Industrieproduktion (Jun), 11 Uhr
USA: Einzelhandelsumsätze (Jul), 14:30 Uhr
USA: Verbrauchervertrauen, Michigan (Aug), 16 Uhr

Der Rückgang der Renditen setzte sich am gestrigen Handelstag zunächst fort. Zehnjährige Bundesanleihen notierten im Tief bei -0,12%, im Nachmittagshandel folgte dann aber eine leichte Gegenbewegung. Bemerkenswert ist auch die Entwicklung der spanischen Staatsanleihen: Die Risikoaufschläge gegenüber Bundesanleihen sind seit ihren Hochs Ende Juni massiv zurückgekommen. Inzwischen liegt die laufende Verzinsung einer zehnjährigen spanischen Staatsanleihe nur noch bei 0,91%. Ein ähnliches Bild liefern italienische Anleihen. Obwohl Italien aktuell mit einigen hochverschuldeten Banken zu kämpfen hat, sind auch hier die Risikoaufschläge der Staatsanleihen deutlich gesunken. Das Anleihekaufprogramm der EZB entfaltet inzwischen seine volle Wirkung: Die große Nachfrage nach Anleihen sorgt für immer höhere Kurse, die Staaten können sich immer billiger refinanzieren. Das Ziel der EZB; die Inflation anzukurbeln, wird jedoch derzeit völlig verfehlt. Die Inflationserwartungen befinden sich nahe ihrer Allzeittiefs. Unter stetig fallenden Staatsanleiherenditen leidet aber nicht nur der Euroraum, sondern ebenfalls Japan und inzwischen auch Großbritannien (siehe „Im Blickpunkt“). Die deutsche Wirtschaft bleibt auf Wachstumskurs: Das BIP ist im zweiten Quartal bereinigt um 0,4% (Q/Q) stärker gewachsen als mit 0,2% prognostiziert worden war. Heute Nachmittag werden die Einzelhandelsumsätze in den USA veröffentlicht. Der Markt erhofft sich einen Hinweis, wie die US-Wirtschaft in das dritte Quartal gestartet ist. Mit dem privaten Konsum als Haupttreiber rechnen wir mit einem Zuwachs von 0,4% gegenüber dem Vormonat.

Aktien

Deutsche Pfandbriefbank, Quartalsbericht
Deutsche Wohnen, Quartalsbericht
GSW Immobilien, Quartalsbericht

Der gestrige Tag wird den Börsianern in guter Erinnerung bleiben. Die europäischen Aktienmärkte haben den Brexit-Schock vergessen und schlossen über dem Niveau vom 23. Juni. Der Dax markierte gar ein neues Jahreshoch und kletterte exakt auf den Jahresschlusskurs von 2015. Damit hat er seit dem Tiefpunkt Mitte Februar fast 25% gutgemacht. Noch besser erwischten es die US-amerikanischen Aktienmärkte. Sie feierten ein neues Allzeithoch. Dabei gab es erstmals seit über 16 Jahren zeitgleiche Rekorde bei Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq. Fundamentale Impulse waren dabei Mangelware. So müssen in den Börsenberichten die verbesserte charttechnische Lage und die ordentliche Berichtssaison als Gründe für den Höhenflug der Märkte herhalten. Apropos Berichtssaison: Diese fällt für Europa tatsächlich recht zufriedenstellend aus. Mit 59% positiven Gewinnüberraschungen geht es dieser Tage auf die Zielgerade. Das ist immerhin der beste Wert seit über fünf Jahren. Natürlich muss man dieses Ergebnis in den richtigen Kontext stellen. Denn die Analysten hatten ihre Prognosen im Vorfeld kräftig nach unten geschraubt. Dadurch lag die Latte diesmal niedrig. Zudem entfallen die positiven Überraschungen fast aus-schließlich auf Kostensenkungen und weniger auf kräftig anziehende Geschäfte. Trotzdem dürfte damit der Trend zu negativen Gewinnrevisionen gestoppt werden. Auch wenn wir in den kommenden Tagen eine leichte Korrektur an den Aktienmärkten erwarten, bleibt unser mittelfristig konstruktives Bild intakt. Der von uns postulierte versöhnliche Jahresabschluss nimmt immer kräftigere Konturen an. Tradingorientierte Anleger sollten im Vorfeld des traditionell eher durchwachsenen Börsenmonats September ihre Stopp Loss-Marken hochziehen und so die jüngsten Gewinne absichern.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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