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Commerzbank: Arbeitsmarkt gibt der Fed freie Hand; niedrige Inflation als „Ausrede“ für ihr Zögern

28.07.2016 09:16 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Die Fed hat bei ihrer FOMC-Sitzung erwartungsgemäß die Leitzinsen unverändert gelassen. Doch konzedierte sie, dass sich die Lage am Arbeitsmarkt weiter verbessert habe – und falls die Entwicklung wie erwartet weitergehe, eine Leitzinsanhebung angebracht sei. Bezüglich des Timings hielt sie sich bedeckt: Es hänge von einer Vielzahl von Daten und Einflussfaktoren ab. Unsere Einschätzung: Die de facto erreichte Vollbeschäftigung würde jederzeit einen weiteren Normalisierungsschritt rechtfertigen. Doch will sich die Fed dessen offensichtlich ganz sicher sein und zögert daher noch. Die niedrige Inflationsrate gibt ihr diesen Spielraum. Wir rechnen mit einer Anhebung der Fed Funds Rate um 25 Basispunkte spätestens für Dezember.

Zinsen und Anleihen

Deutschland: Verbraucherpreise Länder (Juli), heute
Deutschland: Arbeitslosenzahl (Juli), 9:55 Uhr
Euroraum: EU-Vertrauensindikatoren (Juli), 11:00 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosengeld, 14:30 Uhr

In den Rentenmarkt kam erst am Nachmittag Bewegung, der Bund-Future kletterte weit über die Marke von 167, was einer Rendite von knapp -0,08% für die zehnjährige Bundesanleihe entspricht. Der Markt reagierte damit auf schwache US-Daten. Die Auftragseingänge langlebiger Güter in den USA enttäuschten im Juni. Sie fielen im Vergleich zum Vormonat um 4%, außerdem wurde der Rückgang im Mai noch einmal von 2,3% auf 2,8% nach unten revidiert. Rechnet man die stark schwankenden Transportgüter heraus, betrug der Rückgang im Juni immer noch 0,5%. Positiv überraschte dagegen das Wachstum der britischen Wirtschaft im zweiten Quartal. In den Monaten April bis Juni legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,6% gegenüber dem Vorquartal zu, was aber vor allem an einem recht starken April lag. Das „Brexit-Votum“ spielte hier noch keine Rolle, da es erst Ende Juni stattfand. Das dritte Quartal dürfte aber vermutlich schwächer ausfallen, letzte Woche zeigte eine Umfrage zu den Geschäftserwartungen den niedrigsten Wert seit 2009. Auch rutschte der Einkaufsmanagerindex unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Das Ausscheiden Großbritanniens aus der Europäischen Union scheint auch die Konjunkturerwartungen der deutschen Verbraucher zu drücken. Das vom Marktforschungsunternehmen GFK ermittelte Verbrauchervertrauen ging im August leicht zurück, war mit 10,0 Punkten jedoch besser als erwartet und liegt immer noch auf einem langjährig sehr hohen Niveau. In der Stellungnahme zur Fed-Zinsentscheidung am gestrigen Abend fand sich nichts Überraschendes (s. „Im Blickpunkt“).

Aktien

Alphabet, Amazon, Ergebnis Q2
Anglo American, BNP Paribas, Ergebnis Q2
Credit Suisse, Danone, Ergebnis Q2
Enel, Ford Motor, Ergebnis Q2
Gea, Linde, Ergebnis Q2
ProSiebenSat.1, Qiagen, Ergebnis Q2
Royal Dutch Shell, Saint-Gobain, Ergebnis Q2
Samsung Elec., Telefónica, Total, Ergebnis Q2

Die europäischen Aktienmärkte setzten auch am gestrigen Handelstag weitgehend ihre Aufholjagd nach dem Brexit-Schock fort. Die Leitindizes kletterten um bis zu 1,2% (Frankreich und Spanien). Die relative Unbekümmertheit der Märkte spiegelt sich auch in der spürbar geringeren Volatilität wider. Kritische Themen bzw. Gefahrenherde, die es natürlich unverändert in nicht geringer Zahl gibt, werden derzeit überwiegend ausgeblendet. Die Hoffnung auf weitere expansive Impulse durch die weltweite Fiskal- und Geldpolitik (wie in dieser Woche voraussichtlich in Japan: Konjunkturpaket in Höhe von 28 Billionen Yen geplant, evtl. flankiert von einer noch expansiveren Geldpolitik) sorgen weiter für Rückenwind. In diesem Umfeld gewann der Dax rd. 0,7% (+12% seit dem 27. Juni). Positive Aussagen des DIW sowie eine Reihe von soliden Quartalsausweisen hievten den Markt nach oben. Tagesgewinner im Dax war die Aktie von Infineon (+2,6%). VW (+2,4) profitierte u.a. von soliden Absatzzahlen. In der zweiten Reihe kletterte der Kurs von Airbus nach guten Zahlen um 4,6% nach oben. Auf europäischer Sektorebene waren insbesondere Automobilaktien gefragt, die im Schnitt um 2,2% zulegten (Nahrungsmittel & Getränke: -0,9%). Die Börsen in den USA tendierten mit minimalen Verlusten (S&P 500: -0,1%). Gesucht waren v.a. Technologiewerte, die im Schnitt um 0,8% stiegen (Tagesverlierer: Verbrauchsgüter, -1,5%). Die Börsen in Asien tendierten überwiegend schwächer. Belastet vom festen Yen fiel der Nikkei 225-Index um 1,1%.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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