4investors Exklusiv

Aktien

Branchen- und Themenspecials

Ihre privaten Finanzen

Euro - Währung

National-Bank: Der Tag steht im Zeichen der EZB

21.07.2016 09:14 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: telesniuk / shutterstock.com.

Der heutige Handelstag dürfte ganz im Zeichen der Tagung des EZB-Rats mit anschließender Pressekonferenz stehen. Dass die EZB neue geldpolitische Lockerungsmaßnahmen verkünden wird, ist nicht zu erwarten. Nach dem großen Maßnahmenpaket, das vor einige Monaten beschlossen und mit dem Ankauf von Unternehmensanleihen im letzten Monat komplett umgesetzt wird, heißt es erst einmal abwarten, ob und wie es wirkt. Allerdings werden sich die Notenbanker darüber Gedanken machen, wie es mit ihrer Geldpolitik weiter gehen soll. Die Anforderung der Kapitalmärkte ist klar: Sie erwarten im Laufe des Jahres noch weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen. Das geht von einer Verlängerung des QE-Programms bis zu weiteren Absenkungen des Leitzinses und des Zinssatzes für die Einlagenfazilität. V

orher muss die EZB jedoch ein ganz anderes Problem lösen. Dem System Europäischer Zentralbanken dürften allmählich die ankaufbaren Anleihen ausgehen, weil die Renditen entweder unter -40 bp liegen oder bereits so viel Volumen einer einzelnen Staatsanleihe angekauft wurde, dass aufgrund der technischen Umsetzungsrichtlinien nicht mehr geht. Außerdem werden sich die Notenbanker mit der Urteilsbegründung des BVerfG zum Thema OMT beschäftigen müssen. Während das Urteil an sich den Eindruck vermittelte, das BVerfG habe sich der Einschätzung des EUGH angeschlossen, ist festzustellen, dass sich in der Urteilsbegründung durchaus Bedingungen finden lassen, die den Handlungsspielraum einschränken. Dazu wird es mit Sicherheit Fragen auf der Pressekonferenz geben.

Ob die EZB bereits einen großen Wurf vorstellen wird, um das Problem mit dem verfügbaren Material zu lösen, ist nicht zu erwarten. Vorstellbar ist jedoch, dass die Grenze des an einer einzelnen Emission erwerbbaren prozentualen Anteils nach oben geschoben wird, vielleicht in Richtung 40 bis 45%. Das dürfte den Notenbanken wieder etwas mehr Handlungsspielraum einräumen. Zugleich würde das sicher dazu beitragen, dass die Renditen auf sehr niedrigen Niveau bleiben oder gar noch weiter rückläufig sein dürften. Neben den Aussagen von der EZB sind Informationen zu einem neuen Konjunkturprogramm der japanischen Regierung von Interesse. Einzelheiten sollen laut Medienberichten Ende August vorgestellt werden. Das Volumen soll demnach 186 Mrd. USD betragen. Mit Blick auf die nächste geldpolitische Tagung der Bank of England waren Meldungen, wonach es bisher keine eindeutigen Belege für einen Einbruch der Konjunktur in UK gebe, von Bedeutung. Möglicherweise hat die BoE tatsächlich keinen akuten Handlungsbedarf und kann ihre wait and see- Haltung beibehalten.

In den Handel dürfte der Bund Future mit leichten Verlusten starten, was auf die Vorgaben aus Asien zurückzuführen ist. Danach wird es ruhig werden. Die Pressekonferenz nach der Tagung des EZB-Rats wird abgewartet. Die Emissionen aus Spanien werden sich sehr gut platzieren lassen, obwohl es inzwischen starke Zweifel daran gibt, dass die Defizitziele, die sich die spanische Regierung gesetzt hat, einzuhalten sind. Dem-nächst wird es sicher Informationen zu Strafzahlungen geben. Im Handelsverlauf dürfte der Bund Future zwischen 165,60 und 167,05 notieren. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte sich zwischen 1,50% und 1,65% bewegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

4investors-News - Euro - Währung

28.02.2023 - EZB hebt stetig Zinsen an: Notwendig zur Inflationsbekämpfung – Währungen sc ...
18.12.2021 - Ausblick auf die Konjunktur 2022: Stabile Großwetterlage - mit einigen Wolken - ...
25.10.2021 - Aktien: Noxxon Pharma , die Eurozone und Hochspannung im Depot - das 4investors- ...
13.07.2015 - Griechenland-Krise: Weißer Rauch aus Brüssel - DAX und Euro gewinnen deutlich ...

DGAP-News dieses Unternehmens