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Commerzbank: Schöne neue Welt

01.07.2016 09:17 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Wie absurd die Kursbewegungen und Bewertungen bei Anleihen im Tiefenrausch der Renditen geworden sind, zeigt ein Blick auf die ultralange Schweizer Staatsanleihe mit einem Kupon von 2% und einer Laufzeit bis 2064. Im April/Juni 2015 reichte ein Renditeanstieg um ca. 60 Basispunkte aus, um einen Kurssturz von über 30 Punkten auszulösen. Seit September 2015 fiel die Rendite von 1% untertäglich zuletzt auf 0,0%, was den Kurs von rd. 140 auf 195% trieb. Damit sind quasi alle künftigen Kuponzahlungen im Kurs enthalten. Anders gesagt: Bliebe die Rendite bis 2064 bei 0%, entspräche der jährliche Kursverlust exakt der Kuponzahlung; stiege die Rendite an, wären die Kurseinbußen größer. Hilft also nur, auf negative Renditen zu setzen.

Zinsen und Anleihen

Japan: Tankan-Report (2. Quartal), 1:50 Uhr
China: PMI verarbeitendes Gewerbe (Juni), 3:00 Uhr
Euroland: Arbeitslosenquote (Mai), 11:00 Uhr
USA: ISM-Index verarb. Gewerbe (Juni), 16:00 Uhr

Die Unsicherheitsphase, die der Brexit mit sich gebracht hat, hält weiter an. So hat sich gestern an der Zinslandschaft kaum etwas geändert; die Renditen erstklassiger Staatsanleihen sind im Zuge robuster Konjunkturdaten nur vorübergehend und nur ganz leicht angestiegen. So ist die Zahl der Arbeitslosen aufgrund der guten Konjunkturlage in Deutschland auf den tiefsten Stand seit 25 Jahre gesunken. Im Juni waren 2,614 Mio. arbeitslos, 50.000 weniger als im Mai und 97.000 weniger als vor einem Jahr. Die Einzelhandelsumsätze konnten im Mai um 0,9% M/M kräftiger als erwartet ansteigen. Dazu passt das am Mittwoch gemeldete GfK-Verbrauchervertrauen, dessen Prognose sich für Juli von 9,8 auf 10,1 Punkte stärker als erwartet erhöhte (Höhepunkt Juni 2015: 10,2 Punkte). Die Inflationsrate im Euroraum stieg im Juni von minus 0,1% J/J auf +0,1% J/J. Grund dafür waren zum größten Teil die Energiepreise, die um 1,6% ggü. Mai zulegten. Dazu kam ein Anstieg der Dienstleistungspreise, der auch die Kernrate (ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise) von 0,8% auf 0,9% J/J leicht erhöhte. In den nächsten Monaten sollte die Inflationsrate weiter ansteigen. Dies liegt daran, dass wir keinen Rückgang der Energiepreise wie letztes Jahr in der zweiten Jahreshälfte erwarten. Selbst wenn die Energiepreise auf dem aktuellen Niveau verharren, verringert sich der Vorjahresabstand. Das hat zur Folge, dass die Inflationsrate ansteigen sollte, allein durch diesen Effekt auf 0,8% J/J zum Jahresende. Dieser Effekt wirkt aber nicht in der Kernrate der Inflation, die die Energiepreise ausklammert. Wir erwarten, dass sie unter 1% verharren dürfte. Dies dürfte die EZB nicht zufriedenstellen. Die Tür für eine weitere Lockerung der Geldpolitik der EZB bleibt daher offen.

Aktien

Die erste Jahreshälfte 2016 ist vorbei. Viele werden sagen: Endlich! Wir werden sie jedenfalls so schnell nicht vergessen. Das Jahr begann mit Kursstürzen an den chinesischen Börsen, die auch die Aktienmärkte in Europa mit in die Tiefe rissen. Ab Mitte Februar setzte dann eine Erholungsbewegung ein, die am 24. Juni (der Tag nach dem Brexit) abrupt endete. Nach Abschluss des ersten Halbjahres liegt nur einer der europäischen Leitindizes im Plus: London (+4,2%)! Die größten Verluste erzielte der italienische Leitindex mit Abschlägen von fast 25%. Auf Sektorebene (Europa) verloren Bankwerte im Schnitt rd. 31% (Gewinner: Rohstoffe, +18,2%). Der Dax kam mit einem Verlust von rd. 10% noch glimpflich davon. Der Goldpreis legte um ca. 24% zu und die Rendite der 10jährigen Bundesanleihe notierte mit -0,13% nahe am historischen Tief. Das britische Pfund büßte seit Anfang 2016 rd. 10% ggü. dem US-Dollar ein und der japanische Yen gewann ggü. dem Greenback sage und schreibe 17%, was wiederum den Nikkei 225-Index (-17,5%) in die Knie zwang. Eine verrückte Kapitalmarktwelt. Die treffsicherste Prognose war die von vielen Analysten vorausgesagte erhöhte Volatilität, die uns aller Voraussicht nach auch im zweiten Halbjahr begleiten wird. Am gestrigen recht ereignisarmen Handelstag (Dax: +0,7%) legten auf europäischer Sektorebene insbesondere Versorgerwerte zu; sie gewannen im Schnitt rd. 2,5%. Am Ende der Performanceskala rangierten Werte aus dem Bereich Reise & Freizeit (-0,3%). Die Börsen in den USA tendierten den dritten Tag in Folge mit Gewinnen. Der Dow Jones-Index legte um 1,3% zu. Für Rückenwind sorgten weiterhin Hoffnungen auf mögliche weitere expansive Schritte der weltweiten Notenbanken zur Stützung der Konjunktur. Die Börsen in Asien tendierten zum Wochenschluss zumeist mit leichten Aufschlägen. In Japan gewann der Nikkei 225-Index trotz eines festeren Yen rd. 0,7%.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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