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National-Bank: Ändert die EZB den Schlüssel für den Ankauf von Anleihen?

01.07.2016 09:10 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: telesniuk / shutterstock.com.

Der Tag begann mit schlechten Nachrichten aus China: Die Einkaufsmanagerindizes konnten nicht überzeugen. Die Sorge über die künftige Entwicklung der chinesischen Wirtschaft bleibt bestehen. Die Marktakteure machen sich jedoch Hoffnung auf zusätzliche Stimuli. Genau das sorgt für eine gute Stimmung bei den Investoren. So hat der Chef der Bank of England angedeutet, dass es eine Lockerung der Geldpolitik geben könne, um die wirtschaftlichen Folgen der Entscheidung der Briten abzumildern. Außerdem wurde berichtet, dass die EZB darüber nachdenken würde, das QE-Programm zu verändern: Danach solle beim Ankauf von Staatsanleihen vom Eigenkapitalschlüssel abgewichen werden. Das löste eine Rallye der Kurse der Staatsanleihen aus der Euroland-Peripherie aus und brachte die Kurse der Bundesanleihen unter Abgabedruck. Aussagen bspw. der Politik oder von europäischen Notenbankern zu dieser Thematik stehen derzeit noch aus. Da sich heute jedoch einige europäische Notenbanker äußern werden, dürfte es Aussagen zu diesem Thema geben. Grundsätzlich lässt das bestehende Regelwerk zum QE-Programm es zu, dass eine Notenbank Anleihen eines anderen Landes erwerben kann. Dadurch würden die Haftungsrisiken neu verteilt, was zumindest von deutscher Seite zu erheblicher Kritik führen dürfte.

Die Konjunkturdaten aus dem Euroraum und den USA fielen gestern überwiegend ermutigend aus. Der deutsche Arbeitsmarkt konnte einmal mehr überzeugen. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist unvermindert hoch. Offen ist jedoch, wie sich der Brexit und die sich abkühlende weltweite konjunkturelle auf die Arbeitskräftenachfrage auswirken werden. In den USA konnte vor allem der Chicagoer Einkaufsmanagerindex überzeugen. Er stieg kräftig an. Sollte sich das heute mit der Veröffentlichung des ISM für das verarbeitende Gewerbe bestätigen, so gäbe es endlich positive Signale aus dem verarbeitenden Gewerbe in den USA. Die Kehrseite so einer Entwicklung ist jedoch das zu erwartenden Aufkommen der Diskussion über eine baldige Leitzinserhöhung in den USA, die durch den Brexit verstummte. Im Übrigen scheinen die Marktakteure das UK-Referendum allmählich zu den Akten zu legen. Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind zwar noch nicht abzusehen, zumal UK weiterhin Mitglied der EU ist. Die befürchteten schweren Verwerfungen an den Kapitalmärkten sind jedoch bisher ausgeblieben. Allerdings hat S&P das Rating der EU von AA+ auf AA gesenkt (Folge Ratingherabstufung UKs ).

Neben den US-Daten sollten die endgültigen Markit Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe Beachtung finden. Die endgültigen Werte werden aber nur wenig von den Schätzungen abweichen.

Für die Entwicklung an den Rentenmärkten sind neben den Konjunkturdaten vor allem die Aussagen der europäischen Notenbanker zu den Spekulationen über die Änderung der Bedingungen für das QE-Programm von Interesse. Sollte es tatsächlich ein Abweichen von dem Kapitalschlüssel für das QE-Programm geben, dürften vor allem die Bundkurse unter Druck bleiben. Insgesamt sind Gewinnmitnahmen zumindest bis zum Handelsschluss weitere Gewinnmitnahmen bei dem Bund Future durchaus wahrscheinlich, da die befürchteten Verwerfungen wegen des Brexit bislang ausblieben. Er sollte nach einer schwächeren Eröffnung zwischen 165,00 und 167,00 notieren. Die Rendite 10jähriger US-Treasuries sollte zwischen 1,40 und 1,55% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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