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Commerzbank: Kreditwachstum im Euroraum kommt nicht richtig in Schwung

28.06.2016 09:13 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Die Kreditvergabe an Private Haushalte ist im Mai auf 1,6% J/J leicht angestiegen. Mit den sehr expansiven geldpolitischen Maß-nahmen strebt die EZB neben einer Erhöhung der Inflationsrate wieder ein höheres Kreditwachstum an. EZB-Chef Mario Draghi hat wiederholt betont, dass die EZB-Geldpolitik Erfolg hat, allerdings ist diese Aussage sehr umstritten. Die Inflationsrate war im Mai negativ und das Kreditwachstum ist zwar angestiegen, lag aber historisch gesehen auf niedrigem Niveau. Damit hat die EZB lediglich die Delle aus der Rezession bzw. Staatsschuldenkrise ausgeglichen. Seit Freitag begibt sie neue Langzeittender, die für die Kreditvergabe gedacht sind.

Zinsen und Anleihen


USA: Bruttoinlandsprodukt (1. Quartal), 14:30 Uhr
USA: Verbrauchervertrauen, Conf. Board (Juni), 16 Uh

Die Nervosität an den Märkten setzte sich auch zu Wochenbeginn fort. Nachdem die Briten letzten Donnerstag für den Austritt aus der EU gestimmt hatten, begann eine Flucht in „sichere“ Werte, wie deutsche Staatsanleihen und Gold. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen sank am Montag auf unter -0,11%, der Preis für die Feinunze Gold notierte mit 1.325 USD fast 70 USD über dem Schlusskurs von Donnerstag. Die Rendite zehnjähriger britischer Staatsanleihen fiel erst-mals unter die Marke von 1%. Lag die laufende Verzinsung am Tag des Referendums noch bei knapp 1,40%, so wurde gestern mit 0,93% ein Allzeittief erreicht. Nachdem schon am Freitag Moody’s den Rating Ausblick für Großbritannien auf „negativ“ gesetzt hatte, stuften S&P (von „AAA“ auf „AA“) und Fitch (von „AA+“ auf „AA“) das Land herab. Den Ausblick sehen beide Agenturen jetzt „negativ“. Auch das britische Pfund bleibt weiter unter Druck: Der Euro verteuerte sich noch einmal um zwei Pence auf über 0,83 GBP je Euro. Die spanische Parlamentswahl am Sonntag hat zwar weder dem konservativen Lager noch dem Linksbündnis eine Mehrheit verschafft; der Markt interpretierte das Ergebnis gestern aber positiv: Das erste Mal in diesem Jahr sanken die Risikoaufschläge spanischer Anleihen unter die von Italien. Während sich italienische Risikoaufschläge gegenüber Bundesanleihen sogar leicht ausweiteten, verringerte sich der Risikoabstand zwischen deutschen und spanischen Papieren im zehnjährigen Laufzeitbereich um über 10 Basispunkte. Die Risikoaufschläge von Unternehmensanleihen und Bankenanleihen erhöhten sich teilweise, die einiger Nachranganleihen von Banken besonders stark. Das Geldmengenwachstum und die Kreditvergabe haben sich im Euroraum im Mai erhöht (siehe auch „Im Blickpunkt“).

Aktien


Nike, Q4-Zahlen

An den europäischen Aktienmärkten stellte sich gestern nach einem anfänglichen kleinen Plus eine neuerliche Abwärtsbewegung ein. Die politischen Statements vom Wochenende, die die Wahrscheinlichkeit eines „Exit vom Brexit“ erhöht hatten, halfen dem Markt nur kurz. Letztendlich zeigten die Reaktionen aus Großbritannien und der EU aber lediglich, dass es auf beiden Seiten noch keine abgeschlossene Meinungsbildung über das weitere Vorgehen gibt. Ein schneller Start der Austrittsverhandlungen scheint somit unwahrscheinlich. Damit gewinnt das Szenario einer anhaltenden Unsicherheit mehr Raum. Kursverluste beherrschten somit das Bild. Insbesondere Titel mit UK-Exposure wurden verkauft, während die Titel am britischen Markt, die aufgrund eines hohen Auslandsgeschäftsanteils vom schwachen Pfund profitieren, wie z.B. Unilever (+1,1%) oder BAT (+1,9%), zulegen konnten. So ging es auf Branchenebene für Finanzwerte (-8,6%) weiter deutlich abwärts. Viele britische Titel verloren deutlich zweistellig. Hier sorgt der Brexit – neben den direkten negativen Auswirkungen – dafür, dass das belastende Zinsumfeld weiter zementiert wird. Das Muster von Abschlägen und Erholungen dürfte noch anhalten. Eine Stabilisierung z.B. des Dax im Bereich 9.500-9.000 Punkten setzt allerdings positive politische Signale voraus. Die Sorgen über den Brexit dominierten auch das Geschehen an den US-Märkten. Die Risikoaversion stieg. Während defensive und dividendenstarke Sektoren wie Versorger und Telekoms (+1,3% bzw. +0,6%) zulegen konnten, ging es für Grundstoffe, Finanzen und Energie (-3,4%, -2,8% bzw. -2,5%) deutlich abwärts. Die asiatischen Indizes können sich heute Morgen von den Vorgaben aus Europa und den USA abkoppeln. Viele Indizes liegen leicht im Plus. Südkoreas Regierung hat unterstützen-de fiskalpolitische Maßnahmen angekündigt. Steigende Rohstoffpreise halfen dem Markt zusätzlich.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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