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Commerzbank: US-Arbeitsmarktbericht nur ein Ausreißer

09.06.2016 09:46 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Für 5,7 Millionen offene Stellen wurden in den USA im April Bewerber gesucht. Umgerechnet sind dies 4,7 offene Stellen auf 100 Beschäftigte. Tendenz steigend. Auch im Vergleich zu 2007 präsentiert sich der US-Arbeitsmarkt in einer gesunden Verfassung. Es wäre daher ein Fehler, eine Zinserhöhung mit einem Verweis auf den Arbeitsmarkt aufzuschieben. Bei den am Freitag gemeldeten schwachen Stellenzuwächsen dürfte es sich um einen Ausreißer nach unten gehandelt haben. Die hohe Zahl offener Stellen bringt viele Erwerbstätige in eine gute Position für Gehaltsverhandlungen. Höhere Lohnzuwächse dürften sich mithin zunehmend in steigenden Inflationsraten widerspiegeln.

Zinsen und Anleihen

Deutschland: Handelsbilanz (Apr), 08:00 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr

Die Rentenmärkte setzten gestern ihre Rally fort. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen erreichte ein neues Rekordtief bei 0,033%; die Umlaufrendite der Bundesanleihen, die am Montag erstmals negativ geworden war, fiel auf -0,05%, ebenfalls ein Allzeittief. Die Emission 2-jähriger Bundesschatzanweisungen (Volumen 5 Mrd. EUR) wurde gestern - in diesem Umfeld wenig verwunderlich - mit einer rekordniedrigen Durchschnittsrendite von -0,55% zugeteilt. Im Tagesverlauf drehte die Stimmung und es kam zu Gewinnmitnahmen. Grund für die jüngsten Renditerückgänge waren die verringerten Zinserhöhungserwartungen für die Fed, die sich nach den enttäuschenden US-Arbeitsmarktzahlen für Mai am Freitag einstellten, sowie die massiven Anleihekäufe der EZB. Der EZB stehen, je weiter die Renditen zurückgehen, immer weniger Volumen zum Erwerb zur Verfügung, da sie sich zur Regel gesetzt hat, keine Anleihen mit einer Rendite unter dem EZB-Einlagensatz (-0,40%) zu kaufen. Sie verlegt daher ihre Käufe zwangsweise zunehmend auf den längeren Laufzeitenbereich. Auch das wirkt „preistreibend“. Gestern hat die EZB begonnen, in Euro begebene Unternehmensanleihen zu kaufen. Sie will nur Anleihen von Unternehmen mit einem Rating von mindestens Investment Grade erwerben und nur von Unternehmen, die ihren Sitz im Euroraum haben. Angaben zum Kaufvolumen wurden nicht gemacht: Die EZB will ab nächster Woche wöchentlich das Kaufvolumen melden. Gestern stiegen die Rohölpreise weiter an. Der Preis für die Marke Brent erreichte den höchsten Stand seit Oktober 2015. Neuerlich Anschläge auf Öleinrichtungen in Nigeria sowie Spekulationen auf fallende Rohölvorräte in den USA waren die Ursache. Die Internationale Energieagentur EIA meldete am späten Nachmittag den Rückgang der US-Rohölbestände um 3,23Mio. Barrel in der Vorwoche.

Aktien

Nach einer leicht schwächeren Eröffnung tendierten die europäischen Aktienmärkte gestern lange Zeit in einer engen Spanne seitwärts. Gegen Handelsende erhöhten sich die Verluste noch etwas. Somit verebbte die Begeisterung über die wahrscheinlich länger währende moderate Zinspolitik der US-Notenbank. Immer stärker steigen dagegen die Befürchtungen über ein Ausscheiden Großbritanniens aus der Eurozone. Zusätzlich drückte der im Vergleich zum US-Dollar steigende Euro auf die Anlegerstimmung. Positiv entwickelten sich im deutschen Handel erneut die Versorger E.ON (+3,5%) und RWE (+2,8%), die damit ihre Erholungsbewegung weiter fortsetzen konnten. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte berichtet, dass die EZB das Kaufprogramm für Unternehmensanleihen mit dem Erwerb von Versorgerpapieren gestartet habe. Im EUROSTOXX 50 gab es mit Versorgern und Grundstoffen (jeweils +1%) lediglich zwei Branchen, die zulegen konnten. Besonders unter Druck standen dagegen die Banken (-1,8%). Hier belastete eine Veröffentlichung der Ratingagentur Fitch, die bei einer schärferen Regelung für die Ausfallrisiken von Staatsanleihen in Bankbilanzen eine Kapitallücke in Milliardenhöhe errechnete. So gehörte die italienische Bank Unicredit (-4,6%) zu den schwächsten Einzeltiteln, gefolgt von der Société Générale (-2,2%). An der Wall Street sorgten steigende Ölpreise für den leichten Auftrieb, der den Dow Jones über der Marke von 18.000 Punkten schließen ließ. Stärkste Einzeltitel waren allerdings die Aktien des Krankenversicherers United Health (+2,5%), die mit hohem Handelsvolumen auf ein Rekordhoch ansteigen konnten. An den asiatischen Märkten geht es heute Morgen mehrheitlich bergab. Der Nikkei zeigt angesichts eines festeren Yen dabei die schwächste Entwicklung auf. Die Börsen in Festland-China und Hongkong haben wegen eines Feiertags geschlossen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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