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Commerzbank: EZB im zunächst Beobachtungsmodus, hält aber Lockerungsphantasie aufrecht

03.06.2016 09:21 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Die EZB hat ihre Projektion für die Jahresteuerungsrate für 2016 leicht von 0,1 auf +0,2% angehoben; die Werte für 2017 und 2018 ließ sie unverändert bei +1,3 bzw. +1,6%. Der Anstieg über die 1%-Marke im 1. Quartal 2017 ist allein durch Basiseffekte, die von der Ölpreisentwicklung ausgehen, vorgezeichnet. Doch sieht sich die EZB noch weit vom 2%-Ziel entfernt und verwies zur Untermauerung auf die niedrige „Kerninflation“, welche aktuell bei 0,8% J/J liegt und damit niedriger als im Vorquartal ist. In den kommenden Monaten wird die EZB erst abwarten, wie ihr im Verlauf des Juni voll implementiertes Maßnahmenpaket anschlägt. Doch hat sie argumentativ das Feld bereitet, um ihre Anleihekäufe ggf. über März 2017 hinaus fortzusetzen.

Zinsen und Anleihen

Euroraum: Einkaufsmanager Dienstleistl. (Mai), 10 Uhr
Großbritannien: Einkaufsman. Dienstl. (Mai), 10:30 Uhr
USA: Arbeitsmarktdaten (Mai), 14:30 Uhr
USA: Handelsbilanz (April), 14:30 Uhr
USA: Auftragseingänge Industrie (April), 16:00 Uhr

Der Rentenmarkt handelte gestern zunächst unbeeindruckt von EZB-Präsident Draghis Aussagen und den veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten. Erst im späten Nachmittag sanken die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen auf ein Tagestief von knapp unter 0,11%. Die Kursschwäche der Anleihen der Euro-Peripherieländer hielt an. Die Risikoaufschläge gegenüber Bundesanleihen weiteten sich den vierten Tag in Folge aus. Die EZB hob ihren Ausblick hinsichtlich des Wirtschaftswachstums der Eurozone für das laufende Jahr von 1,4% auf 1,6% an. Zudem geht die Zentralbank von einer leicht höheren Inflationsrate von 0,2% (vorher 0,1%) für 2016 aus. Ab dem 8. Juni soll das Kaufprogramm für Unternehmensanleihen starten. Die EZB scheint derzeit eher in einer Beobachtungsphase zu verharren, um die Auswirkung ihrer geldpolitischen Maßnahmen abzuwarten. Draghi machte deutlich, dass die Währungshüter jederzeit bereit sind, ihre geldpolitischen Aktionen anzupassen, wenn die EZB es für angebracht halte (siehe auch „Im Blickpunkt“). In den USA bleibt der Arbeitsmarkt weiter robust. Wie das private ADP-Institut bekanntgab, erhöhte sich der Stellenzuwachs im Mai stärker als erwartet. Der Vormonatswert wurde noch einmal deutlich nach oben korrigiert. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen die dritte Woche in Folge, Volkswirte hatten dagegen mit einem leichten Anstieg gerechnet. Der aussagekräftigere Vierwochenschnitt sank auf 276.750 Anträge. Der offizielle Arbeitsmarktbericht für Mai wird heute Nachmittag veröffentlicht. Es wird erwartet, dass die Arbeitslosenquote auf 4,9% sinkt.

Aktien

Die europäischen Aktienmärkte tendierten am gestrigen Handelstag uneinheitlich, wobei sich die Kursgewinne oder Kursverluste in Grenzen hielten. Die Leitindizes schwankten zwischen einem Plus von 0,5% (Spanien) und einem Minus von 0,2% (Italien). Der Start in den Tag verlief zunächst holprig, nachdem der Nikkei 225-Index rd. 2,3% eingebüßt hatte. Hier enttäuschte vor allem die Nachricht, dass Premierminister Abe nach der Entscheidung über die Verschiebung der Mehrwertsteuererhöhung von 8 auf 10% auf Oktober 2019 keine konkreten Hinweise auf mögliche fiskalische Impulse zur Ankurbelung der relativ mauen Konjunktur angekündigt hatte. Die Sitzung der Europäischen Zentralbank brachte am Nachmittag keine neuen Impulse für die Aktienmärkte. Wie erwartet beließen die Währungshüter den Leitzins unverändert. In diesem Umfeld tendierte der Dax am Ende nahezu unverändert. Tagesverlierer im deutschen Leitindex war die Aktie der Münchener Rück, die v.a. infolge der verhalten aufgenommenen Pläne in Bezug auf die Restrukturierung der Ergo-Tochter um 2,8% nachgab. Die in den vergangenen Tagen etwas unter Druck geratenen Versorgeraktien erholten sich nach positiven Analystenkommentaren etwas (RWE: +1,4%). Auf europäischer Sektorebene waren am gestrigen Handelstag insbesondere Automobilaktien gefragt, deren Indexmitglieder im Schnitt um 1% zulegten (Chemie: +0,9%). Am Ende der Performanceskala rangierten Versorgertitel mit durchschnittlichen Verlusten in Höhe von 0,7%. Die Börsen in den USA tendierten vor dem US-Arbeitsmarktbericht am heutigen Freitag mit leichten Gewinnen. Der Dow Jones-Index kletterte um 0,3%. Auf Sektorebene waren v.a. Titel aus der Pharmabranche gefragt, die im Schnitt um 1,3% anzogen. Tagesverlierer waren Energieaktien (-0,3%). Die Börsen in Asien tendierten freundlich. Der Nikkei 225-Index (+0,5%) erholte sich etwas von den gestrigen Verlusten.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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