4investors Exklusiv

Aktien

Branchen- und Themenspecials

Ihre privaten Finanzen

Commerzbank

Commerzbank: Nikkei 225 leidet weiter unter dem festen Yen und der relativ schwachen Konjunktur

27.05.2016 09:13 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Das Ausrufen der sogenannten „Abenomics“ durch den Ministerpräsidenten Abe hat der japanischen Börse von November 2012 bis zum Juni 2015 eine kräftige Rally beschert. In dieser Zeit hat sich der Leitindex Nikkei 225 mehr als verdoppelt. Seit dem Hoch am 24. Juni 2015 (20.952 Punkte) hat der japanische Leitindex jedoch rd. ein Viertel seines Wertes eingebüßt; seit Jahresbeginn 2016 schlägt ein Verlust von rd. 13% zu Buche (per 24. Mai). Für in Euro rechnende Investoren fällt der Verlust von 8% etwas glimpflicher aus. Die Yen-Stärke belastet die japanische Börse zunehmend. So hat die relativ exportsensitive Aktie von Toyata seit Jahresbeginn rd. 27% an Wert eingebüßt. Neben dem festen Yen gibt es aber auch eine Reihe von anderen Faktoren, die für kräftigen Gegenwind an der Börse in Japan sorgen. So führte die Implementierung von Negativzinsen durch die Bank of Japan zur Bekämpfung der Deflation bzw. zur Erreichung eines Inflationsziels von 2% in 2017 zu einem massiven Verkauf von Bankaktien. Die Notierung von Mitsubishi UFJ verlor seit Jahresanfang rd. 30%; bei anderen Großbanken sieht die Performance ähnlich verheerend aus. Die Gewinnentwicklung der Unternehmen ist zwar nach wie vor solide; sie schwächt sich aber ab. Gründe: 1) Aufwertung des Yen, 2) Abschwächung der globalen Konjunktur (v.a. China) 3) Abschwächung der Wirtschaft in Japan. Die Bewertung des Topix erachten wir nach dem jüngsten Kursrutsch als fair. Auf Basis der für das Fiskaljahr 2016/17 geschätzten Indexgewinne von 105,8 Punkten ergibt sich ein KGV von rd. 12,5 (KGV 2017/18: 11,6). Für ein Übergewichten bedarf es v.a. einer glaubwürdigen Strategie der Regierung zur mittelfristigen Rückführung der sehr hohen Schulden (rd. 250 Prozent gemessen am BIP) sowie wirksamer und nachhaltiger Strukturreformen. Darüber hinaus ist die Entwicklung der Reallöhne weiterhin relativ schwach; auch die Investitionsbereitschaft der Unternehmen lässt zu wünschen übrig.

Zinsen und Anleihen

Italien: Geschäftsklima (Mai), 10.00 Uhr
USA: BIP-Revision (Q1), 14.30 Uhr
USA: Verbrauchervertrauen Michigan (Mai), 16.00 Uhr

Der deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex ist im Mai deutlicher als erwartet angestiegen (107,7 nach 106,6 Punkten). Doch liegt er damit noch immer etwas unter dem Durchschnittswert des Vorjahres. Dies ist ein Indiz dafür, dass die Unternehmen die schleppende Konjunktur in den Schwellenländern sowie die nachlassenden Effekte der bis Frühjahr 2015 währenden Euroabwertung spüren. Bemerkenswert freilich: Im Bauhauptgewerbe stieg der Saldenwert deutlich auf +3,4 an; in den vergangenen 25 Jahren wurde nur in drei Monaten ein höherer Wert verzeichnet. In den USA blieben die Makrodaten gemischt: So gingen die Erstanträge zur Arbeitslosenhilfe in der Vorwoche deutlich auf 268.000 zurück. Die Auftragseingänge für langlebige Güter legten im April um +3,4% M/M zu. Doch lag dies vor allem an den von Monat zu Monat stark schwankenden Flugzeugaufträgen, die eher den Charakter von Vormerkungen haben und erst mit langer Zeitverzögerung produktionswirksam werden. Die „Kernaufträge“, die neben den Flugzeug- auch noch die schwankungsintensiven Militärorders ausklammern, sanken indes um 0,8% M/M. Dieser aussagekräftige Indikator für die Investitionsaktivität liegt damit auf dem niedrigsten Stand seit fünf Jahren. Die akute Investitionsschwäche war in den vergangenen Monaten vor allem auf die massive Reduzierung bei Ölexplorationsprojekten (Fracking) zurückzuführen. Mit der Erholung des Ölpreises (Brent streifte gestern die Marke von 50 US-Dollar) sollte aber zumindest der starke Abschwung der Bohraktivitäten vorbei sein. Die Auftragsdaten dämpften die Erwartungen einer Leitzinsanhebung bereits im Juni, die Renditen gaben nach. Umso mehr steht heute eine Rede der Fed-Chefin im Mittelpunkt des Interesses.

Aktien


Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Nachdem bereits am Mittwoch die Einigung auf ein neues Griechenland-Paket, weiter steigende Ölpreise und insgesamt positiv ausgefallene Konjunkturdaten für deutlich steigende Kurse an den europäischen Aktienbörsen gesorgt hatten, konnte sich der Aufwärtstrend auch an Fronleichnam weiter fortsetzen. Vor allem die gute Stimmung an den Märkten in Deutschland und Frankreich verhalf dabei dem Leitindex der Eurozone, dem EUROSTOXX 50, zu weiteren Gewinnen. Im Dax 30 lagen die Aktien von ThyssenKrupp (+3,6%) dank steigender Metallpreise und geplanter Schutzmaßnahmen der EU gegen billige Stahlprodukte aus China an der Spitze der Kursliste. Der Wettbewerber Salzgitter (+3,8%) konnte in diesem Umfeld den Spitzenplatz im MDax einnehmen. Nur optisch schwach erschienen die Titel der Deutschen Telekom (-2,8%) wegen einer Kapitalanpassung um 0,55 Euro pro Anteilschein. Im EUROSTOXX 50 konnten vor allem Grundstoff- (+3%) und Automobiltitel (+1,5%) zulegen. Dem Dow Jones Industrial hingegen ging nach der jüngsten Rally die Puste aus. Im Zuge nachgebender Ölpreise gab auch der marktbreite S&P 500 leicht nach. Belastend wirkten zusätzlich nicht vollends überzeugende Auftragseingänge für langlebige Güter. Im Fokus standen die Aktien von HP Inc. (+6,9%), die nach der Vorlage von Quartalsdaten Anklang bei den US-Investoren fanden. In den USA waren Materials (-1,1%) die schwächste Branche, während einzig Versorger (+1%) etwas stärker zulegen konnten. Die wichtigsten asiatischen Börsen zeigen heute Morgen keine einheitliche Tendenz. Während der Nikkei 225 von einem Pressebericht über eine möglicherweise verschobene Anhebung der Mehrwertsteuer profitiert, wiesen die Märkte Chinas zeitweise negative Vorzeichen auf. Die europäischen Aktienbörsen dürften hingegen erneut etwas freundlicher eröffnen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

4investors-News - Commerzbank

19.04.2024 - Commerzbank Aktie: Rallye-Chancen vs. steigende Risiken ...
03.04.2024 - Commerzbank Aktie: „Damoklesschwert” Gewinnmitnahmen ...
20.03.2024 - Commerzbank Aktie: Ein richtig starkes Signal, aber… ...
15.03.2024 - Commerzbank Aktie: Nun kann es gefährlich werden ...
13.03.2024 - Commerzbank Aktie: Wie die Deutsche Bank und dann 14 Euro als Ziel? ...
19.02.2024 - Commerzbank: Zinsen als wichtiger Faktor ...
16.02.2024 - Commerzbank: Uneinigkeit über die Bewertung der Aktie ...
16.02.2024 - Commerzbank, Infineon, Nordex, ThyssenKrupp und Valneva - 4investors Aktien Top- ...
15.02.2024 - Commerzbank erhöht Dividende - erwartete Zinssenkungen prägen Teile der Progno ...
29.01.2024 - Commerzbank Aktie einen Trade wert? Jetzt wird es sehr interessant! ...
24.01.2024 - Commerzbank: 2024 wird zum Übergangsjahr ...
19.01.2024 - Commerzbank Aktie: Das nächste Kursziel sinkt ...
18.01.2024 - Commerzbank übernimmt Investmentgesellschaft Aquila Capital ...
11.01.2024 - Commerzbank: 55 Prozent sind drin ...
11.01.2024 - Commerzbank gründet Joint Venture mit Global Payments ...
11.01.2024 - Commerzbank Aktie: Schwere Zeiten im Anmarsch? ...
04.01.2024 - Commerzbank Aktie: Kommt der Ausbruch Richtung 14 Euro? ...
21.12.2023 - Commerzbank darf weitere Aktien zurückkaufen — kommt ein Kaufsignal? ...
20.12.2023 - Commerzbank: Divergierende Analystenmeinungen zum Aktienkurs ...
11.12.2023 - Commerzbank, Deutsche Konsum, Helma Eigenheimbau, HV-Kalender und Börse Münche ...

DGAP-News dieses Unternehmens

30.04.2024 - EQS-News: Commerzbank-Hauptversammlung stimmt allen Tagesordnungspunkten ...
20.03.2024 - EQS-News: Commerzbank lädt zur Hauptversammlung am 30. April 2024 ...
05.03.2024 - EQS-News: Commerzbank schließt Aktienrückkauf über 600 Millionen Euro ...
15.02.2024 - EQS-News: Commerzbank steigert Konzerngewinn 2023 auf 2,2 Milliarden Euro - ...
18.01.2024 - EQS-News: Commerzbank baut Asset Management mit Mehrheitsbeteiligung an Aquila ...
11.01.2024 - EQS-News: Commerzbank und Global Payments gründen Joint ...
20.12.2023 - EQS-Adhoc: Commerzbank erhält Genehmigungen für neues ...
08.12.2023 - EQS-Adhoc: Commerzbank Aktiengesellschaft: EZB legt SREP-P2R-Kapitalanforderung ...
08.12.2023 - EQS-News: SREP-Kapitalanforderungen an Commerzbank für 2024 festgelegt - ...
08.11.2023 - EQS-News: Commerzbank legt mit starkem 9M-Konzernergebnis Fundament für ...