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Commerzbank: Zwei Welten

05.04.2016 09:23 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

In den USA ist die Arbeitslosenquote im März von 4,9% auf 5% gestiegen. Dies lag aber vor allem daran, dass sich viele jetzt wieder um Arbeit bemühen, die sich zuvor entmutigt aus dem Arbeitsmarkt zurückgezogen hatten – und dies ist ein gutes Zeichen. Erfreulich ist auch, dass der Besserungstrend im Euroraum anhält und die Quote zuletzt auf 10,3% sank. Die Grafik macht freilich augenfällig, wie weit der Euroraum in diesem Zyklus hinter den USA her hinkt; es sind nicht weniger als drei Jahre. Während in den USA faktisch Vollbeschäftigung herrscht, ist die Unterbeschäftigung im Euroraum noch massiv. Bei diesem Befund dürfte die Divergenz der US- und EZB-Geldpolitik noch lange währen.

Zinsen und Anleihen

Deutschland: Auftragseingänge (Feb), 08:00 Uhr
Euroraum: Einzelhandelsumsätze (Feb), 11:00 Uhr
USA: Handelsbilanz (Feb), 14:30 Uhr
USA: ISM-Index Dienstleistungen (Mrz), 16:00 Uhr

Im Euroraum ist die Arbeitslosenquote im Februar von 10,4% im Januar auf 10,3% wie erwartet zurückgegangen (siehe auch im Blickpunkt). Der EZB scheint die Entwicklung aber nicht gut genug. So betonte gestern EZB-Chefvolkswirt Peter Praet, dass die EZB auch nach der jüngsten Lockerungsrunde bereit sei, kraftvoll zu reagieren. Die Handlungsbereitschaft der EZB sei insbesondere nötig, da die anhaltende Phase der geringen Inflationsraten das Risiko erhöhe, dass die Notenbank ihr Inflationsziel nachhaltig verfehle. Die Renditen erstklassiger Staatsanleihen stiegen gestern trotz der Worte leicht an und gingen erst im späten Handel wieder zurück. Die Renditen der Staatsanleihen der EWU-Peripherie erhöhten sich noch etwas deutlicher. Am stärksten war die Spreadausweitung in Griechenland: Die Spreads 10-jähriger griechischer Staatsanleihen weiteten sich um 28 Bp. ggü. entsprechenden Bundesanleihen aus. Grund dafür sind Befürchtungen, dass der IWF sich bei dem Kreditprogramm für Griechenland zurückziehen möchte. Der IWF besteht auf Schuldenerleichterungen für Griechenland, die Deutschland aber ablehnt. Gestern trafen Experten der Gläubiger in Athen ein. Dabei soll geprüft werden, wie weit Athen bei der Sanierung der Finanzen vorangekommen ist. In den USA überwogen gestern schwächere Konjunkturdaten. So ging der ISM-Index (Einkaufsmanagerindex) für New York von 53,6 auf 50,4 Punkte kräftig zurück, erwartet worden war ein leichter Anstieg. Die Auftragseingänge in der US-Industrie reduzierten sich im Februar um 1,7% M/M. Der Rückgang war zwar erwartet worden, jedoch wurde der Anstieg im Vormonat nach unten revidiert. Heute steht die Meldung des ISM-Index für das nicht verarbeitende Gewerbe im Fokus.

Aktien

Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Bis zum Mittagshandel hatte es noch so ausgesehen, als könnten die europäischen Aktienbörsen eine deutlichere Gegenbewegung nach der jüngsten Schwächephase starten. Doch dann gaben die Kurse kontinuierlich nach und letztendlich blieb nur ein knappes Plus übrig. Im deutschen Leitindex Dax30 ragten vor allem die Aktien des Pharma- und Spezialchemiekonzerns Merck KGaA (+3,4%) heraus. Die Titel des Versorgers RWE (+3%) profitierten vom positiven Kommentar eines Brokerhauses. Schwächer präsentierten sich einheitlich die deutschen Automobiltitel nach enttäuschenden Absatzzahlen in den USA. Auch in der zweiten Reihe sorgten vor allem Analystenkommentare für besondere Kursbewegungen. So stiegen im MDax die Aktien von Metro (+1,8%), nachdem sie in eine Empfehlungsliste aufgenommen wurden. Im TecDax profitierte Süss Microtec (+4,3%) von einem angehobenen Kursziel. Auch im EUROSTOXX 50 stand mit Sanofi (4,4%) ein Titel der Pharmaindustrie an der Spitze der Kursliste. Hier war dann auch die Gesundheitsbranche (+2,9%) der mit Abstand stärkste Sektor, während vor allem Telekommunikationswerte (-2,3%) unter Druck standen. Hier belastete die geplatzte Übernahme im französischen Fernmeldesegment. Nachdem Branchenführer Orange (-6,2%) die Verhandlungen mit dem Mischkonzern Bouygues (-13,5%) abgebrochen hatte, erlitten auch die Papiere der Wettbewerber Iliad und Numericable SFR massive Kursverluste. Die Wall Street musste nach der Kursrally der vergangenen Wochen leichte Verluste hinnehmen. Während fast alle Branchen schwächer tendierten, konnte allerdings der Pharmasektor (+1%) und Telekommunikationswerte (+0,7%) zulegen. In Asien erleidet heute Morgen der Nikkei angesichts des starken Yen den nächsten Kursrückschlag. Auch die europäischen Börsen sollten schwächer eröffnen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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