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Commerzbank: Brasilien - Mögliche Neuwahlen lösen Rally an Finanzmärkten aus

10.03.2016 09:57 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Am vergangenen Freitag wurde der angesehene und immer noch einflussreiche Ex-Präsident Lula da Silva zu einer Befragung kurzzeitig festgenommen. Die milliardenschwere Korruptionsaffäre um den Ölkonzern Petrobras und Politiker, überwiegend aus der Arbeiterpartei, zu denen auch Präsidentin Rousseff gehört, erreicht damit eine neue Dimension. Die Affäre verdeutlicht, dass Korruption in der brasilianischen Politik weit verbreitet ist und dem Land erheblichen wirtschaftlichen Schaden zufügt. Überraschend ist jedoch vor allem auch das Vorgehen der Justiz, was längerfristig Hoffnung macht, dass sich Einiges zum Positiven wendet. Zunächst feierten die Finanzmärkte aber die zunehmende Wahrscheinlichkeit einer Amtsenthebung Rousseffs bzw. die Aussicht auf Neuwahlen. Die Untersuchungen richten sich nun nämlich vor allem auch gegen die Finanzierung der Wahl 2014. Sollte die Wahl für ungültig erklärt werden, müssten voraussichtlich Neuwahlen abgehalten werden. Es bestünde die Chance für eine marktwirtschaftlich freundlichere und handlungsfähigere Regierung. Eine Amtsenthebung bzw. ein Rücktritt Rousseffs alleine würde die aktuelle Regierung weitgehend intakt lassen und wäre keine Verbesserung aus Sicht der Märkte. Die jetzige Regierung ist vor allem gelähmt im Kampf um den Machterhalt. Die Ausgaben werden, trotz einbrechender Einnahmen, kaum gekürzt, auch da man die verbündeten Politiker bei der Stange halten will. Es ist aber davon auszugehen, dass sich der Kampf um die Macht in Brasilien noch hinzieht und soziale und fiskalische Spannungen zunehmen. Auch einer marktwirtschaftlich orientierten Nachfolgeregierung wären zudem zunächst weitgehend die Hände gebunden, da vor allem die Rohstoffpreise keine Unterstützung geben und hohe USD-Schulden brasilianische Unternehmen erdrücken.

Zinsen und Anleihen

Deutschland: Handelsbilanz (Jan.), 08:00 Uhr
Euroraum: Zinsentscheid der EZB, 13:45 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr

Gestern stiegen die Renditen auf breiter Front an. Bereits bei japanischen Staatsanleihen war ein kräftiger Anstieg (10-jährige um 8 Basispunkte, 20-jährige um 18 Bp. und 30-jährige um 24 Bp.) zu beobachten. Bei 10-jährigen Bundesanleihen und US-Treasuries waren es rund 5 Bp. In Großbritannien stiegen die Renditen 10-jähriger etwas stärker an. Die Renditen kurzer und mittlerer Laufzeiten erhöhten sich deutlich geringer, denn dort wirkt die expansive Geldpolitik dagegen. In Deutschland wurde die neue Schatzanweisung (Lauf-zeit 2018) mit einer Durchschnittsrendite von -0,55% (Rekord-tief) stark nachgefragt. Die für einen Tag sehr kräftigen Kursrückgänge bei Staatsanleihen können als Gegenbewegung zu den Kursgewinnen vom Vortag interpretiert werden. Am Dienstag waren schwache Handelsdaten aus China ausschlaggebend für hohe Kursgewinne bei Staatsanleihen. Konjunkturelle Impulse gab es gestern kaum. Im Vorfeld der EZB-Ratssitzung ist es unklar was die EZB tatsächlich ankündigen wird. Die Märkte spekulieren auf eine Senkung des Einlagensatzes der EZB und eine Erhöhung der monatlichen Anleihekäufe. Sicher ist das aber keineswegs. Der EZB-Rat ist sich gerade beim Thema der Anleihekäufe uneinig. Deshalb wird es dabei möglicherweise nur zu einem Kompromiss kommen. Die Rohstoffpreise als „Verursacher“ der gesunken Inflationserwartungen haben zuletzt gedreht und sie wieder ansteigen lassen. Außerdem ballt sich immer mehr Kritik gegen den Kurs der EZB. So wurde gestern die Wirksamkeit von den Volkswirten der öffentlichen Banken in Frage gestellt. Dabei wurde betont, dass die EZB mit ihrer Geldpolitik an ihre Grenzen stoße. Der Druck strukturelle Reformen in den Euroländern umzusetzen werde dadurch gemindert und künftige Wachstumsperspektiven sinken.

Aktien

Fraport, Verkehrszahlen 02/16
Hannover Rück, Jahreszahlen
K+S, Jahreszahlen
Linde, Jahreszahlen

Im Vorfeld der wichtigen EZB-Ratssitzung zeigten sich die Anleger an den europäischen Aktienbörsen zurückhaltend. Steigende Ölpreise und ein schwächerer Euro sorgten für eine größtenteils freundlichere Stimmung. Gegen Nachmittag bröckelten die Kursgewinne angesichts einer Euro-Erholung und eines schwächer tendierenden Dow Jones aber wieder ab. Im Mittelpunkt des Marktgeschehens standen die Jahres-vorlagen einiger Dax30-Konzerne. So standen die Aktien von E.ON (-3,1%) nach Vorlage eines rekordhohen Jahresverlusts am Ende der Kursliste. Abgaben verzeichneten auch die Titel von BMW (-1,9%, hier enttäuschte die Anleger das Aus-bleiben einer Sonderdividende zum 100-jährigen Firmenjubiläum) und der Deutschen Post (-1,7%, nach endgültigen Zahlen). Einen turbulenten Kursverlauf erlebten wieder ein-mal die Vorzugsaktien von VW. Hiobsbotschaften zum Abgasskandal sorgten im frühen Handel für Abschläge bis zu 4%, bis zum Mittag wurden aber alle Verluste wettgemacht und zuletzt schlossen die Titel sogar im Plus (+0,9%). Im Leitindex des Euroraums, dem EUROSTOXX 50, konnten fast alle Branchen zulegen, lediglich Banken zeigten sich unverändert. Positiv stachen die eher defensiven Segmente Medien (+1,4%) und Nahrungsmittel (+1,1%) hervor. Auch an der Wall Street legten bis auf Telekommunikation (-0,3%) alle Sektoren zu. Besonders stark entwickelten sich dabei Energie (+1,5%) und die Informationstechnologie (+1%). Bester Einzeltitel war mit dem Schub der Ölpreise Chevron (+4,6%). Pfizer (+1%) profitierte von einem beschleunigten Aktienrückkaufprogramm. In Asien ist der Handel heute Morgen uneinheitlich. Während Tokio nach dem bisher schwachen Wochenverlauf fester tendiert, gibt es in China klare Abschläge.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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