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Commerzbank: Nationaler Volkskongress bislang mit wenig Überraschungen – Makrodaten weiter schwach

09.03.2016 09:12 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Bislang gab es vom chinesischen Nationalen Volkskongress, der noch bis zum 16. März 2016 tagt, wenig Überraschendes. Das Basisszenario für das jährliche BIP-Wachstum bis zum Jahr 2020 (13. Fünfjahresplan für den Zeitraum von 2016 bis 2020) beträgt mindestens 6,5%. Bei Planerfüllung dürfte sich bis 2020 die Wirtschaftsleistung gegenüber 2010 verdoppeln. Bei Zielerreichung kann sich die Kommunistische Partei dann im Jahr 2021 anlässlich ihres hundertsten Geburtstages stolz auf die Schultern klopfen. In 2016 erwartet Regierungschef Li ein Konjunkturwachstum in Höhe von 6,5% bis 7%. Die Fiskalausgaben sollen in diesem Jahr um 3% und das Wachstum der Geldmenge um 13% (J/J) steigen. Das Militärbudget dürfte um 7% bis 8% zulegen, etwas weniger als von den meisten Ökonomen erwartet. Möglicherweise ergibt sich dadurch ein etwas größerer Spielraum für eine expansivere Fiskalpolitik im Laufe des Jahres. Zusammen mit weiteren Senkungen des Leitzinses und des Mindestreservesatzes könnte dies dann zu positiven Wachstumseffekten führen. Ab dem 1. Mai 2016 werden für vier weitere Branchen die Unternehmenssteuern durch eine Mehrwertsteuer ersetzt, wodurch die Wirtschaft laut Regierungsschätzungen um rd. 500 Mrd. Yuan entlastet wird. In den Sektoren Kohle und Stahl dürfte sich der Abbau von Überkapazitäten fortsetzen. In den kommenden Jahren werden somit fast 2 Millionen Arbeitsplätze in diesen Bereichen gestrichen. Unterdessen schwächelt die Konjunktur weiter. Jüngstes Zeichen waren die sehr schwachen Exporte, die im Februar 2016 in USD um 25,4% ggü. dem Vorjahresmonat einbrachen (Januar -11,2%). Der festlandchinesische Aktienmarkt (Shanghai A-Index) versucht bei rd. 3.000 Punkten einen Boden zu bilden. Das für 2016 geschätzte Wachstum der Firmengewinne ist mit einem Anstieg von 2,2% (J/J) kläglich, zumal die Vorjahre auch schon recht schwach waren. Wir empfehlen daher weiterhin, A-Aktien unterzugewichten.

Zinsen und Anleihen

Großbritannien: Industrieproduktion (Jan), 10:30 Uhr
Kanada: Zinsentscheidung, 16:00 Uhr
Neuseeland: Zinsentscheidung, 21:00 Uhr

Trotz guter Produktionszahlen aus Deutschland waren gestern sichere Bundesanleihen und US-Treasuries wieder stärker gefragt. Die Anleger wurden wohl vor allem deshalb vorsichtiger, weil sich die Sorgen über die Konjunktur in China wieder verstärkten: Die Exporte blieben im Februar deutlich hinter den Erwartungen zurück und die Importe waren ebenfalls schwach, auch wenn man die Saisoneffekte beachtet – denn die Zahlen werden zu Jahresbeginn regelmäßig durch die Lage des Neujahrfestes verzerrt. Am Nachmittag brach der Ölpreis um fast 5% ein und sorgte damit für zusätzliche Unruhe. Der Ölpreis hatte sich in den letzten zwei Wochen von gut 30 US-Dollar je Barrel auf über 40 US-Dollar erholt. Offenbar haben viele Abnehmer ihre Vorratsbestände angesichts niedriger Preise aufgefüllt. Es besteht aber die Sorge, dass – wenn die Lager voll sind – die Nachfrage und damit die Preise wieder fallen. Sehr positiv haben gestern Morgen die Daten zur deutschen Industrieproduktion überrascht: Saisonbereinigt stieg die Produktion im Januar um 3,3% im Vergleich zum Dezember. Zudem wurden die Dezemberdaten um einen Prozent nach oben revidiert. Somit ist die deutsche Wirtschaft sehr stark ins neue Jahr gestartet. Allerdings dürfte das milde Wetter eine nicht unerhebliche Rolle gespielt haben – schließlich legte die Bauproduktion sogar um 7% zu. Daher ist wohl in den nächsten Monaten mit einer Gegenbewegung zu rechnen, zumal die Produktionszuwächse nun sogar über die Auftragsentwicklung hinausgeschossen sind. Dennoch sprechen die Daten dafür, dass die Wirtschaft derzeit schneller wächst als im Schlussquartal 2015. Dies dürfte die Europäische Zentralbank aber nicht davon abhalten, morgen den Expansionsgrad ihrer Geldpolitik erneut zu erhöhen.

Aktien

Deutsche Lufthansa, Verkehrszahlen Februar
Deutsche Post, Bilanz-PK
Eon, Jahresergebnis
Prudential, Jahresergebnis

Vor der von vielen Investoren mit Spannung erwarteten Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag ist die Kauflaune der Anleger zunächst versiegt. Gewinnmitnahmen bestimmten gestern das Bild. Diese wurden durch schwache Makrodaten aus China (v.a. Exportzahlen für den Monat Februar) verstärkt. Zudem fragen sich mittlerweile wieder mehr Investoren, ob der starke Anstieg der Preise u.a. für Rohöl und Eisenerz nachhaltig ist. Gestern fiel der Preis für Rohöl um mehr als 3%. In diesem von verstärkter Vorsicht geprägten Umfeld gaben die europäischen Leitindizes um bis zu 0,9% (London) nach. Im Dax (-0,9%) standen vor allem Automobilwerte unter Druck. So büßte die Aktie von Volks-wagen um 4,1% ein (BMW -2,3%; Daimler -2,9%). Nach schwachen Zahlen fiel die Notierung von RWE um 4,4% und war damit der Tagesverlierer im deutschen Leitindex. Die Aktie der Deutschen Post kletterte dagegen um 3,2%; beflügelnd wirkte hier u.a. ein Aktienrückkaufprogramm. Auf europäischer Sektorebene notierten am gestrigen Handelstag alle Branchen im Minus. Am stärksten unter Druck standen mit Abstand Rohstoffwerte, die im Schnitt um 9,3% (!) nachgaben. Die Börsen in den USA tendierten schwächer. Der Dow Jones-Index verlor 0,6%. Die Ängste vor einer globalen Konjunkturabkühlung nach den schwachen Makrodaten aus China beherrschten das Bild. Wie in Europa standen auf Sektorebene insbesondere Energie- und Rohstoffwerte unter Druck, die im Schnitt um 4,1% bzw. 2% einbüßten. Versorgeraktien gewannen als Performancespitzenreiter im Schnitt 0,8%. Die Börsen in Asien tendierten überwiegend schwächer. Der Nikkei 225-Index verlor 0,8%. Der Shanghai A-Index sank um 1,3%; der Index erholte sich aber spürbar vom Tagestief.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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