Morphosys-Zahlen positiv von der Börse aufgenommen – 2016 wird aber tiefrot

Die Morphosys Aktie kann am Mittwochvormittag deutliche Gewinne verzeichnen, nachdem der TecDAX-notierte Biotechkonzern am Morgen Zahlen für 2015 vorgelegt hat. Gegen 10 Uhr notiert die Morphosys Aktie mit einem Kursgewinn von mehr als 7 Prozent bei 40,40 Euro, das Tageshoch wurde bisher bei 40,97 Euro verzeichnet. Ein – dank Sondereffekten – ausgewiesener Gewinnsprung sowie ein positiver Ausblick sorgen für das Kursplus.

Für 2015 weist Morphosys einen Umsatz von 106,2 Millionen Euro aus nach 64 Millionen Euro im Jahr zuvor. Vor Zinsen und Steuern verbessert sich das Ergebnis um mehr als 23 Millionen Euro auf einen operativen Gewinn von 17,2 Millionen Euro. Unter dem Strich weist Morphosys je Aktie einen Überschuss von 0,57 Euro aus – 2014 hatte man noch 0,12 Euro Verlust je Aktie verbucht. Zu den deutlichen Verbesserungen bei den Zahlen hat vor allem die Beendigung der Kooperation mit Celgene beigetragen. Die liquiden Mittel per Jahresende beziffern die Süddeutsche mit rund 298,4 Millionen Euro.

Moroney: „ Produktbezogene Umsätze in greifbarer Nähe“

Man habe „nun eine breitere und ausgereiftere Produktpipeline als jemals zuvor“, sagt Morphosys-Chef Simon Moroney am Mittwoch. „Die ersten therapeutischen Antikörper stehen vor der Marktzulassung und rücken produktbezogene Umsätze in greifbare Nähe“, so der Manager weiter und spricht von deutlichen Steigerungen der Produktumsätze in den kommenden Jahren. Auch in der Entwicklungspipeline gebe es weitere Fortschritte: „Die zwei am weitesten fortgeschrittenen Programme nähern sich der entscheidenden Phase der klinischen Entwicklung“, sagt der Morphosys-Chef.

Für 2016 stellt der Konzern deutlich schlechtere Zahlen in Aussicht, nachdem die Einmaleffekte aus der beendeten Celgene-Zusammenarbeit wegfallen. Der Umsatz soll zwischen 47 Millionen Euro und 52 Millionen Euro liegen, prognostiziert Morphosys. Vor Zinsen und Steuern rechnet der Konzern mit einem Verlust zwischen 58 Millionen Euro und 68 Millionen Euro, was vor allem an hohen Aufwendungen für die Forschung und Entwicklung von Medikamentenkandidaten liegt – hierfür will man bis zu 83 Millionen Euro aufwenden, 2015 waren es 56,6 Millionen Euro.