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Commerzbank: Emerging Markets-Aktienmärkte im Januar 2016 mit leichter Underperformance

19.02.2016 09:24 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Die EM-Aktienmärkte verloren im Januar 2016 rd. 6,5%, während die etablierten Märkte „nur“ um rd. 6,1% einbüßten. Der weltweit sehr schwache Jahresauftakt an den Börsen zeigt die große Nervosität und Verunsicherung der Investoren. Verantwortlich für den Kursrutsch zeichneten u.a. die Sorge vor einer weiteren Abkühlung der globalen Konjunktur, vor weiteren Zinserhöhungen in den USA, einer weiteren Abwertung des chinesischen Yuan sowie einem fortgesetzten Ölpreisfall. Anleger verkauften im Januar EM-Aktien im Gegenwert von 55 Mrd. USD (2015: 73 Mrd. USD). In 2015 hatten die EM-Aktienmärkte ein Fiasko erlebt. Der MSCI EM-Index verlor 17% und sank damit das dritte Jahr in Folge. Gegenüber den entwickelten Märkten, die in 2015 lediglich 2,7% einbüßten (MSCI Welt-Index: -4,3%), verbuchten die Börsen aus den Schwellenländern somit erneut eine massive Underperformance. Aufgrund unserer Erwartung höherer Performancechancen an den Aktienmärkten in Europa (Übergewichten) sowie in den USA (Neutral) in den kommenden Monaten und der unverändert neutralen Position in Japan bestätigen wir zunächst unser Votum (Untergewichten) für die globalen Aktienmärkte der EM. Trotz der letztjährigen Kursverluste in vielen Ländern der EM sind die Bewertungen vieler Schwellenländerbörsen noch nicht als günstig einzustufen, obwohl das KGV für den MSCI EM für 2016 mit 10,3 deutlich unter dem des MSCI Welt liegt. Für Gegenwind an den EM-Aktienmärkten könnte u.a. noch eine vergleichsweise schwache konjunkturelle Entwicklung in Ländern wie Brasilien, Russland oder China sorgen. In dem global recht mauen Wirtschaftsumfeld erachten wir daher weitere Abwärtsrevisionen bei den Gewinnen als wahrscheinlich. Nicht zuletzt belasten weiterhin Themen wie Geopolitik (Syrien, Ukraine, Türkei etc.), Infrastrukturmängel, strukturelle Defizite, eine Baisse bei vielen Rohstoffen sowie eine gestiegene Fremdwährungsverschuldung auf der Unternehmensseite.

Zinsen und Anleihen

Großbritannien: Einzelhandelsumsatz (Jan), 10:30 Uhr
USA: Verbraucherpreise (Jan), 14:30 Uhr
Euroraum: Verbrauchervertrauen (Feb), 16:00 Uhr

Gestern ging der VDAX den vierten Tag in Folge zurück. Das bedeutet, dass die Marktteilnehmer weniger verunsichert in die Zukunft blicken als letzte Woche. Der VDAX misst nämlich die erwartete Volatilität des DAX-Index für die kommen-den 30 Tage. Die Erwartungen lassen sich aus den Preisen für DAX-Optionen ableiten. Steigt die erwartete Volatilität, dann steigt auch der Preis für Optionen, die von Indexänderungen nach oben oder unten profitieren würden. Mit der abnehmenden Verunsicherung gingen am Rentenmarkt auch die Risikoaufschläge in den meisten Marktbereichen zurück. Unterstützt wurde die Richtungsänderung durch einige positive Konjunkturdaten. Schon am Mittwoch sorgte ein unerwartet kräftiger Anstieg der Industrieproduktion in den USA für Entspannung. Gestern belegten die erneut niedrigen Erstanträge auf Arbeitslosengeld, dass der US-Arbeitsmarkt sich weiter robust entwickelt. Es gibt kaum Entlassungen, was der These einer bevorstehenden Rezession in den USA widerspricht. Als weitgehend sicher gilt, dass die Europäische Zentralbank im März die Zinsen weiter in den negativen Bereich drücken wird. Eine Senkung des Diskontsatzes auf -0,4% wird als sicher eingepreist – eine Senkung auf sogar -0,5% mit einer Wahrscheinlichkeit von immerhin 20%. Das gestern veröffentlichte Protokoll der letzten geldpolitischen Sitzung der Europäischen Zentralbank steht dieser Annahme nicht entgegen. Die Ratsmitglieder sehen Abwärtsrisiken sowohl für das Wachstum wie auch für die Inflation. Diese hätten sich „zum Teil schon materialisiert“. Ferner wurden die Wirksamkeit der zur Auswahl stehenden Instrumente sowie deren Nebenwirkungen diskutiert. Dies wolle man besser analysieren und sich bis zur nächsten Sitzung mehr Klarheit verschaffen.

Aktien

Allianz, Jahreszahlen
Aegon, Jahreszahlen

Die europäischen Aktienmärkte bleiben im Bann des Ölpreises. Nach einem guten Beginn und Kursgewinnen im Bereich von über einem Prozent konnten die Gewinne nicht gehalten werden. Während der Dax noch deutlich im Plus schloss, rutschten die breiteren europäischen Indizes am Ende sogar leicht ins Minus. Ein Grund lag in den am Nachmittag wieder sinkenden Ölpreisen, die unter hohen Lagerbestandsdaten litten. Fallende Rohstoffpreise setzten auch einmal mehr den Grundstofftiteln (-1,1%) zu. Der Sektor gehörte neben den Öl&Gas-Werten (-0,9%), den Banken (-2,3%) und den Nahrungsmittelproduzenten (-1,1%) zu den einzigen Verliererbranchen. Letztere litten insbesondere unter schwachen Daten und einem enttäuschenden Ausblick von Nestle (-3,7%). Tagesgewinner war der IT-Sektor (+1,5%), wo u.a. Cap Gemini (+4,3%) gute Zahlen berichtete. Gute Nachrichten von der Hauptversammlung bei Infineon (+3,7%) ließen auch hier den Kurs anspringen. Nach dem ersten 3-Tage-Plus des Jahres ging es gestern auch an den US-Märkten abwärts. Neben etwas schwächeren Makrodaten zeichnete auch hier der Ölpreis für die verschlechterte Stimmung verantwortlich. Lediglich die defensiven Sektoren Versorger (+1,6%) und Telekoms (+1,1%) konnten im Plus schließen. Energie- und Bankenwerte (-0,9% bzw. -1,2%) führten die Verlierer an. Bei den Einzelwerten fielen u.a. Wal-Mart (-3%, schwache Zahlen), Apple (-1,9%, rückläufige iPhone-Verkäufe im 4. Quartal lt. Daten des Analysehauses Gartner) und IBM (+5,1%, Zukauf in der Gesundheitssparte) auf. In Asien sind heute Morgen ebenfalls leichte Gewinnmitnahmen zu verzeichnen. Am stärksten geht es in Japan abwärts, wo einmal mehr der starke Yen als Belastungsfaktor fungiert. Energie- und Finanzwerte stehen im Fokus der Abgaben.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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