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Commerzbank: Konjunkturdaten aus China und Japan auch auf den zweiten Blick enttäuschend?

16.02.2016 09:07 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

In China sind die Exporte im Januar um -11,2% zum Vorjahr eingebrochen. Im Dezember betrug der Rückgang im Vorjahresvergleich nur 1,4%. Noch deutlicher war der Rückgang auf der Importseite: Die Einfuhren gingen um 18,8% zum Vorjahr zurück. Für sich genommen würden die Zahlen eine deutliche Abkühlung der Inlandsnachfrage aber auch der Auslandsnachfrage bedeuten und somit bestätigen, dass die Sorgen um eine weitere Abkühlung in China berechtigt sind. Sicher ist dies jedoch nicht, denn ein paar Faktoren dürften die Außenhandelsdaten verzerrt haben. Wie jedes Jahr ist die Saisonbereinigung um das chinesische Neujahrsfest herum schwierig – entsprechend könnten die Daten im Februar allein aus diesem Grund eine Gegenbewegung zeigen. Zudem waren die Exportdaten für Dezember wohl künstlich erhöht, da die Exporteure von der Differenz zwischen dem „Offshore-“ und „Onshore-Wechselkurs“ profitieren konnten. Die Schwäche der Importe reflektiert wohl vor allem, dass viele Importwaren billiger wurden. Im Verlauf des letzten Jahres hatten sich die importierten und exportierten Warenmengen erholt. Der Außenhandel lieferte mithin kein negatives Bild. Die Februardaten sorgen hoffentlich für mehr Klarheit.

In Japan schrumpfte die Wirtschaft im vierten Quartal um 0,4% zum Vorquartal. Der private Verbrauch blieb mit -0,8% hinter den Erwartungen zurück. Häufig werden die japanischen Daten nach der ersten Schätzung noch einmal deutlich revidiert. Dessen unbenommen zeigen die Daten die geringe Wirksamkeit der geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen. In der Summe ist die japanische Wirtschaft 2015 nur um magere 0,5% gewachsen. Der Yen hat kräftig aufgewertet, weil er trotz Negativzinsen als sicherer Hafen dient. Löhne und Preise steigen kaum. Daher dürfte die Bank von Japan ihre Geldpolitik im März wohl erneut lockern.

Zinsen und Anleihen

Deutschland: ZEW-Index (Feb.), 11.00 Uhr
USA: New York Fed Index (Feb.), 14.30 Uhr
USA: NAHB-Baustimmung (Feb.), 16.00 Uhr
China: Kreditvergabe (Jan.), 3:00 Uhr

Bei schwindender Risikoaversion eröffneten Bundesanleihen etwas schwächer, erholten sich aber im Verlauf; die Risikoaufschläge für Peripherieanleihen sanken. Der Auftritt des EZB-Präsidenten Draghi vor dem Europäischen Parlament mag hier geholfen haben, obwohl er geldpolitisch wenig neue Erkenntnisse brachte. Man werde nach den Turbulenzen der vergangenen Wochen bei zur nächsten Ratssitzung (10.03.) prüfen, wie sich diese auf die Übertragung der monetären Impulse auf das Finanzsystem und die Banken ausgewirkt hätten. Falls hierdurch oder durch die niedrige Importpreise die Preisstabilität beeinträchtigt werde, sei man bereit zu handeln. Die EZB wird ihren Einlagensatz wohl weiter ins Minus senken; der Markt hält mittlerweile einen Schritt von über 10 Basispunkten für zunehmend wahrscheinlich. Doch beschäftigt die Märkte mittlerweile auch zunehmend die Frage nach dem Zusatznutzen der Minuszinspolitik; dieser nimmt naturgemäß ab. Indes ist eine kompensierende Dosissteigerung nicht unproblematisch, denn die Nebenwirkungen der unkonventionellen Geldpolitik treten immer mehr zu Tage. Beispielsweise belastet die Abflachung der Zinsstrukturkurve die Fristentransformation und die Ertragsmöglichkeiten der Banken – mit entsprechend negativer Rückkopplung auf ihre Kreditvergabebereitschaft. Damit aber wird es für die Notenbanken immer schwieriger, positive Überraschungseffekte und eine hohe Durchschlagskraft ihrer Maßnahmen zu erzielen. Heute stehen die Stimmungsdaten aus Deutschland (ZEW) und den USA (New York Fed Index) im Blickpunkt. Wichtig wäre für die Märkte, dass die Serie der Negativüberraschungen bei den Konjunkturdaten zu Ende geht.

Aktien

Air Liquide, Jahresergebnis
Anglo American, Jahresergebnis
EDF, Jahresergebnis
HeidelbergCement, Jahresergebnis
MTU Aero Engines, vorläufiges Jahresergebnis
Orange, Jahresergebnis

Nachdem der Dax letzte Woche Donnerstag noch ein neues Jahrestief bei 8.699 Punkten markiert hatte, drehte am Freitag der Wind. Die Kurse stiegen zum Wochenschluss markant an, was sich auch zu Beginn dieser Woche fortsetzte. Die europäischen Leitindizes gewannen um bis zu 3,3% (Spanien). Für Rückenwind sorgte noch eine Fortsetzung der Erholung von Bankaktien, die am Freitag auch dank sehr robuster Quartalszahlen der Commerzbank ein kleines Comeback gefeiert hatten. Für Kaufanreize sorgte auch eine kräftige Erholung der Börse in Tokio, die nach den starken Kursverlusten der Vorwoche unterstützt von einem schwächeren Yen um 7,2% stieg. Zudem tendierten die Festlandbörsen in China nach der einwöchigen Feiertagspause stabil. Schwächere Makrodaten aus dem Reich der Mitte (Im- und Exporte) sowie aus Japan (schlechter als erwartet ausgefallene BIP-Daten für Q4) konnten den Kursen gestern kaum etwas anhaben. In diesem Umfeld gewann der Dax 2,7%. Tagesgewinner war die Notierung von Eon (+8,4%); hier beflügelte die Nachricht über eine möglicherweise näherrückende Einigung im Streit über die Endlagerung des Atommülls. Auf europäischer Sektorebene zählten die Bereiche Automobile (+4,4%) und Bau (+3,7%) zu den größten Gewinnern. Selbst Öl- & Gaswerte notierten als „Tagesverlierer“ im Schnitt noch 2,1% im Plus. Die Börsen in den USA hatten feiertagsbedingt geschlossen. Die Börsen in Asien tendierten freundlicher. Die Hoffnungen auf Maßnahmen der Regierungen und Zentralbanken zur Ankurbelung der Konjunktur halfen ebenso wie höhere Kreditvergabezahlen in China.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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