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Commerzbank: Markt für Kreditausfallderivate verdeutlicht die Nervosität der Anleihehalter

12.02.2016 09:28 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Der Markt für Kreditausfallderivate (CDS) dient als Gradmesser für die Stimmung unter den Anleihehaltern. Mit sogenannten Credit Default Swaps können sich Besitzer festverzinslicher Wertpapiere gegen den Zahlungsausfall des Emittenten absichern. Der jüngste Anstieg der CDS-Indizes verdeutlicht die erhöhte Risikoaversion: So stieg der fünfjährige iTraxx Europe Index, der 125 Unternehmen des Investmentgradebereiches umfasst und die Absicherungskosten widerspiegelt, auf über 120 Punkte, was eine Verdoppelung innerhalb eines Jahres entspricht. Eine ähnlich kräftige Bewegung zeigt der fünfjährige iTraxx Crossover Index, der die Unternehmen aus dem Non-Investmentgradebereich abbildet.

Zinsen und Anleihen

Deutschland: BIP (4. Quartal), 8.00 Uhr
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Euroland: BIP (4. Quartal), 11.00 Uhr
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USA: Einzelhandelsumsatz (Jan.), 14.30 Uhr
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Anhaltende Risikoscheu ließ zum Handelsbeginn die Renditen erstklassiger Staatsanleihen weiter sinken.10-jährige Treasuries rentierten im Tief bei 1,53% – nur 15 Basispunke über ihrem historischen Tief vom Sommer 2012 – bevor dann eine Korrektur einsetzte. Offensichtlich kamen Zweifel auf, ob dieses Bewertungsniveau selbst bei der Erwartung einer noch lange abwartenden Fed gerechtfertigt ist: Die Geldmarktfutures preisen mittlerweile bis Ende 2017(!) nicht ein-mal mehr eine volle Anhebung um 25 Basispunkte ein. Auch Bundesanleihen tendierten zunächst fest, die Rendite 10-jähriger näherte sich gleichfalls ihrem Allzeittief (April 2015), bevor sie im US-Sog nach oben drehte. Inspiration hatten Bundestitel im Vormittagshandel von der stärker als erwarteten Leitzinssenkung (von -0,35 auf -0,50%) der schwedischen Riksbank erhalten, die damit auf ihre abgesenkte Inflationsprognose für 2016-2018 reagierte und klar ihre Bereitschaft erklärte, gegebenenfalls noch mehr zu tun. Falls die Währung unerwünscht aufwerten sollte, ist die Riksbank auch zu Interventionen am Devisenmarkt bereit. Die Verschiebungen in der Zinslandschaft haben den Euro gestärkt; gegenüber dem USD stieg er zuletzt auf den höchsten Stand seit Mitte Oktober. Seine Stärke ist für die Märkte ein Anlass, auf eine „Reaktion“ der EZB im Stil der Riksbank bei der Ratssitzung am 10. März zu setzen. Die auf ein neues Rekordtief von -0,55% gesunkene Rendite 2-jähriger Bundesanleihen signalisiert, dass mittlerweile eine Einlagensatzsenkung auf unter minus 0,40% erwartet wird.

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Die Hoffnung auf eine länger anhaltende Gegenbewegung zerschlug sich gestern recht schnell und die Indizes brachen erneut ein. Damit schloss der europäische Markt an acht der vergangenen neun Handelstage im Minus. Das Ausbleiben bzw. das nur sehr kurze Andauern von Erholungen trotz stark überverkaufter Indizes und extrem pessimistischer Stimmungsindikatoren zeigt, wie risikoavers viele Investoren geworden sind. Das Vertrauen darauf, dass die Lage vielleicht doch nicht so schlecht ist, wie es der Markt einpreist, ist offensichtlich geschwunden. Makrodaten waren zwar Fehlanzeige, aber die politische Lage in Portugal drückte erneut auf die Stimmung. Des Weiteren konzentrierte sich der Abgabe-druck erneut auf Banktitel (-6,3%). Neben der anhaltenden Spekulation über mögliche Kreditausfälle aus dem Frackingsektor und darüber, ob Staatsfonds der erdölexportierenden Staaten Aktienbestände (Analysen zeigen eine hohe Gewichtung von Finanzwerten in diesen Fonds) auf den Markt werfen, stand die Societe Generale (-13%) im Fokus. Die Quartalszahlen und der Ausblick ließen die Aktie einbrechen. Aber auch die Zahlen von Rio Tinto (-3,4%) und Zurich Financial (-2,7%) konnten nicht überzeugen. Adidas (+2,3%) gehörte in diese Hinsicht zu den wenigen Lichtblicken. An den US-Märkten ging es ebenfalls abwärts. Dabei schlos-sen die Indizes über den Tagestiefs, nachdem u.a. Spekulationen über Produktionskürzungen der OPEC (WTI zuvor auf 13-Jahres-Tief) aufkamen. Die Schwäche der Finanzwerte (-3,0%) war auch in den USA das Thema des Tages. In Asien knüpfen die Indizes heute überwiegend nahtlos an die schwachen Vorgaben an. Der japanische Markt steht dabei u.a. angesichts des schwachen Yens besonders stark unter Druck.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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