Veganz: Next stop Nasdaq

Eine Präsentation von Veganz auf einer Konferenz ist immer spannend und voller Neuerungen. In den vergangenen Monaten ging es um die neue Strategie, den Abschied von den Snacks, das neue Projekt Orbifarm.

Dieses wurde inzwischen verkauft, man sieht sich nun hingegen stark mit getrockneten Milchvarianten in Blattform verbunden. Milik ist der neue Fokus der Veganz-Macher. Hier gibt es, so CEO Jan Bredack auf der Herbstkonferenz des Equity Forums, viel Widerhall aus der Gastronomie. Vor allem aus Nordamerika und Asien kommt ein starkes Feedback für das Produkt, das nicht nur bei Verpackung und Transport, sondern auch beispielsweise bei der Lagerung Kosten einspart.

Bredack und der kommende CEO Rayan Tegtmeier benennen in Frankfurt verschiedene Zielpartner für das Produkt. Dazu zählen Mc Donalds, Starbucks und Burger King. Mit einzelnen Konzernen und Molkereien sei man bereits in Verhandlungen. Jüngst hat man 200.000 Liter der gepresst-getrockneten Milch gen USA verschickt, die in einer Veganz-Anlage nahe Berlin hergestellt wurden.

Künftig soll Milik auch vor Ort in der Nähe der potenziellen Kunden produziert werden. Eine neue Produktionsanlage kostet 5 Millionen Euro. Bis Ende 2026 sollen weltweit zehn dieser Anlagen entstehen, in den USA, Europa und Asien. Diese könnten einen Jahresumsatz von 80 Millionen Euro generieren - bei einer Produktion von 80 Millionen Liter Milch pro Jahr.

Finanziert werden soll dies unter anderem durch Kapitalerhöhungen. Kürzlich hat Veganz eine Finanzierungsrunde abgeschlossen und dabei 5 Millionen Euro in die Kasse geholt. Eine weitere soll im vierten Quartal folgen und 8 Millionen Euro einbringen. Dabei scheint man bereits Interessenten zu haben, der diese zeichnen wollen.

Börsengang an der Nasdaq steht im Raum
Geld einbringen könnte auch ein angedachter Börsengang in den USA. Wie Tegtmeier in Frankfurt berichtet, soll es einen Börsengang an der Nasdaq geben. Er spricht dabei vom dritten Quartal. Offen bleibt, ob er damit 2025 oder 2026 meint.

Nicht jeder Zuhörer auf der Konferenz kann den Äußerungen der Manager kritiklos folgen. Es wird auf die vielfältigen Versprechungen der Vergangenheit verwiesen, es wird um konkretere Zahlen gebeten. Hier zeigten sich die Manager zurückhaltender. Man verweist auf die Zukunft, dann könnte man manches genauer erklären. Die Veganz-Macher werden im laufenden Jahr vermutlich noch einige Konferenzen besuchen. Dann könnte es weitere Erläuterungen zu ihren Plänen geben.

Die Aktien von Veganz (WKN: A3E5ED, ISIN: DE000A3E5ED2, Chart, News) geben 1,0 Prozent auf 14,80 Euro nach. In den vergangenen vier Wochen kommt die Aktie auf ein Minus von 12 Prozent, blickt man sechs Monate zurück, ergibt sich ein Plus von fast 90 Prozent.