Grenke Aktie stürzt trotz „Insiderkauf” ab - Anleger von Prognose enttäuscht

Die Grenke Aktie gerät nach der Veröffentlichung der Geschäftszahlen für 2024 erneut unter Druck - dabei ist der Anteilschein des leasing-Unternehmens aus Baden-Baden schon seit Jahren kein gutes Investment mehr gewesen, wir berichteten. Heute werden 13,30 Euro im Tief erreicht, weit weg von den Kursen jenseits der 100 Euro, die 2018 für das Papier bezahlt wurden.

Da hilft heute auch kein „Insiderkauf”: CEO Sebastian Hirsch hat 1.000 Grenke Aktien (WKN: A161N3, ISIN: DE000A161N30, Chart, News) zu 14.00 Euro im XETRA-Handel erworben, wie aus einer Directors-Dealings-Meldung der Gesellschaft vom Donnerstag hervor geht.

Die heutigen News haben enttäuscht und sorgen aktuell für einen Kursverlust von fast 19 Prozent zum Vortag. Dabei enttäuscht vor allem der Ausblick die Anleger. Die Zahlen für 2024: Grenke erzielte im vergangenen Jahr einen Gewinn von 70,2 Millionen Euro, ein Rückgang von 19,1 Prozent im Vergleich zu den 86,7 Millionen Euro aus dem Vorjahr. Damit blieb das Ergebnis innerhalb der im Oktober 2024 reduzierten Prognose von 68 bis 76 Millionen Euro. Das Ergebnis je Aktie sank von 1,79 Euro auf 1,44 Euro. Der Dividendenvorschlag liegt bei 0,40 Euro je Aktie, nach 0,47 Euro im Vorjahr.

Das Leasingneugeschäft wuchs um 18,4 Prozent auf 3,06 Milliarden Euro, wobei die DB2-Marge mit 17,0 Prozent über dem Vorjahreswert von 16,5 Prozent lag. Trotz steigender operativer Erträge auf 576 Millionen Euro belasteten höhere Kosten das Ergebnis. Die operativen Aufwendungen stiegen um 10,4 Prozent auf 341 Millionen Euro, insbesondere durch höhere Personalkosten. Die Cost-Income-Ratio lag mit 59,2 Prozent leicht über den Erwartungen.

Man habe ein „Rekordneugeschäft mit starkem Deckungsbeitrag und gleichzeitig aber gestiegene Risikovorsorge” verzeichnet, so Hirsch. 2025 sei „ein Jahr des Übergangs”, der Manager sieht den Konzern im Gegensatz zur Börse aber „auf Kurs”.

Ein entscheidender Faktor für den Gewinnrückgang waren die gestiegenen Aufwendungen für Schadensabwicklung und Risikovorsorge. Diese erhöhten sich um 44,3 Prozent auf 131 Millionen Euro, insbesondere durch vermehrte Insolvenzen in Frankreich, Spanien und Deutschland. Dadurch sank das operative Ergebnis von 112,9 Millionen auf 90 Millionen Euro.

Für 2025 rechnet Grenke mit einem Konzernergebnis zwischen 71 und 81 Millionen Euro sowie einem Leasingneugeschäft von 3,2 bis 3,4 Milliarden Euro. Die Prognose basiert auf einer Schadenquote von 1,6 Prozent und einer Eigenkapitalquote von rund 16 Prozent. Die Hauptversammlung am 7. Mai 2025 wird über die geplante Dividendenzahlung entscheiden.