Endor eskaliert das Tauziehen mit Jackermeier weiter - Insolvenz beantragt

Das Tauziehen um Endor geht mit einem Insolvenzantrag für die AG in die nächste Runde. Der Aktienkurs rauscht noch einmal deutlich in die Tiefe: Am Mittwochmorgen liegt die Endor Aktie auf Tradegate mit 61,4 Prozent im Minus bei 0,132 Euro. „Von dem Antrag sind die ausländischen Gesellschaften der Endor AG nicht betroffen“, so das Unternehmen aus Landshut weiter.

Dem Unternehmen zufolge sei der - wohlgemerkt hoch umstrittene - StaRUG-basierte Sanierungsversuch gescheitert. Die Verantwortung hierzu sucht das aktuelle Endor-Management allein beim früheren Vorstandsvorsitzenden und Mehrheitsaktionär Thomas Jackermeier. Verhandlungen - so zumindest die Darstellung der Gesellschaft - hätten aufgrund unrealistischer Forderungen ergebnislos abgebrochen werden müssen. Laut Aussagen von Endor habe Übernahme-Interessent Corsair Zahlungen aufgrund der „fortlaufenden Störungen“ eingestellt und auch die Banken eine weitere Finanzierung abgelehnt.

„Der Vorstand sieht die Gründe für die massive Unternehmenskrise in zahlreichen falschen Managemententscheidungen in den vergangenen Jahre“, so das aktuelle Endor-Management. Diese habe die Verschuldung in die Höhe getrieben. Man gehe davon aus, dass Corsair „weiter an einer Übernahme der Endor AG interessiert ist“.

Viel Kritik am aktuellen Endor Vorstand
Die andere Seite der Medaille: So gab es unter anderem von Aktionärsschützern starke Kritik am Vorgehen des aktuellen Endor-Managements bei der Sanierung des Unternehmens - wir berichteten mehrfach. Zuletzt hatte das Amtsgericht Landshut zwei Aktionäre der Endor AG ermächtigt, eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen. Endor hatte Rechtsmittel dagegen geprüft.



Auf der Hauptversammlung soll über den Entzug des Vertrauens unter anderem gegenüber den Vorständen Andres Ruff und Matthias Kosch sowie die Abberufung von Aufsichtsräten abgestimmt werden: Ebenso ist die Wahl neuer Aufsichtsräte geplant. Themen sind laut HV-Agenda zudem unter anderem die Bestellung eines Sonderprüfers, der das Verhalten von Vorstand und Aufsichtsrat im Zusammenhang mit der Restrukturierung der Endor AG prüfen soll, und die Finanzierung der Gesellschaft per Kapitalerhöhung.