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Monster-Kaufsignale - Börse München

11.11.2022 17:16 Uhr - Autor: Martin Utschneider  auf twitter

Ulrich Kirstein mit der Presseschau der Woche. Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Was für eine Woche und dann ist heute auch noch der Beginn des Karnevals, zumindest für unerschütterliche Jecken (also hier in München eher weniger). Apropos Fasching, eine der Hochburgen, nämlich Mainz, gilt nach einer von der WirtschaftsWoche intendierten Studie als „dynamischste Stadt“ – die Ursache liegt jedoch nicht an den auch dynamisch tanzenden Funkenmariechen, sondern am Erfolg von BioNTech. Man ist trotzdem fast versucht, manche Nachricht unter dem Blickwinkel des Narrentums zu lesen, aber lassen wir das. Ansonsten gab es die Midterms in den USA mit überraschendem Ausgang (aber wann hat uns die Demoskopie in den vergangenen Jahren nicht überrascht?), weil die Republikaner schlechter abschnitten als erwartet. „Die blockierte Macht“, heißt es dazu im Handelsblatt, denn Joe Biden macht das Ergebnis aller Erwartung nach das Regieren nicht leichter - aber noch wird gezählt. Die niedriger als erwartet ausgefallene US-Inflation führte nach einer eher verhaltenen Handelswoche zu einem Kursfeuerwerk am Donnerstag, „Schub aus den USA“ berichtet Die Welt dazu. Bei Twitter und Meta sorgten hingegen Massenentlassungen für Schub auf die Kurse, so tickt die Börse nun mal. „Kahlschlag bei Facebook-Mutter Meta“ nannte die Freistellung von 11.000 Mitarbeitern das Handelsblatt, und „Musk schießt den Vogel ab“ lautete der Kommentar in der Börsen-Zeitung. Dafür wurde in Deutschland das Bürgergeld verabschiedet: „Bürgergeld nimmt erste Hürde“ schreibt die Süddeutsche Zeitung und – nicht zuletzt – die 26 Recken (nicht Jecken!), die die WM in Katar spielen sollen, wurden nun benannt - dem Handelsblatt ist das Scheichtum einen Sonderteil wert: „Märchen über 1001 Macht“ überschrieben.

Rendite mit System

Eher textlastig kamen die Cover der Finanzmagazine daher: „Die besten Strategien für die Börse – 70 bis 610 Prozent Rendite mit System“, damit lockte Focus Money und fügte hinzu „Jetzt auf Kaufsignale achten“ und zeigt uns Schachfiguren im Gegenlicht. Die 610 Prozent hätten uns schon interessiert, leider fand die aktuelle Ausgabe aber nicht den Postweg in die Börse, kann passieren. Auch die ebenfalls angebotenen „Gewinne ohne Stress“ klingen ja verlockend, den Stress bereiten aber eh meist die Verluste. Greifen wir zu Börse Online werden wir mit Superlativen geradezu überschwemmt: „Die besten, sichersten, lukrativsten Dividenden-Aktien der Welt“. Die goldenen Münzen, die auf dem Titel ebenfalls verewigt werden, sehen allerdings eher wie Schokomünzen aus – und deren Schokolade gilt selbst bei süßigkeitslüsternen Kindern (normalen also) als ungenießbar! Jedenfalls sollen wir „Top-Ausschüttungen mit hohem Kurspotenzial kombinieren“. Nichts leichter als das! Stutzig macht uns hingegen das Cover der WirtschaftsWoche, das eine betende Klosterschwester mit Rosenkranz zeigt, an dem jedoch kein Kreuz, sondern ein Ladestecker baumelt. Erst die Titelzeile lässt Erkenntnis reifen: „Die fatale Verehrung des E-Autos“. Immerhin, wenn wir darüber nachdenken, darf die katholische Klosterschwester im E-Auto den evangelischen Priester egal in welchem Auto auf der Autobahn überholen, denn letzterer wird nun aus ethischen Gründen bei 100 Stundenkilometern abgeriegelt. „Wer Gutes tun will, muss es verschwenderisch tun“, sagte Luther einst und man kann sich den Reformator nur schwer vorstellen, wie er gemütlich vor sich hin zuckelt und von Hinz und Kunz und dem Papamobil überholt wird...

Monster

Ach hätte man doch bloß investiert, dann wäre man jetzt Millionär, aber hinterher ist man ja immer klüger. Es sind eben die Konjunktive, die unser Depot sehr viel mehr bewegen als die Superlative! Was uns wirklich durch die Lappen gegangen ist, hat ein US-Journalist jetzt einmal genauer ´ aufgedröselt, entnehmen wir einem Artikel aus Die Welt. Jon Erlichman hat untersucht, welche Werte in unserem Depot liegen würden, wenn wir genau vor 20 Jahren jeweils 10.000 Dollar in die derzeit so gescholtenen Tech-Aktien investiert hätten. Es schmerzt: Bei Apple verfügten wir jetzt über 4,5 Millionen US-Dollar, bei Amazon immerhin noch über eine knappe Million. Der Clou der Untersuchung war aber, es sind gar nicht diese altbekannten Unternehmen, die den wahren Gewinn verbuchen können, sondern eine Firma, die wir eher aus merkwürdigen Dosen in den Zimmern unserer Kinder kennen: Monster. Nicht weniger als 11 Millionen US-Dollar hätte der ziemlich ungenießbare Energy-Sprit in unser Depot geschwemmt, hätten wir die Aktien für ein paar Cent vor 20 Jahren für interessant gehalten. Da hilft nur eins, den Ärger hinunterspülen, vielleicht mit 20 Jahre altem Whiskey?

Bier

Wenn es um Bier geht, wird es in München schnell ernst, auch wenn es darob keine Revolutionen mehr gibt. Das beweist zumindest ein Prozess zwischen zwei Brauereien um ein so bekanntes, wie beliebtes Motiv: Die „Schützenliesl“, eine jugendliche Dame mit langem, wehendem Haar, einer Schützenscheibe als keckem Hut und selbstverständlich im Dirndl, die auf einem Bierfass balancierend einige überschäumende Maßkrüge in den Händen hält. Gemalt wurde sie einst von dem gefeierten Münchner Maler Friedrich August von Kaulbach nach der im Gegensatz zum Sozialismus real existierenden Kellnerin Coletta Möritz aus Pöttmes. Das Bild zierte auf dem Bundesschießen 1871 auf der Theresienwiese die Bierbude „Zur Schützenliesl“ – ein Name, ja eine Marke war geboren. Und um diese streiten sich nun die wiederauferstandene Kindl-Brauerei GmbH, die ihr Bier respektive Flaschen damit schmücken möchte, und die Stiftl GmbH des Oktoberfestwirtes Lorenz Stiftl, dessen Wiesnzelt nach ihr benannt ist. Streitwert: 200.000 Euro, wenn das die arme Coletta gewusst hätte! „Die Schützenlisl ist für alle da“ lehnt sich die Süddeutsche Zeitung aus dem Fenster.

Highlight Express

Nicht selten macht ja das Magazin Impulse seinem Namen alle Ehre. Mehr oder weniger. Aktuell gibt es eine Empfehlung, wie wir unsere Zeit besser managen: „Verschaffen Sie sich mit der Highlight-Strategie mehr Zeit“ war sie überschrieben. Da wir gerne Abgabeterminen hinterherhecheln und beruflich wie privat vollbepackte Wochen beklagen, lasen wir den Artikel mit besonderer Aufmerksamkeit. Nicht mehr „Sklave des Terminkalenders“ sollen wir sein. Die Lösung entstammt einem Buch mit dem packenden Titel „Mehr Zeit“. Wir sollen uns nämlich mehr Zeit lassen, Augenblicke auskosten, die wir auskosten wollen, und nicht gleich zur To-Do-Liste übergehen. Wir sollen uns jeden Tag eine Tätigkeit, ein Highlight, aussuchen, dem wir uns besonders widmen wollen. Spontan viele uns ein: Im Bett liegen bleiben. Wenn uns morgens nichts einfallen sollte, was wichtig ist, sollten wir nach Dringlichkeit, Zufriedenheit und Freude wählen. Wir fürchten ein wenig, dass, bis wir Punkt eins erledigt haben, wenig Zeit für zwei und gar keine für drei bleibt und wir deshalb doch nicht zum Freund unseres Terminkalenders werden.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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