Aktien: VW, Porsche, Fresenius, FMC, Home Depot und Ukraine-Krise im Fokus - Nord LB

Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich im Februar deutlich verbessert, der ifo-Geschäftsklimaindex legte auf 98,9 Punkte zu. Der in fast allen Sektoren spürbar zunehmende Optimismus ist jedoch nur eine Momentaufnahme der Stimmungslage vor der jüngsten Eskalation im Ukraine/Russland-Konflikt. Die Finanzmärkte reagierten nervös auf die Zuspitzung der Lage in der Ostukraine. Die ökonomischen Folgen hängen maßgeblich von der weiteren Entwicklung und den konkreten Sanktionen des Westens ab. Zumindest auf eine länger angespannte Situation bei den Energiepreisen muss man sich nun einstellen. Sorgen muss auch bereiten, dass Putin mit dem Minsker Abkommen die wichtigste Möglichkeit für einen gesichtswahrenden Rückzug auf den Boden des Völkerrechts weggewischt hat.

Ukraine-Konflikt: US-Außenminister Blinken hat das geplante Treffen mit seinem russischen Amtskollegen Lawrow abgesagt.

Die dt. Steuereinnahmen sind im Januar mit einem Plus von 22,4% kräftig gewachsen. Bereits im Gesamtjahr 2021 waren die Steuereinnahmen um 11,5% gestiegen. Auch für dieses Jahr wird eine Steigerung erwartet. "Insgesamt ist für das Jahr 2022 - auch vor dem Hintergrund der erwarteten Zunahme der wirtschaftlichen Aktivität im Jahresverlauf - mit einem Anstieg der Steuereinnahmen gegenüber dem Vorjahr zu rechnen", hieß es.

Eine neue DIW-Studie zeigt, dass die weitgehende Elektrifizierung aller Wirtschaftssektoren kostengünstiger ist als eine umfassende Verwendung von synthetischem Gas oder grünem Wasserstoff. Unabhängig davon ist aber ein schneller Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien nötig.

Die Verbände der deutschen Möbelindustrie melden ein Umsatzplus von 2% für 2021. Wesentlicher Treiber war das Auslandsgeschäft. Trotz der positiven Entwicklung wurde aber noch nicht das Niveau des Jahres 2019 erreicht.

Rentenmarkt
Die Eskalation im Ukraine-Konflikt hat die dt. Staatsanleihen nur kurzfristig gestützt. Die aktuellen Ifo-Geschäftsklimadaten fielen freundlich aus und belasteten, allerdings sind die jüngsten geopolitischen Ereignisse noch nicht in der Umfrage berücksichtigt. Besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten und anhaltende Inflationssorgen haben US-Treasuries belastet.

Aktienmarkt
Nach einem sehr volatilen Handel -infolge der zugespitzten Lage in der Ukraine- sind die deutschen Aktienindizes mit nur moderaten Verlusten aus dem Tag gegangen. Die Aussichten auf einen Börsengang der Porsche AG beflügelten sowohl VW (Vz. +7,84%) als auch Porsche Holding (+11,30%). DAX -0,26%, MDAX -0,43%, TecDAX -0,23%. Auch an den US-Börsen zeigten sich die Anleger nervös, der große Rutsch nach unten blieb aber nach dem Feiertag aus. Dow Jones -1,42%, S&P-500 -1,01%, Nasdaq-Comp. -1,23%.

Unternehmen
Fresenius hat trotz der negativen Corona-Einflüsse den Umsatz in Q4 um 7% auf 9,966 Mrd. EUR steigern können. Das bereinigte EBIT sank allerdings um 7% auf 1,166 Mrd. EUR, während der ber. Gewinn nach Steuern und Dritten um 5% auf 521 Mio. EUR zulegen konnte. Für 2022 erwartet der Gesundheitskonzern einen währungsbereinigten Anstieg des Umsatzes im mittleren einstelligen Prozentbereich und einen währungsbereinigten Anstieg des Konzernergebnisses im niedrigen einstelligen Prozentbereich.

Die Fresenius-Tochter FMC litt auch in Q4 unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Während die Erlöse um 6% auf 4,647 Mrd. EUR zulegten, ging der operative Gewinn um 3% auf 449 Mio. EUR zurück. Nach Steuern und Anteilen Dritter verblieb ein Gewinn von 229 (177) Mio. EUR. Der Vorjahresvergleich ist allerdings durch eine Wertberichtigung in Höhe von rund 195 Mio. EUR verzerrt, die 2020 negativ zu Buche schlug.

Home Depot hat in Q4 des GJ 2021/22 einen Umsatz von 35,72 Mrd. US-$ (+10,7%) erzielt und ist damit stärker gewachsen als erwartet. Auch beim Gewinn zeigte sich die Baumarktkette verbessert: Unter dem Strich wurden 3,35 (2,86) Mrd. US-$ erzielt.

Devisen
Die Zuspitzung des Ukraine-Konflikts hat am Devisenmarkt keine großen Verwerfungen mit sich gebracht. Der Euro tendierte nur wenig verändert.

Öl
Die Sorge vor Liefereinschränkungen Russlands, als Reaktion auf die angekündigten Sanktionen, hat die Ölpreise steigen lassen.

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