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ProCredit: Hausbank des Mittelstands in Osteuropa

16.10.2017 17:15 Uhr - Autor: Johannes Stoffels  auf twitter

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Seit Ende 2016 notieren die Aktien der ProCredit an der Frankfurter Börse. Die Erstnotiz fand damals im regulierten Markt (Prime Standard). Der erste Kurs lag bei 12,29 Euro. Zum Highflyer hat sich das Papier bisher nicht entwickelt. Zwar notierte die Aktie im Februar bei 22,50 Euro, danach ging es aber abwärts. Inzwischen liegt man wieder um die 12 Euro und damit auf Höhe der Börsenpremiere. Marktteilnehmern ist der Wert trotz zehnmonatiger Börsenhistorie nicht bekannt, wie sich auch am schwachen Handelsvolumen zeigt. Dabei liegt die Marktkapitalisierung bei rund 660 Millionen Euro.

Die ProCredit ist eine Bankengruppe mit Sitz in Frankfurt, die seit 2003 existiert und unter der Aufsicht der BaFin steht. Der Fokus liegt auf dem Bank- und Kreditgeschäft in Südost- und Osteuropa. Dort werden 91 Prozent aller Kredite vergeben. Diese haben meist eine Größe zwischen 30.000 Euro und 3 Millionen Euro. Der höchste Einzelkredit beläuft sich auf 13 Millionen Euro. Die Zielgruppe der Bank sind kleine und mittelständische Unternehmen. Ein besonders hohes Kreditengagement gibt es in Bulgarien, Serbien und dem Kosovo. Das gesamte Kreditvolumen liegt bei 3,8 Milliarden Euro, davon entfallen 90 Prozent auf Geschäftskredite. Verbraucherkredite werden nicht vergeben. Ziel ist es, in Osteuropa die „Hausbank“ des Mittelstands zu werden.

Zuletzt hat die Bank an einer Effizienzverbesserung gearbeitet. Um Kosten einzusparen, hat man die Filialdichte deutlich verringert. Von 645 Filialen und Servicestellen Ende 2013 ging es auf 186 Mitte 2017 nach unten. Auch die Zahl der Mitarbeiter wurde in diesem Zeitraum von 11.500 auf 3.650 reduziert. Gleichzeitig wird das Investment in das eigene Personal gestärkt. Mehr als 10 Millionen Euro werden dafür jährlich ausgegeben, unter anderem für ein Trainingszentrum in Fürth. Dies zahlt sich offenbar aus, da der Durchschnittsangestellte seit 14 Jahren für die Bank arbeitet. Zu den Besonderheiten der Bank zählt, dass man kein Boni ausschüttet.

In einem Gespräch mit unserer Redaktion nennt ProCredit-Vorstand Borislav Kostadinov 2017 ein Übergangsjahr. Die Restrukturierung und die Schließung von Filialen wirken sich kurzfristig negativ auf die Margen aus, sollen jedoch langfristig einen positiven Effekt haben. Die Rentabilität dürfte in diesem Jahr daher auch nur bei 7 Prozent bis 9 Prozent liegen, in den vergangenen Jahren stand sie bei 12 Prozent bis 13 Prozent. Mittelfristig will die Bank eine Rentabilität von 10 Prozent erreichen. Beim Gewinn soll rund ein Drittel an die Aktionäre geben. Zuletzt lag die Dividendenrendite bei etwa 3 Prozent. Bei der harten Kernkapitalquote kommt mancher Mitbewerber ins Schwärmen, sie stand zur Jahresmitte bei 13,0 Prozent.

Dass die Bank in der Finanzwelt fest verankert ist, macht die Aktionärsstruktur deutlich. Zu den Hauptaktionären der Bank zählen die KFW (14,5 Prozent) und die zur Weltbankgruppe gehörende IFC mit 11,0 Prozent. Der Streubesitz steht bei 33,8 Prozent, allerdings sind eine Reihe von Investoren mit 3 Prozent bis 5 Prozent investiert.

Trotz dieser renommierten Investoren ist die Bank in Deutschland weitgehend unbekannt, vermutlich auch durch den Fokus auf den Osten. Daran möchte man jedoch arbeiten. Mit der Zentrale in Frankfurt, der Börsennotierung im Prime Standard und einer verstärkten Kapitalmarktkommunikation sind zumindest die Grundlagen dafür geschaffen.

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