4investors Exklusiv

Aktien

Branchen- und Themenspecials

Ihre privaten Finanzen

Öl - Rohstoffe

Commerzbank - Öl: Russland schürt Hoffnungen auf Förderkürzungen

04.02.2016 09:02 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Avigator Fortuner / shutterstock.com.

Es ist schwer die Ernsthaftigkeit der Äußerungen Russlands zu möglichen Gesprächen über Förderkürzungen zu bewerten. Fakt ist, dass ohne erhebliche kurzfristige Förderkürzungen der Angebotsüberschuss, saisonal und durch höhere Exporte des Iran bedingt, erheblich von gut 1 Mio. Fass/Tag auf etwa 2 Mio. Fass/Tag steigen wird. Hinzu kommt die zuletzt wieder in den Extrembereich gerutschte Long-Positionierung am Terminmarkt. Hierdurch droht ein erhebliches zusätzliches Angebot von mehreren Hundert Mio. Fass, wenn diese Positionen reduziert werden. Selbst wenn man sich auf erhebliche, sofort wirksame Förderkürzungen einigen würde, dürften diese zunächst wohl nur eine Preisstabilisierung, aber keine Wende, bewirken.

Zinsen und Anleihen

Großbritannien: BoE-Zinsankündigung 13:00 Uhr
USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe 14:30 Uhr
USA: Auftragseingänge Industrie (Januar), 16:00 Uhr

Derzeit scheinen negative Nachrichten marktbestimmend zu sein. Selbst positive Wirtschaftsdaten können die Nervosität nur wenig eindämmen. Von der erhöhten Unsicherheit profitieren insbesondere Staatsanleihen. Zehnjährige Bunds handelten gestern im Tief mit einer Rendite von unter 0,27% – die Auktionsrendite der neuen fünfjährigen Bundesobligation erfolgte zu -0,24%. Zehnjährige italienische Staatstitel rentieren inzwischen wieder unter 1,50%. Für steigende Kurse sorgte der enttäuschende ISM-Index außerhalb des verarbeitenden Gewerbes in den USA: Der Januarwert sank um 2,3 auf 53,2 Punkte gegenüber dem Vormonat, dem niedrigsten Wert seit Februar 2014. Dieser Wert ist von hoher Bedeutung, da der Dienstleistungssektor für ca. 90% der US-Wirtschaftsleistung steht. Besonders negativ stach die Arbeitsmarktkomponente heraus, die um mehr als vier Punkte zurückging. Erfreuliche Daten kamen dagegen vom US-Arbeitsmarkt: Der Dienstleister ADP meldete für Januar einen Stellenzuwachs von 205.000 und damit mehr als erwartet. Außerdem wurde der Stellenaufbau für Dezember um 10.000 auf 267.000 neue Arbeitsverhältnisse nach oben revidiert. Es bleibt abzuwarten, ob sich diese positive Entwicklung letztendlich im monatlichen Arbeitsmarktbericht der USA, der am kommenden Freitag veröffentlicht wird, niederschlägt. Die Stimmung im Dienstleistungssektor trübte sich in Spanien und Italien ein. Der von Markit berechnete Einkaufsmanagerindex fiel in Spanien von 55,1 im Dezember auf 54,6 Punkte im Januar. In Italien fiel der Rückgang noch stärker aus: Hier sank der Wert von 55,3 auf 53,6 Punkte. In Großbritannien verbesserte sich die Stimmung der Dienstleister leicht. Markit ermittelte für Januar 55,6 nach 55,5 Punkten im Dezember.

Aktien

Credit Suisse, Ergebnis Q4
Daimler, Bilanz-PK
ING Groep, Jahresergebnis
Munich Re, vorläufiges Jahresergebnis
Royal Dutch Shell, Ergebnis Q4
Symantec, Ergebnis Q3

Der Börsenkater geht weiter. Die Anleger werden auf eine harte Geduldsprobe gestellt und brauchen unverändert starke Nerven. Zwar erholte sich der Ölpreis spürbar, er konnte den Börsen gestern aber kaum Schubkraft verleihen. Zu tief sitzen die wachsende Konjunkturskepsis sowie die Furcht vor Kreditausfällen im europäischen Bankensektor u.a. im Zusammenhang mit Hochzinsanleihen aus dem Ölsektor. Auf europäischer Sektorebene zählte die Bankbranche mit Abstand zu den größten Verlierern; im Schnitt gaben die Indexmitglieder um 3,4% nach. Seit Jahresanfang sind europäische Bankwerte damit durchschnittlich um rd. 22% gefallen (Automobile: -19%). Lediglich die Sektoren Rohstoffe (+2,1%) sowie Öl & Gas und Immobilien (+0,1%) erzielten gestern Gewinne. Unter den Leitindizes hielt Italien mit einem Minus von 2,9% die rote Laterne. Hier belasteten vor allem massive Verluste von Bankaktien (Unicredit: -5,9%). Tagesgewinner im Dax (-1,5%), der zwischenzeitlich mit 9.350 Punkten nur knapp über dem Jahrestief notierte, war die Aktie von Linde mit einem Plus von 0,9%. Schwächster Wert war erneut die Aktie der Deutschen Bank mit einem Verlust von 6%. Die Börsen in den USA tendierten nach einem schwachen Start freundlicher. Der Dow Jones-Index gewann 1,1%. Verantwortlich hierfür zeichneten v.a. der schwächere Dollar sowie der starke Preisanstieg für Öl. Auf Sektorebene waren demnach vor allem Energiewerte gefragt, die im Schnitt um fast 4% zulegten. IT-Werte gaben als Tagesverlierer im Schnitt um 0,4% nach. Die Börsen in Asien tendierten bis auf Japan (Nikkei 225-Index: -0,9%) überwiegend freundlich.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

4investors-News - Öl - Rohstoffe

DGAP-News dieses Unternehmens

03.05.2024 - EQS-News: Krones setzt profitablen Wachstumskurs fort ...
03.05.2024 - EQS-News: Kontron AG im Q1: Strategische Neuausrichtung auf der ...
03.05.2024 - EQS-News: Deutsche Wohnen mit solider Geschäftsentwicklung in den ersten drei ...
03.05.2024 - EQS-News: SdK lädt Anleiheinhaber der Schlote Holding GmbH zu einer ...
03.05.2024 - Swiss Prime Site Solutions: Eckdaten für die 12. Kapitalerhöhung des Akara ...
03.05.2024 - EQS-News: NuWays relauncht seine Plattform und erweitert Möglichkeiten für ...
03.05.2024 - Neue Generation des KI-Tools zur Bekämpfung chronischer Krankheiten ...
03.05.2024 - EQS-Adhoc: Wolford AG: Ernennung von Regis Rimbert zum Mitglied des ...
03.05.2024 - EQS-Adhoc: Henkel AG & Co. KGaA: Henkel hebt Umsatz- und Ergebnisprognose für ...
03.05.2024 - EQS-Adhoc: ENCAVIS AG: Vorläufige Key-Performance-Indikatoren des Q1/2024 ...