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National-Bank: Sorgen um die Weltwirtschaft

03.02.2016 09:10 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Der Blick auf die asiatischen Aktienmärkte sowie die Ölpreisfutures macht deutlich, dass die Kapitalmärkte sich wieder im risk off-Modus befinden. Zudem konnten viele Unternehmen gestern im Rahmen der Vorlage ihrer Quartalsberichte nicht überzeugen. Die Stimmung verbesserte sich auch nicht durch die Veröffentlichung des Caixin Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe in China, der im Vergleich zum Vormonat endlich wieder einmal zulegen konnte. Das reichte sogar, um den Gesamtindex ganz leicht über die Marke von 50 Punkten zu heben.

Die Skepsis der Marktteilnehmer bleibt erhalten. Die Schwäche der Rohstoffpreise wird wieder stärker als Zeichen für eine drohende Abschwächung der weltwirtschaftlichen Aktivität interpretiert, denn als Zeichen eines viel zu hohen Angebots. Dass sich letztes schnell reduzieren wird, ist unwahrscheinlich. Die Rohstoffproduzenten reduzieren zwar allmählich die Förderung, schließen und / oder verkaufen ihre Minen. Doch bis sich das tatsächlich in einer Änderung der Preissituation widerspiegeln wird, wird noch einiges an Zeit vergehen. Eine Reduzierung des Ölangebots ist schon gar nicht in Sicht. Dafür wäre zumindest eine informelle Einigung innerhalb der OPEC notwendig, weniger zu produzieren. Da jedoch alle OPEC-Mitglieder sowie deren nicht dort organisierte Wettbewerber aufgrund der teils schwierigen konjunkturellen Lage in den jeweiligen Förderländern auf die Petrodollars angewiesen sind, wird eine Einigung schwierig. Für jedes Land, das eine Förderkürzung vornimmt, besteht das Risiko, dass ein Mitbewerber in die sich bietende Lücke stößt und seinerseits mehr fördert. Was für die Erdölproduzenten und Explorer ein erhebliches Problem darstellt, wirkt auf die Weltwirtschaft als Konjunkturprogramm. Das sollte sich vor allem auf den privaten Verbrauch positiv auswirken.

Heute werden die Marktteilnehmer sicher einen Blick auf die endgültigen Markit Einkaufsmanagerindizes für das Dienstleistungsgewerbe in den Euroländern werfen. Der Aufschwung dürfte in Takt sein. Von Interesse sind zugleich die europäischen Einzelhandelsumsätze für den Dezember, denn die europaweite Belebung des privaten Verbrauchs sollte zu Mehrausgaben im Weihnachtsmonat geführt haben. Am Nachmittag wird sich das Interesse auf den ADP-Bericht richten. Schließlich dürfte der US-Arbeitsmarkt der Schlüssel zur weiteren Geldpolitik der Fed sein. Dort sind die Falken immerhin nicht ganz ausgestorben: Esther George hat sich sehr deutlich für weitere Leitzinsanhebungen stark gemacht, und sie hat ein Stimmrecht im FOMC.

Ansonsten darf sich der Parteichef der Sozialisten in Spanien nun offiziell um die Regierungsbildung bemühen. Die Aussichten darauf sind allerdings nicht allzu vielversprechend. Es droht also Stillstand mit Neuwahlen. Die Europäische Kommission hat erneut ihren Unmut über die Haushaltsplanungen Portugals für 2016 geäußert. Unter Ausschöpfung aller Mittel bleiben Portugal noch etwa vier Wochen Zeit, bis es ernsthafte Reaktionen aus Brüssel geben könnte.

Der Bund Future dürfte freundlich in den Tag starten. Im Tagesverlauf dürfte er sich zwischen 162,50 und 164,50 bewegen. Risikoappetit ist jedoch auch weiterhin vorhanden. Die via Syndikat begebene 30jährige italienische Staatsanleihe konnte Medienbericht zu Folge mehr als 25 Mrd. Euro an nachfrage generieren. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 1,79 und 2,02% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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