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Nord LB – ISM PMI Manufacturing mit Licht und Schatten

01.02.2016 17:21 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

In den USA sind vor einigen Minuten aktuelle Zahlen zur Entwicklung des ISM PMI Manufacturing veröffentlicht worden. Im Berichtsmonat Januar zeigt sich bei diesem US-Stimmungsindikator der „Old Economy“ relativ wenig Bewegung. Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie der Vereinigten Staaten von Amerika legte lediglich leicht von revidierten 48,0 auf nunmehr 48,2 Punkte zu. Damit tritt der ISM PMI Manufacturing mehr oder weniger auf der Stelle!

Die Zeitreihe robbt sich somit nur sehr vorsichtig weiter an die „magische“ Marke von 50 Punkten heran, die nach mechanistischer Interpretation als Expansionsschwelle gilt. Angesichts des aktuellen Umfeldes – zu nennen sind in diesem Kontext die stärkere US-Währung, der die ökonomische Aktivität im verarbeitenden Sektor dämpfende niedrigere Ölpreis und die Turbulenzen in China – war allerdings auch nicht mit einem viel stärkeren Anstieg zu rechnen. Insofern kam es mit der Veröffentlichung der Zahlen nicht zu einer wirklich nachhaltig negativen Überraschung für die Finanzmärkte.

Beim Blick auf die Komponenten des ISM PMI zeigen sich divergierende Entwicklungen. Eindeutig positiv zu bewerten ist, dass die leicht in die Zukunft blickende Komponente „New Orders“ wieder relativ klar über die Marke von 50 Punkten steigen konnte. Auch dem Sub-Index „Produktion“ gelang dieses Kunststück – allerdings nur sehr knapp.

Negativ zu bewerten ist der deutliche Rückgang der Arbeitsmarktkomponente. Mit nur 45,9 Punkten wird ganz offensichtlich kein positives Licht auf den Personalbedarf der US-Industrieunternehmen geworfen. Diese Nachricht ist eindeutig unerfreulich. Allerdings spielt die Industrie mit Blick auf den US-Arbeitsmarktbericht keine größere Rolle; 5000 Stellen mehr oder weniger in diesem Segment der US-Volkswirtschaft machen kaum einen großen Unterschied. Positive Impulse kamen zuletzt immer vom Service-Sektor und aus der Bauwirtschaft.

Die Preiskomponente verharrt auf niedrigem Niveau. Damit war im Prinzip auch zu rechnen. An dieser Stelle zeigt sich der Einfluss der gefallenen Energiekosten, die im verarbeitenden Sektor eine große Rolle spielen. Den innerhalb der US-Notenbank vorhandenen Gegner einer zügigeren Normalisierung der US-Geldpolitik gibt diese Nachricht aber zumindest ein weiteres Argument zur Untermauerung ihrer Position.

Fazit: Der ISM PMI Manufacturing bleibt mit lediglich 48,2 Punkten weiterhin auf niedrigem Niveau. Diese Nachricht ist keine große Überraschung. In den Details der Zahlen zeigen sich sogar erfreuliche Fakten. Die von den Daten signalisierte Schwäche beim Personalbedarf ist jedoch eindeutig negativ zu bewerten. Für die US-Zentralbank haben die aktuellen Angaben wohl dennoch keine größeren Implikationen. Der Dollar kam trotzdem unter leichten Druck. Der US-Aktienmarkt reagierte nur leicht verschnupft – es gibt beim Blick auf die Zahlen eben Licht und Schatten. Wichtiger für die Beurteilung der US-Wirtschaftslage werden unserer Auffassung nach ohnehin die Daten zum ISM PMI Non-Manufacturing sein. Von der Seite der Industrie her scheinen sich die Divergenzen zum weiterhin boomenden Service-Sektor der US-Wirtschaft somit zu verstetigen; nun müssen nur noch die Zahlen zum „Dienstleistungs-PMI“ im Bereich von circa 55 notieren!

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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