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Nikkei 225 - Aktienindex

Commerzbank – Im Blickpunkt: Nikkei 225-Index verliert im Januar rd. 8%

29.01.2016 09:02 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: TexBr / shutterstock.com.

Nach dem erfolgreichen Jahr 2015 (Nikkei 225: +9%) brach der Nikkei 225-Index im Januar 2016 in der Spitze um fast 16% ein, bevor er sich wieder etwas erholte. Verantwortlich für den kräftigen Ausverkauf zeichneten mehrere Faktoren. Neben der Sorge über den Zustand der Konjunktur in China war es insbesondere eine weitere Abwertung des Yuan, die zu Verkäufen führte. Die Investoren fürchten sich vor einer kräftigeren Abwertung des Yuan, die zu einem verstärkten Export von Deflation führen könnte. Fallende Preise bedeuten tendenziell Druck auf Gewinnmargen; in der Konsequenz fallen die Firmenprofite niedriger aus. Investitionen werden aufgeschoben, was zu Lasten des Wachstums geht. Negative Zweitrundeneffekte wie bspw. niedrigere Lohnerhöhungen und eine höhere Arbeitslosenrate drücken ebenso auf die Konjunktur. Weitere Belastungsfaktoren stellten die Leitzinswende in den USA, der stark gefallene Ölpreis sowie geopolitische Faktoren dar. Im Zuge des globalen Abverkaufs von Aktien wertete der Yen, der nach wie vor als relativ sicherer Hafen gilt, auf, was wiederum v.a. japanische Exportwerte wie Toyota belastete.

Trotz dieser negativen Faktoren gibt es aber auch eine Reihe von Gründen, die für ein Engagement am Aktienmarkt in Japan sprechen. Hierzu zählen v.a. die solide Gewinnentwicklung, der verstärkte Fokus auf die Kapitalrendite, Aktienrückkäufe, eine Verbesserung der Corporate Governance, eine expansive Geldpolitik, der niedrige Ölpreis sowie nicht zuletzt eine Senkung der Unternehmenssteuern. Die Bewertung des Topix erachten wir nach dem jüngsten Kursrutsch als fair. Auf Basis der für das Fiskaljahr 2015/16 geschätzten Indexgewinne von 104,8 ergibt sich ein KGV von rd. 13,3 (KGV 2016/17: 12,3). Für ein Übergewichten bedarf es v.a. einer glaubwürdigen Strategie der Regierung zur mittelfristigen Rückführung der sehr hohen Schulden (der japanische. Staat ist mit mehr als 240% gemessen am BIP verschuldet) sowie nachhaltiger Strukturreformen.

Zinsen und Anleihen

Japan: Zinsentscheidung, 03:45 Uhr
Euroraum: Geldmengenwachstum (Dez.), 10:00 Uhr
Euroraum: Verbraucherpreise (Jan.), 11:00 Uhr
USA: Bruttoinlandsprodukt (4. Quartal), 14:30 Uhr
USA: Chicago Einkaufsmanagerindex (Jan.), 15:45 Uhr

Der niedrige Ölpreis und der feste US-Dollar lasten in den USA auf den industriellen, exportorientierten Unternehmen. Dies zeigte sich gestern deutlich in den schwachen Auftrags-zahlen für sogenannte langlebige Güter. Hier gingen die Bestellungen zum Vormonat um 5,1% zurück. Zwar waren für ein Großteil des Rückgangs die notorisch volatilen Flugzeugbestellungen verantwortlich, doch auch ohne den Fahrzeugbau gingen die Bestellungen im Dezember um 1,2% zum Vormonat zurück. Zudem wurden die Novemberzahlen nach unten korrigiert. Interessant sind die Zahlen auch deshalb, weil sie Rückschlüsse auf die Ausrüstungsinvestitionen erlauben. Die Auslieferungen der Güter, die in diese Rechnung einfließen, gingen zwar nur leicht zurück, doch die Novemberzahlen waren bereits schwach, so dass die Ausrüstungsinvestitionen im vierten Quartal wohl zurückgegangen sein dürften. Damit dürfte die US-Wirtschaft im vierten Quartal stagniert haben. Genaueres erfahren wir heute. In Deutschland bleibt die Inflation mit einem Preisanstieg von 0,5% zum Vorjahr weiterhin niedrig. Die niedrigen Energiepreise (-5,3% zum Vorjahr) haben daran einen maßgeblichen Anteil. Ohne Energie und Nahrungsmittel liegt die Teuerung beharrlich leicht über einem Prozent. Dies dürfte der Europäischen Zentralbank neben der schwachen Konjunktur als Argument dienen, die Geldpolitik im März nochmals zu lockern. In Japan ist der Preisauftrieb noch schwächer und das Produktionswachstum unterhalb der Erwartungen. Daher hat die Bank von Japan heute entschieden, wie die EZB einen Teil ihrer Einlagen mit einem negativen Zins zu belegen.

Aktien

BT Group, Ergebnis Q3
Chevron, Ergebnis Q4
Sony, Ergebnis Q3

Die allermeisten Anleger werden wahrscheinlich „erleichtert“ sein, dass der katastrophale Börsenmonat Januar in wenigen Stunden Geschichte sein wird. Während die Börse in Shanghai im ersten Monat des Jahres 2016 rd. 23% einbüßte, kam der Dax mit einem Verlust von rd. 10% noch glimpflich davon. Freilich ein schwacher Trost! Auch am gestrigen Tag setzte sich die schlechte Stimmung an den europäischen Börsen fort. Die Leitindizes verloren um bis zu 3,5% (Italien). Hier belastete vor allem die sehr schwache Entwicklung der Bankaktien (Unicredit: -6,5%). Für Gegenwind sorgten Äußerungen der US-Notenbank, die ihre Absicht bekräftigt hatte, die Leitzinsen weiter zu erhöhen. Tagesverlierer im Dax war die Aktie der Deutschen Bank mit einem Minus von 5,4%; somit weist sie seit Jahresbeginn einen Verlust von rd. 28% auf. In der zweiten Reihe kletterte der Kurs von Salzgitter nach Vorlage von robusten Quartalszahlen um 1,7%. Auf europäischer Sektorebene lagen lediglich die Bereiche Öl & Gas sowie Rohstoffe im Plus (+1,6% bzw. +0,2%). Die größten Verluste verzeichnete der Sektor Pharma (-3,2%). Die Börsen in den USA tendierten freundlicher. Der Dow Jones-Index gewann 0,8%. Für Rückenwind sorgten der festere Ölpreis sowie robuste Unternehmenszahlen. Im Fokus stand vor allem die Aktie von Facebook. Die Anleger honorierten den guten Quartalsausweis mit einem satten Plus von 15,5%. Amazon verlor dagegen nachbörslich rd. 13%. Auf Sektor-ebene waren insbesondere Energieaktien gefragt (+3,2%). Tagesverlierer war wie in Europa der Pharmasektor (-2,3%). Die Börsen in Asien tendierten zum Monatsende freundlicher. In Japan führte die Notenbank überraschend negative Zinsen ein, was die Börsen der Region beflügelte. Der Nikkei 225-Index gewann 2,8%; der Yen verlor ggü. dem USD rd. 1,5%.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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