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National-Bank: Wie stark war das Wachstum in den USA in Q4?

29.01.2016 08:59 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Bank of Japan sorgte heute Morgen für die Überraschung. Die Geldpolitik folgt nun dem Vorbild der EZB: Ab dem 16. Februar werden die Geschäftsbanken auf Einlagen bei der BoJ einen Strafzins von 10 Bp entrichten müssen. Dass die stimmberechtigten Notenbankmitglieder von der Maßnahme jedoch nicht vollends überzeugt sind, zeigt das Abstimmungsverhalten: Die Maßnahme wurde mit einer Stimme Mehrheit beschlossen. Damit tritt auch die BoJ in die nächste Phase der Geldpolitik ein. Ähnlich wie bei der EZB dürfte dieser Schritt darauf abzielen, die Kreditvergabe der Banken zu stimulieren. Dahinter dürften jedoch vor allem währungspolitische Überlegungen stehen. Der Yen wertete schließlich in den letzten Monaten gegen alle wichtigen Währungen teils kräftig auf. Der Ankündigung verfehlte ihre Wirkung nicht: Der Yen neigt heute Morgen zur Schwäche. Es wird vermutlich nicht mehr lange dauern, bis Begriffe wie „Währungskrieg“ oder „beggar my neighbour“ wieder die Runde machen.

Immerhin sorgte die Ankündigung für steigende Aktienkurse in Asien, und die Ölpreisfutures setzten ihre gestern begonnen Aufwärtsbewegung fort. Letzteres wurde von Gerüchten ausgelöst, Russland könne sich mit der OPEC/Saudi Arabien auf die Kürzung der Förderung auf einem Treffen im kommenden Monat einigen. Dazu wäre aber erst einmal ein einheitliches Vorgehen innerhalb der OPEC notwendig, was sich zurzeit nicht erkennen lässt. Selbst wenn eine Förderkürzung beschlossen wird, bedeutet das bekanntlich ja nicht, dass die vereinbarten Quoten auch eingehalten werden. Dazu gibt es ja reichlich Erfahrungen.

Neben der überraschenden Entscheidung in Japan stehen viele Konjunkturdaten auf der Agenda. Die Nachrichten aus dem Euroraum – schwächere Stimmungsindikatoren der Europäischen Kommission – und den USA – Einbruch der Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter bei gleichzeitiger Reduzierung des Vormonatswertes – fielen unerfreulich aus. Die französischen und europäischen Preisdaten werden erneut zeigen, dass der Preisauftrieb trotz üblicher Basiseffekte zu Jahresbeginn schwach ist. Das dürfte die Rufe nach der EZB wieder lauter werden lassen. Die französische Wirtschaft soll in Q4 geringfügig gewachsen sein. Das zeigt, wie notwendig Strukturreformen wären. Bei M3 müsste man eine Belebung ablesen können, die zum Senior Lending Survey der EZB passt.

Von besonderem Interesse sind jedoch die Q4 BIP-Daten aus den USA. Hier sollte man sich auf eine negative Überraschung einstellen. Die Lagerdaten sowie die Informationen zur Industrieproduktion deuten durchaus auf eine sehr geringe Dynamik der US-Wirtschaft in Q4 hin. Ob das jedoch komplett vom privaten Verbrauch ausgebügelt werden kann, ist nicht sicher. Schließlich fielen bspw. die Einzelhandelsumsätze in den vergangenen drei Monaten nicht unbedingt so überzeugend aus, wie man es hätte erwarten können.

Den letzten Handelstag der Woche dürfte der Bund Future gut behauptet beginnen. Danach sollte es jedoch kaum noch Bewegung geben. Es sollte sich im Tagesverlauf zwischen 161,20 und 163,00 bewegen. Gegen Abend dürfte es zu Gewinnrealisierungen kommen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 1,91 und 2,10% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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