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Nord LB – BIP Großbritannien: Hoffen auf den Dienstleistungssektor

28.01.2016 11:40 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: PHOTOCREO Michal Bednare / shutterstock.com.

Die britische Statistikbehörde hat vor einigen Minuten eine Vorausschätzung zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts im Vereinigten Königreich veröffentlicht. Die Zahlen für das IV. Quartal 2015 signalisieren, dass die Wirtschaftsleistung gegenüber der Vorperiode saisonbereinigt um 0,5% Q/Q gewachsen ist. Das Vorjahresniveau wurde um 1,9% Y/Y übertroffen. Diese vorläufigen Zahlen würden wir als ganz leicht positive Überraschungen werten wollen. Natürlich darf man nicht euphorisch werden, angesichts des momentan schwierigen Umfeldes hätte es zum Abschluss des Jahres 2015 aber durchaus schlimmer kommen können. Auch die nun noch möglichen Revisionen sollten diese Einschätzung nicht nachhaltig verändern können.

Größeren Druck auf die Bank of England lösen die heutigen Zahlen nicht aus. Das aktuelle ökonomische Umfeld - neben den nach wie vor (und wohl zunächst auch weiterhin) zu niedrigen Inflationsraten ist auf eine allgemeine Verunsicherung zu verweisen - bleibt ein gutes Argument zur Beibehaltung des momentan eingeschlagenen geldpolitischen Kurses. Wir fühlen uns damit in der Einschätzung bestätigt, dass die Notenbank ihre Zinswende frühestens im zweiten Halbjahr 2016 einleiten wird. Der Notenbankchef Marc Carney hat diese geplante Vorgehensweise der Notenbankerin London jüngst mit klaren Worten angekündigt – man setzt also auf die Strategie „Zeitspiel mit Ansage“!

Die am aktuellen Rand gemeldeten Zahlen zur Wirtschaftsentwicklung im Vereinigten Königreich ändern das generelle Bild der Lage unserer Auffassung nach eindeutig nicht. Wie in den USA sollte sich der Dienstleistungssektor auch perspektivisch als sehr zuverlässige Stütze erweisen. Entsprechend bleiben wir für die britische Wirtschaft vorsichtig optimistisch und rechnen ganz generell gesprochen mit einer Fortsetzung der nicht unfreundlichen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Die zuletzt gemeldeten Zahlen zu den Stimmungsindikatoren deuten weiterhin relativ klar auf Wachstum hin; allerdings sollte sich vor allem im verarbeitenden Gewerbe nur noch eine geringe Dynamik der Aufwärtsbewegung zeigen. Im Energiesektor dürfte der niedrige Ölpreis zum Start des Jahres 2016 weitere Bremsspuren in den Zahlen zur ökonomischen Aktivität auf der Insel hinterlassen.

Fazit: Die heute gemeldeten vorläufigen Zahlen zur Entwicklung der Wirtschaftsleistung im Vereinigten Königreich zeigen das zu erwartende Bild eines prinzipiell anhaltenden Aufschwungs. Grundsätzlich präsentieren sich die Aussichten für die britische Wirtschaft zwar weiterhin solide, zum Auftakt des Jahres 2016 dürfte der niedrige Ölpreis aber dämpfend auf die ökonomische Aktivität im Energiesektor wirken. Zudem hängt die Brexit-Diskussion momentan wie ein Damoklesschwert über der Insel. Sollte die in diesem Kontext möglicherweise noch aufkommende Verunsicherung stärker auf die Stimmung der Unternehmen schlagen, würden sich natürlich weitere Belastungen ergeben.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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