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National-Bank: Griechenland und die Haushaltsdefizite

12.01.2016 09:01 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Konjunkturdatenseitig herrschte gestern Ebbe. Es wurden kaum relevante Daten veröffentlicht. Das ist heute nicht anders. Erst im weiteren Verlauf der Woche stehen einige Datenschwergewichte an. Von den US-Notenbankern war auch nichts Neues hinsichtlich des künftigen geldpolitischen Kurses zu erfahren. Weiterhin sieht es nach drei bis fünf Zinserhöhungen für das laufende Jahr aus, wenn es die Datenlage denn zulässt. Dementsprechend sollte man von den Aussagen der Fed-Vertreter nicht viel erwarten. Sie werden zum einen ihre bekannten Positionen wiederholen und zum anderen auf die Datenabhängigkeit der Geldpolitik hinweisen. Im Mittelpunkt wird die mittelfristige Inflationsentwicklung stehen. Wahrscheinlich wird es selbst nach dem ersten Treffen des FOMC in diesem Jahr Ende Januar nicht viel klarer werden, wie die Fed die Geldpolitik steuern will. Die Unsicherheit über den geldpolitischen Kurs wird den Kapitalmärkten noch eine ganze Zeit lang erhalten bleiben. Von den europäischen Notenbankern wird es ebenfalls kaum Neues zur EZB-Politik geben. Es sollte lediglich deutlich werden, dass es hinsichtlich der erneuten Ausweitung des QE-Programms oder anderer geldpolitischer Maßnahmen unterschiedliche Auffassungen im EZB-Rat gibt.

Heute dürften zumindest am Morgen die zahlreichen Neuemissionen und Aufstockungen von europäischen Staatsanleihen auf dem Markt lasten. Neben Österreich und den Niederlanden mit Langläufern haben Spanien und Belgien Banken für die Emission von 10jährigen Laufzeiten via Syndikat mandatiert. Das dürfte für etwas Druck auf die Anleihenotierungen sorgen, auch wenn die neuen Staatsanleihen insgesamt problemlos platzierbar sind. Von besonderem Interesse ist dabei die Aufnahme der 10jährigen spanischen Papiere. Schließlich verfügt das Land nach wie vor über keine neue Regierung, und es sieht immer noch nicht danach aus, als ob sich das in Kürze ändern könnte. Bleibt die Unsicherheit bestehen, dürfte das auch auf die Wirtschaft durchschlagen. In den nächsten Tagen, spätesten aber ab kommenden Montag, dürfte Griechenland wieder zurück in den Schlagzeilen sein. Neben der immer noch nicht durchgeführten Reform des Rentensystems scheinen sich kleinere Haushaltslücken zu offenbaren, die durch die griechische Regierung mit entsprechenden neuen Maßnahmen zu schließen sind. Die Konflikte mit den Kreditgebern sind also bereits vorprogrammiert.

Ansonsten dürften sich die Blicke auf die US-Berichtssaison richten. Alcoa lieferte durchwachsene Informationen. Immerhin berichtete das Unternehmen von einer anziehenden Nachfrage nach Aluminium.

Der Bund Future dürfte heute Morgen etwas leichter in den Handel starten und sich im Tagesverlauf zwischen 158,60 und 159,90 bewegen. Die Rendite von 10jährigen US-T-Bonds dürfte zwischen 2,08 und 2,25% liegen. Im Zuge der beginnenden Wochenrefinanzierung kann es heute Abend zu leichtem Druck auf die Notierungen kommen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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