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National-Bank: Asiatische Aktienmärkte am Morgen erneut unter Druck

11.01.2016 09:05 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Der US-Arbeitsmarktbericht zeichnete sich durch Licht und Schatten aus. Die Zahl der im Dezember neu geschaffenen Stellen außerhalb des landwirtschaftlichen Sektors konnte die Schätzungen bei weitem übertreffen. Auch die Zahl der neuen Arbeitsplätze im November wurde kräftig nach oben revidiert. Die Arbeitslosenquote blieb bei konstanten 5%, soweit die guten Nachrichten. Enttäuschend fielen dagegen die durchschnittlichen Stundenlöhne aus. Sie blieben trotz des massiven Aufbaus neuer Arbeitsplätze auf dem Niveau des Vormonats. Auch die durchschnittliche Wochenarbeitszeit änderte sich nicht. Ein starker Anstieg der Zahl neuer Arbeitsplätze gepaart mit einer Stagnation der Stundenlöhne ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass wieder sehr viele Arbeitsplätze im überwiegend schlecht bezahlten Dienstleistungssektor geschaffen worden sind. Zugleich dürften bspw. in der Öl- und Ölzuliefererindustrie zahlreiche, überwiegend gut bezahlte Jobs im Hinblick auf die Entwicklung des Ölpreises abgebaut worden sein. Nichtsdestotrotz sollte gerade der Zuwachs bei den Dienstleistungsjobs erheblich zur Stützung des privaten Verbrauchs beitragen, da das Einkommen konsumnaher Schichten steigt. Für die US-Notenbanker ist die Situation jedoch insgesamt nicht einfacher geworden. Der in der Zahl neuer Arbeitsplätze vorhandene Aufschwung am Arbeitsmarkt rechtfertigt durchaus den ersten Leitzinsschritt sowie auch noch weitere. Doch die weiterhin fehlende Lohndynamik stellt das Annähern an das Inflationsziel weiterhin in Frage. Dementsprechend bleibt es für die Marktakteure unklar, wie viele Leitzinsanhebungen es im laufenden Jahr noch geben wird. Realistisch bleiben weiterhin drei bis fünf. Dazu müsste es aber Ende März die nächste geben. Vermutlich wird es zu dem Leitzinspfad erst Ende Januar nach der ersten FOMC-Tagung des Jahres etwas mehr Klarheit geben.

Konjunkturdatenseitig fehlen dem Markt Impulse, da die Daten vorwiegend aus der zweiten Reihe stammen. Die Preisdaten aus China vom Wochenende lieferten keine neuen Informationen. Nichtsdestotrotz geben die Aktienmärkte in Asien heute Morgen schon wieder teils deutlich nach. Die Wachstumssorgen hinsichtlich China bleiben bestehen. Die schwachen Ölpreise dürften dazu das ihrige beitragen. Ein Blick nach Spanien ist heute sicher ebenfalls sinnvoll. In aller letzter Sekunde hat man sich in Katalonien auf eine Regierung geeinigt, so dass die Abspaltungsbemühungen von der Region vom Zentralstaat vorangetrieben werden dürften. Nun steht der amtierende Regierungschef Spaniens wieder erheblich mehr unter Druck, nach den Parlamentswahlen vom 20. Dezember eine neue Regierung zu bilden. Bisher haben die Vertreter sowohl von Regierung als auch Opposition eher auf Zeit und Neuwahlen gespielt. Das dürfte jetzt kaum noch erfolgversprechend sein. Einigt man sich nicht doch noch in Madrid auf eine Regierung, dürfte die damit einhergehende politische Unsicherheit nicht ohne Folge für die sich gerade belebende wirtschaftliche Aktivität im Lande bleiben. Das kann „eigentlich“ nicht im Interesse Spaniens sein. Außerdem gibt es Medienbericht, wonach die Überprüfung der Reformfortschritte in Griechenland am kommenden Montag beginnen soll. Die griechische Regierung ist aber noch zahlreiche Reformschritte, u. a. die Reform des Rentensystems, schuldig.

Die Vorgaben aus Asien sollten für eine feste Eröffnung des Bund Future schwächer sorgen. Schwanken dürfte er zwischen 158,95 und 160,55 bewegen. Die Geldmarktemissionen Deutschlands und Frankreichs dürften zu rekordverdächtig niedrigen Sätzen platziert werden. Im weiteren Tagesverlauf richtet sich das Interesse auch auf den Beginn der US-Berichtssaison, die Alcoa heute eröffnet. Viel erwarten sollte man allerdings nicht. Die Rendite von 10jährigen US-T-Bonds dürfte zwischen 2,06 und 2,24% liegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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