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Weberbank – Aktien: Fundamental solide

06.12.2015 11:43 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Seit geraumer Zeit blickten wir nun schon auf den 3. Dezember 2015. Es sollte der Tag sein, an dem die Europäische Zentralbank (EZB) die Geldschleusen weiter öffnet und Fed-Chefin Janet Yellen bei einer Anhörung vor dem US-Kongress – ganz im Gegensatz – ein Ende der Nullzinspolitik noch vor Weihnachten bekräftigten sollte. Die Bilanz dieses Tages kam am Ende einer Enttäuschung gleich: Zwar hat EZB-Chef Mario Draghi den Strafzins für Übernachteinlagen der Geschäftsbanken von minus 0,2 auf minus 0,3 Prozent gesenkt und somit den Druck auf die Banken erhöht, Gelder über Kredite in den Wirtschaftskreislauf zu lenken. Auch wurde das aktuell laufende Anleihenkaufprogramm um ein halbes Jahr verlängert. Unter dem Strich waren diese Ankündigungen aber am unteren Ende der Markterwartungen. Auch wenn die EZB nun eine größere Anzahl von Anleihen auf dem Kaufzettel stehen hat, kommt dies nicht der erwarteten massiven Ausweitung des Kaufprogramms gleich. Die Reaktionen an den Märkten machten das mehr als deutlich. Innerhalb kurzer Zeit nach Verkündigung der Maßnahmen brach der DAX zum Beispiel um zwischenzeitlich fast fünf Prozent ein. Ähnlich starke Ausschläge waren auch am Renten- und am Devisenmarkt zu beobachten. Die Rendite einer 10-jährigen deutschen Staatsanleihe stieg von rund 0,48 auf über 0,60 Prozent und der Euro legte von 1,055 auf fast 1,09 US-Dollar auf ein Vier-Wochen-Hoch zu. Aus unserer Sicht sind vor allem zwei Dinge enttäuschend: das monatliche Kaufvolumen von 60 Mrd. Euro wurde nicht erhöht und der Kreis der zu kaufenden Anleihen wurde nicht nennenswert erweitert. Zwar will man nun auch regionale Schuldtitel erwerben, der Kauf von Unternehmensanleihen wäre am Markt aber sicher besser angekommen. Die Aussagen Yellens vor dem US-Kongress waren unspektakulär, denn sie stimmte die Märkte erneut auf eine Zinserhöhung im Dezember ein, was erwartet worden war.

Konjunktur: Gute Stimmung in Europa

Für den US-Verbraucher war das Thanksgiving-Fest der Höhepunkt in den vergangenen zwei Wochen. Damit fest verbunden ist nämlich – wie das Truthahnessen im Kreise der Familie – die gemeinsame Schnäppchenjagd. Insbesondere am sogenannten Black Friday, dem Tag nach Thanksgiving, stürmen die Amerikaner in die Geschäfte und eröffnen so traditionell für die Einzelhändler die wichtige Weihnachtssaison. Doch in diesem Jahr verlief das Geschäft in den Kaufhäusern etwas schleppend. In Zeiten des Online-Einkaufens hat sich mittlerweile der sogenannte Cyber- Monday als feste Größe etabliert. An diesem Montag und oftmals auch gleich in der ganzen Woche davor oder danach buhlen die Online-Einzelhändler um die Gunst der Kunden. Mit Erfolg, wie verschiedene Studien zeigen. Während die Verkäufe in den konventionellen Geschäften um 10,4 Prozent auf 20,4 Mrd. Dollar zurückgingen, legten die Online- Käufe am langen Thanksgiving-Wochenende um 15 Prozent auf 11 Mrd. US-Dollar zu. In Europa ist der Konsument dagegen freundlicher gestimmt. Sowohl die Einzelhandels-Umsätze als auch die Verbraucherstimmung zeigen einen Aufwärtstrend. Ebenso optimistisch blicken die Unternehmen in die Zukunft. Der wichtigste deutsche Frühindikator, der ifo-Geschäftsklimaindex, kletterte überraschend auf 109 Punkte, den höchsten Stand seit über einem Jahr. Damit zeigt sich die deutsche Wirtschaft zunehmend zuversichtlicher und auch unbeeindruckt von den Pariser Anschlägen. Selbst die Sorgen um den Gesundheitszustand der chinesischen Wirtschaft haben sich nicht verschärft.

Renten: Notenbanken divergieren

Renten- und Aktienmärkte stehen unter den Einflüssen der Notenbanken. Auf die Aussagen Yellens gepaart mit der EZB-Pressekonferenz reagierten die Märkte zuletzt verschnupft. Im Vorfeld der EZB-Entscheidung zeigten beide Märkte noch ihr freundlichstes Gesicht: Trotz eher verhaltener Ausblicke der Unternehmen und zum Teil bescheidender Gewinnentwicklung nahmen DAX und Co. wieder Anlauf auf ehemalige Höchststände. Am Rentenmarkt fielen die Renditen und stiegen spiegelbildlich die Kurse. Die Reaktionen am 3. Dezember aber legen nahe, dass zumindest ein Teil dieser Kursanstiege Vorschusslorbeeren auf die zusätzliche EZB-Liquiditätsschwemme waren. Ihr Ausbleiben wirft den Fokus nun wieder auf die fundamentale Bewertung. Diese gibt aber keinen Anlass zur Beunruhigung. Die europäischen Aktienmärkte sind – anders als die amerikanischen – noch nicht zu teuer bewertet und die Unternehmen sind in Europa solide aufgestellt. Auch wird im Zuge einer sich stetig verbessernden Wirtschaft eine stabile Gewinnentwicklung erwartet. Das sind unterstützende Faktoren nicht nur für europäische Aktien, sondern auch für Wandelanleihen oder auch Unternehmensanleihen, die wir im Niedrigzinsumfeld weiterhin für attraktiv erachten.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Weberbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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