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National-Bank: Die Woche der Entscheidungen

30.11.2015 09:13 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die ersten Nachrichten zum Verlauf des Black Friday in den USA sind nicht eindeutig. Einerseits wurde gemeldet, dass sich die US-Konsumenten zurückhaltend gezeigt haben. Andererseits gab es auch Meldungen, wonach die Einzelhändler durchaus zufrieden mit dem Geschäft waren. In einigen Tagen dürfte nach dem heutigen Cyber Monday mehr Klarheit herrschen, wie der Start in das US-Weihnachtsgeschäft verlief. „Eigentlich“ sollte die Einzelhändler keinen Grund zu klagen haben. Die Konsumenten dürften angesichts günstiger Rahmenbedingungen in Konsumlust sein. Die nächsten Tage werden jedoch andere Themen die Märkte beherrschen. Schließlich wird am Donnerstag der EZB-Rat tagen, und anschließend wird Mario Draghi vor die Presse treten. Nur wenig später wird sich Janet Yellen vor dem gemeinsamen Wirtschaftsausschuss von Senat und Repräsentantenhaus zur wirtschaftlichen Lage der USA äußern. Und am Freitag steht auch noch der US-Arbeitsmarktbericht an. Da wegweisende Entscheidungen bzw. Äußerungen zu erwarten sind, werden sich die Marktakteure vermutlich in den kommenden Tagen in Zurückhaltung üben. Schließlich möchte so kurz vor dem Jahresende niemand auf dem falschen Fuß erwischt werden. Bis dahin stehen dennoch einige Konjunkturdaten an, die es zu beachten gilt. Am Freitag gab es von den Indikatoren der Europäischen Kommission gemischte Signale. Während die das Verbrauchervertrauen erneut verbesserte, trübte sich die Stimmung bei den Unternehmen trotz der „eigentlich“ sehr guten Rahmenbedingungen aus schwachem Euro, billiger Liquidität, günstigen Rohstoffpreisen, einer Belebung der Binnenwirtschaft im Euroraum usw. ein.

Heute stehen neben den Einzelhandelsumsätzen aus Deutschland Konsumentenpreisdaten für den November auf der Agenda. Letztere sollte jedoch keine neuen Erkenntnisse bringen. Es sieht schließlich ganz danach aus, als ob die Entscheidung für eine weitere geldpolitische Lockerung durch die EZB bereits gefallen ist, obwohl der EZB-Rat dazu erst am Donnerstag tagen wird. Der Chicagoer PMI ist ebenfalls zu beachten. Der industrielle Sektor in den USA dürfte immer noch nicht richtig in Gang kommen. Trotz günstiger Energie- und Rohstoffpreise dürfte der starke USD den US-Unternehmen das Leben vergleichsweise schwer machen.

Im Euroraum lohnen Blicke nach Portugal und Griechenland. Die neue Regierung in Portugal hat als erste Maßnahmen das Aussetzen einiger Privatisierungen sowie die Ausdehnung des Haushaltsdefizits gemessen am BIP beschlossen. Das letzteres auf große Gegenliebe bei der Europäischen Kommission treffen wird, ist zwar nicht zu erwarten. Allerdings haben die Reaktionen der Kommission auf die Vorlage der Haushaltsentwürfe Spaniens und Italiens bereits gezeigt, dass sie bislang kaum Einfluss nehmen konnte. Das wird bei Portugal vermutlich nicht anders sein. In Griechenland zeichnen sich erneut Probleme ab: Die Regierungsmehrheit wackelt bedenklich. Die Regierungskoalition verfügt inzwischen nur noch über eine Mehrheit von drei Mandaten. Zugleich lehnt die Opposition die Zusammenarbeit ab, obwohl noch einige wichtige Voraussetzungen (u. a. Rentenreform, Landwirtschaft) für die Auszahlung weiterer Tranchen aus dem Stützungspaket geschaffen werden müssen. Die europäische Schuldenkrise kann jederzeit wieder auf der Tagesordnung auftauchen.

Der Bund Future dürfte wenig verändert in den Handelstag starten. Im Tagesverlauf sollte es sich zwischen 157,80 und 159,05 bewegen. Die Rendite von 10jährigen US-T-Bonds dürfte zwischen 2,16 und 2,32%.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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