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National-Bank: Die Kreditvergabe an Unternehmen im Euroraum hat sich belebt

27.11.2015 09:11 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Handelsaktivitäten an den europäischen Bondmärkten waren gestern erwartungsgemäß gering. Das wird sich heute unwesentlich ändern, wenn ein Großteil der US-amerikanischen Marktakteure dürfte am Black Friday mit Einkäufen beschäftigt und nicht an den Handelstischen zu finden sein. Immerhin gibt es heute erhebliche mehr Konjunkturdaten aus dem Euroraum, als es gestern der Fall war. Trotzdem gab es gestern mit der Veröffentlichung der M3-Daten eine positive Überraschung. Das Geldmengenaggregat legte deutlich stärker zu, als es erwartet wurde. Außerdem zeigten die einzelnen Komponenten, dass sich die Kreditvergabe an die Unternehmen beschleunigt hat. Es sieht also ganz danach aus, als ob die Unternehmen mehr Kredite nachfragen würden. Der zyklische Aufschwung kommt damit langsam bei den Unternehmen an. Die ultra-lockere Geldpolitik der EZB könnte ihre Wirkung mit den üblichen time lags tatsächlich entfalten. Dass sich die Mehrzahl der europäischen Notenbanker davon beeindrucken lässt, ist jedoch (leider) nicht zu erwarten. Mario Draghi hat mit seinen Äußerungen große Erwartungen bei den Finanzmarktakteuren hinsichtlich zusätzlicher geldpolitischer Maßnahmen geweckt. Dementsprechend kann die EZB kaum mehr zurückrudern, ohne massive Gegenreaktionen auf den Kapitalmärkten auszulösen. Das wird man bei der EZB zu vermeiden versuchen. Außerdem hat die EZB bei ihren geldpolitischen Schritten in der jüngeren Vergangenheit immer mehr gemacht, als es die Marktakteure bereits antizipiert hatten. Die Messlatte für kommenden Donnerstag liegt also sehr hoch.

Heute wird man sicher einen Blick auf die zahlreichen Konjunkturdaten aus dem Euroraum werfen. Die Stimmungsindikatoren der Europäischen Kommission werden die Fortsetzung des zyklischen geprägten Konjunkturaufschwungs bestätigen. Die Wirtschaft im Euroraum wird in den kommenden Quartalen ihren Wachstumskurs fortsetzen. Den Preisdaten wird hingegen wenig Aufmerksamkeit zu Teil werden, denn Preisdynamik hat sich sicher nicht entwickelt. Es gibt jedoch auch keine Deflationsrisiken, da die Rohstoff- und Energiepreise erheblichen Anteil an der geringen Preisdynamik haben.

Die Marktakteure dürften insgesamt sehr zurückhaltend agieren und vor allem den kommenden Donnerstag mit der Tagung des EZB-Rats mit anschließender Pressekonferenz sowie den Auftritt von Janet Yellen vor dem gemeinsamen Ausschuss von Senat und Repräsentantenhaus im Blick haben. Nach den teils sehr deutlichen Kursgewinnen bei Staatsanleihen aus dem Euroraum sind vor dem Wochenende durchaus ein paar Gewinnmitnahmen möglich, auch am kurzen Ende. Die Emissionen aus Italien dürften dennoch auf rege Nachfrage treffen.

Da Handelsimpulse heute Mangelware sein werden, dürfte der Bund Future wenig verändert in den Handelstag starten. Im Tagesverlauf sollte es sich zwischen 157,60 und 158,90 bewegen. Die Rendite von 10jährigen US-T-Bonds dürfte zwischen 2,16 und 2,32%.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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