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National-Bank: Spekulationen über den geldpolitischen Kurs von Fed und EZB gehen weiter

26.11.2015 09:10 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die US-Konjunkturdaten am gestrigen Handelstag fielen durchwachsen aus. Die PCE-Deflatoren lagen im Rahmen der Erwartungen. Die Kernrate gibt jedenfalls keinen Anlass für Deflationssorgen. Die US-Unternehmen konnten dagegen einen kräftigen Anstieg der Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter im Vormonatsvergleich verbuchen. Die übrigen Daten fielen jedoch teils deutlich schwächer aus. Insbesondere die Verbraucher hielten sich mit Ausgaben zurück. Außerdem wurde der vorläufige Wert des Indikators der Uni Michigan nach unten revidiert. Im Vergleich zum Vormonat stieg er zwar noch an. Dieser Anstieg fiel jedoch geringer aus als bislang angenommen. Zusammen mit dem Verbrauchervertrauen des Conference Board deutet sich an, dass die Konsumlust der US-Amerikaner etwas nachlässt. Das dürfte für die Falken in der Fed zwar als Indikator für eine sich evtl. wieder abschwächende konjunkturelle Dynamik in den USA gewertet werden. Es sollte die Notenbanker aber nicht davon abhalten, die Leitzinswende einzuleiten. Sie haben den optimalen Zeitpunkt für die Änderung der Geldpolitik sowieso schon verpasst. Wird die Leitzinswende noch weiter in die Zukunft verschoben, riskieren sie, dass sich die Konjunkturdaten weiter eintrüben, so dass die Argumentation für eine Anhebung der Fed Funds Target Rate noch schwieriger wird. Außerdem haben die US-Notenbanker die Kapitalmärkte mehr oder weniger auf die Änderung der Geldpolitik eingestimmt. Sollten sie jetzt wieder zurückrudern, würde das sicher zu ähnlichen Reaktionen wie im September führen.

Wegen Thanksgiving und dem anschließenden langen Wochenende in den USA dürfte es heute einen lustlosen Handel geben. Die europäischen Konjunkturdaten spielen keine große Rolle. Die Bekanntgabe der Geldmengenentwicklung wird keine Impulse bringen. Vielmehr wird die Spekulation über die weiteren Maßnahmen der EZB zur Lockerung der Geldpolitik weitergehen. Nach Medienberichten soll es inzwischen nur noch um das „wie“ gehen. Außerdem werden die Marktakteure mit Sorge auf die Entwicklung der Beziehungen zwischen der Türkei und Russland schauen. Beides spricht dafür, dass die Kurse der europäischen Staatsanleihen gut gestützt sind, auch wenn es gestern bei der Aufstockung der 2025er Bund wieder einmal eine Unterdeckung gab. Die übrigen Emissionen wurden jedoch ebenso gut aufgenommen wie die 7jährigen US-T-Notes am gestrigen Abend.

Da Handelsimpulse heute Mangelware sein werden, dürfte der Bund Future wenig verändert in den Handelstag starten. Im Tagesverlauf sollte es sich zwischen 157,60 und 158,80 bewegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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