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National-Bank: US-Konjunkturdaten lieferten weitere Argumente für die Leitzinswende

25.11.2015 09:10 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die gestrigen Konjunkturdaten aus dem Euroraum bestätigten erneut, dass sich die Wirtschaft auf einem flachen Wachstumspfad befindet. Der Ifo-Geschäftsklimaindikator zeigte auf, dass sich die deutschen Unternehmen von den nicht unbedingt einfachen Rahmenbedingungen unbeeindruckt zeigen. Allerdings profitieren sie in hohem Maße von der Schwäche des Euro, den niedrigen Rohstoffpreisen sowie einer Belebung der Binnenwirtschaft. Die Daten aus den USA fielen insgesamt durchwachsen aus. Das Wirtschaftswachstum für das Q3 wurde erwartungsgemäß nach oben korrigiert, so dass die US-Notenbanker ein Argument mehr für die Einleitung der Leitzinswende im Dezember haben. Die Immobilienpriese gemessen mit dem S&P/Case-Shiller Index zogen stärker an, als es geschätzt wurde. Auch das ist ein Argument für die Leitzinswende. Schließlich haben schon einige US-Notenbanker ihre Besorgnis über die doch deutlich steigenden US-Immobilienpreise zum Ausdruck gebracht. Nicht ins Bild passte dagegen der deutliche Rückgang des Verbrauchervertrauens des Conference Boards. Trotz der sehr guten Lage auf dem Arbeitsmarkt schauen die US-Konsumenten erheblich pessimistischer in die Zukunft und bewerteten u. a. die Lage auf dem Arbeitsmarkt nicht so optimistisch, wie es die jüngsten Daten anzeigten. Vielleicht bringen Black Friday und Cyber Monday mehr Klarheit über das Konsumverhalten der US-Amerikaner. Überschattet wurden die Konjunkturdaten sowie die Diskussionen über den geldpolitischen Kurs von Fed und EZB durch die Ereignisse an der syrisch türkischen Grenze. Es ist zwar nicht davon auszugehen, dass die Situation nach dem Abschuss des russischen Militärflugzeuges durch die Türkei eskalieren wird. Die Sorge vor einer Ausweitung des Konflikts bleibt jedoch, was tendenziell für die sicheren Anleihehäfen spricht.

Aufgrund von Thanksgiving wird die Veröffentlichung zahlreichen US-Konjunkturdaten auf den heutigen Handelstag vorgezogen. Besonders zu beachten sind die PCE-Deflatoren. Einmal mehr dürfte deutlich werden, dass es mit Blick auf die Kernraten keine Deflationsrisiken in den USA gibt. Daneben sind die Daten zu den persönlichen Einkommen / Ausgaben, die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter sowie der endgültige Wert des Verbrauchervertrauens der Uni Michigan zu beachten. Insgesamt sollten die Indikatoren anzeigen, dass sich die US-Konjunktur auf einem soliden Wachstumspfad befindet.

Aus Europa wird es hingegen wenig Neues geben. Hier dürften am Vormittag die zahlreichen Neuemissionen und Aufstockungen von Staatsanleihen stehen. Besonders gespannt darf man auf die Aufnahme der Aufstockung der 10jährigen portugiesischen Anleihe sein. Schließlich bahnen sich dort eine Regierungs- und möglicherweise auch ein Kurswechsel bei der Fiskalpolitik an. Das dürfte nicht ohne Wirkung auf die Nachfrage nach den Bonds sein.

Der Bund Future sollte wenig verändert in den Handelstag starten. Danach sollte es sich zwischen 156,95 und 158,20 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-T Notes sollte zwischen 2,16 und 2,33% schwanken und im Zuge der Emission der 7jährigen T-Notes etwas steigen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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