4investors Exklusiv

Aktien

Branchen- und Themenspecials

Ihre privaten Finanzen

4investors News

Raiffeisen: Cisco Systems, Konjunkturdaten und Staatsanleihen im Blickpunkt

13.11.2015 10:20 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Gestern ließen sowohl diesseits als auch jenseits des Atlantiks wieder einige Notenbanker mit Aussagen hinsichtlich der jeweiligen geldpolitischen Ausrichtung aufhorchen. In den USA sagte New York Fed Präsident Dudley, dass er momentan das Risiko eines zu frühen und eines zu späten Zinsschrittes als ausgeglichen ansehe. Ebenfalls in Position für einen möglichen Zinsschritt im Dezember brachte sich Fed-Vizepräsident Fisher, der angesichts herausfordernder externer Entwicklungen die Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft hervorstrich. In der Eurozone zeigte sich Draghi hingegen besorgt über den mittelfristigen Ausblick für die Kerninflation und unterstrich in diesem Zusammenhang einmal mehr die Bereitschaft der EZB zur Implementierung weiteren Maßnahmen. Datenseitig stehen heute besonders die BIP-Zahlen für das dritte Quartal in der Eurozone im Blickpunkt. Die bereits veröffentlichten französischen und deutschen Daten lieferten keine Überraschung. Wie von uns prognostiziert verzeichnete Frankreich einen Anstieg von 0,3 % p.q. nach 0,0 % p.q. im Vorquartal (Q2). Treiber waren die Konsumnachfrage und besonders der Lageraufbau, während der Außenbeitrag stark auf der BIP-Entwicklung im dritten Quartal lastete. Auch das deutsche BIP verzeichnete den erwarteten Anstieg von 0,3 % p.q. Haupttreiber war der inländische Konsum. Für Italien und die gesamte Eurozone erwarten wir ebenfalls einen Anstieg von jeweils 0,3 % p.q., womit die Zuwachsraten in etwa auf Höhe des Vorquartalswertes liegen würden. Auf dem Primärmarkt war gestern Italien mit Anleihen aktiv (2018, 2022, 2039, 2040) und nahm damit in Summe EUR 5,5 Mrd. ein.

Aktienmärkte
Die US-Aktienmärkte haben den gestrigen Handelstag mit deutlichen Verlusten beendet. Zinsanhebungsängste sowie der neuerliche Rückgang des Ölpreises, der wie schon tags zuvor den Energiesektor belastete, drückten auf die Stimmung der Anleger. Alle im S&P 500 vertretenen Sektoren lagen im negativen Bereich, allen voran der Energiesektor (-2,4 %). Unternehmensseitig gab es keine Markt relevanten News zu berichten. Lediglich Cisco Systems präsentierte nachbörslich seine Zahlen für das erste Geschäftsquartal 2015/16. Auch wenn der Konzern sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn pro Aktie die Analystenerwartungen übertreffen konnte, so fiel der Ausblick für das laufende Geschäftsquartal gedämpft aus. Die Aktie verlor nachbörslich 4,6 %. Im Sog der US Vorgaben musste auch der japanische Aktienmarkt heute nach sieben positiven Tagen Verluste verbuchen. Nach aktuellen Futures-Indikationen zeichnet sich an den europäischen Börsenplätzen ein negativer Handelsbeginn ab. Heute stehen in erster Linie Konjunkturdaten dies- und jenseits des Atlantiks auf dem Programm.

Credit
Primärmarkt: Vodafone preiste gestern eine EUR 750 Mio. Anleihe bei MS+70 BP (5J). Die Covered Anleihe von HSH Nordbank wurde bei MS+5 BP (EUR 500 Mio.; 5J) emittiert. Banco Popular Espanol hat eine bestehende Senior Unsecured Anleihe um EUR 150 Mio. aufgestockt. Die bis Februar 2020 laufende Anleihe wurde bei einer Risikoprämie von +205 Basispunkten gepreist. Auf der Unternehmensseite planen New Europe Property, Solvay und Viesgo Roadshows für EUR denominierte Anleihen. Banken: EZB Präsident Mario Draghi gab gestern während der Rede vor dem Europäischen Parlament bekannt, dass die Vergabeverfahren für die ELA-Kredite aktuell überprüft werden. Laut Draghi sollte man zu einer überstaatlichen Entscheidungsfindung kommen. Bisher werden die Kreditlinien von den nationalen Notenbanken auf eigenes Risiko gewährt. Mittlerweile hat sich die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) zum Plan der schwedischen Finanzaufsicht, eine Null-Risikogewichtung von Staatsanleihen zu untersagen, positiv geäußert.

China
Die gestern nach Börsenschluss veröffentlichten Daten zum Geldmengenwachstum für Oktober zeigten mit RMB 514 Mrd. einen Rückgang der neuen Kreditvergabe gegenüber dem September (RMB 1050 Mrd.) und lagen damit unter den Erwartungen (RMB 800 Mrd.). Die Geldmengendaten werden heuer durch mehrere Faktoren verzerrt. Zu Beginn des Jahres führte die Börsenhausse zu einem Anstieg der Kreditaufnahme. Die dann folgende Korrektur des Aktienmarktes wurde zum Teil durch Aktienkäufe von Banken, die durch öffentliche Kredite finanziert wurden, abgefangen. Beides hat die Schwankung der ohnehin sehr volatilen Daten noch erhöht. Der diese Woche veröffentlichte Datenkranz für Oktober fiel in Summe gemischt aus. Eine eindeutige Beschleunigung des Wachstums lässt sich nicht feststellen, wobei vor allem der von Überkapazitäten geplagte Sektor der Schwerindustrie belastend wirkt. Der nächsten Runde der Einkaufsmanagerindizes Anfang Dezember kommt damit noch größere Bedeutung zu. In Hongkong waren chinesische Aktien 2,4 % im Minus, in Shanghai notierte der Index mit -0,8 %.

Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: BIP zeigt im dritten Quartal Anstieg von mehr als 4 % p.a.
- HU: BIP im dritten Quartal voraussichtlich höher als vom Konsens erwartet
- HU: Vorteilhafte Änderungen der Bankensteuer
- PL: BIP Schätzung übertrifft die Konsens-Erwartungen leicht
- RO: Reales BIP im dritten Quartal gestiegen
- RU: BIP schrumpft im dritten Quartal um 4,1 % p.a.
- RS: Obstpreise tragen zu Inflation im Oktober bei

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB). Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

4investors-News - Cisco Systems

16.12.2013 - Cisco Systems: Optimismus schwindet ...
28.06.2013 - Cisco Systems: Internet als Wachstumstreiber ...

DGAP-News dieses Unternehmens