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Raiffeisen: Valeant, Yahoo!, Ferrari und Staatsanleihen im Blickpunkt

22.10.2015 09:35 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

In den USA stehen heute die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie Daten zum Immobilienmarkt auf dem Programm, während in der Eurozone das französische Industrievertrauen (Konsens erwartet leichten Rückgang) sowie das Verbrauchervertrauen für die gesamte Währungsunion (wir gehen von einer Verbesserung aus) veröffentlicht werden. Im Blickpunkt steht jedoch zweifelsohne die Zinssitzung der EZB. Immerhin hat die Notenbank auf der letzten Sitzung nichts weniger als eine Ausdehnung des Anleihekaufprogramms in Aussicht gestellt. Aus unserer Sicht sollten sich seither die Konjunktursorgen weder erhöht noch reduziert haben, zudem ist die Nervosität auf den Finanzmärkten deutlich abgeklungen. Allerdings dürfte sich die Unzufriedenheit der EZB mit der Entwicklung der Inflationsrate erhöht haben. Wir rechnen daher auf der Pressekonferenz mit einem klaren Verweis von EZB Präsident Draghi auf die Bereitschaft für eine Erhöhung des geldpolitischen Stimulus. Auf dem Primärmarkt sind heute keine Emissionen geplant. Gestern emittierte Portugal drei- und zwölfmonatige Geldmarktpapiere (Emissionsrendite -0,021 % bzw. 0,006 %), während Deutschland mit zweijährigen Anleihen (Emissionsrendite: -0,26 %) aktiv war.

Aktienmärkte
Nach anfänglichen Kursanstiegen traten die wichtigsten US-Aktienindizes am Mittwoch doch noch den Weg nach unten an und beendeten den Handelstag im negativen Terrain. Da keine wichtigen Konjunkturdaten zur Veröffentlichung anstanden, drehte sich das Geschehen in erster Linie um die laufende Berichtssaison. Besonders im Mittelpunkt des Interesses war das Pharmaunternehmen Valeant, das sich mit Betrugsvorwürfen von Seiten Citron Research konfrontiert sah. Als Reaktion fielen die Aktien zwischenzeitlich um knapp 40 %, konnten sich aber nach Entgegnungen des Unternehmens wieder etwas erholen und beendeten den Handel mit einem Minus von 19,2 %. Negativ verlief der Handelstag auch für Yahoo, deren Aktien aufgrund der bereits am Vortag nachbörslich bekanntgegebenen Verfehlung der Umsatz- und Gewinnerwartungen 5,2 % einbüßten. Bei Coca-Cola schrumpfte der Gewinn nicht ganz so stark wie befürchtet, allerdings verfehlte der Umsatz die Konsensschätzung, weshalb die Kursreaktion mit einem Minus 0,2 % überschaubar ausfiel. Besser als erwartet lief es dagegen für General Motors, Boeing sowie dem Pharmakonzern Abbott, weshalb deren Aktien entgegen den Trend zulegen konnten. Daneben galt das Interesse dem Börsengang von Ferrari: Die Fiat-Tochter hatte mit USD 52 als Ausgabekurs das obere Ende der Preisspanne festgelegt. Nachdem der erste Kurs bei USD 60 lag, gingen die Aktien schlussendlich mit USD 55 bzw. einem Plus von 5,8 % aus dem Handel. Für Spannung werden unter anderem die heute anstehenden Unternehmensergebnisse von Caterpillar, Amazon.com, Alphabet, Eli Lilly, McDonald’s, 3M, Microsoft und AT&T sorgen. Im Fahrwasser der US-Vorgaben präsentierte sich auch der japanische Nikkei 225 schwächer. Die Eröffnung an den europäischen Aktienmärkten erwarten wir mit Blick auf die ersten Indikatoren leicht negativ.

Credit
In einem relativen ruhigen Marktumfeld stachen die Anleihen des kanadischen Pharmaunternehmens Valeant (Ba3/BB-) hervor. Diese mussten gestern deutliche Kursverluste verbuchen. So gab die Valeant EUR 4,5 % 15/5/2023 Anleihe mehr als 12 Punkte im Tagesverlauf nach. Gothaer emittierte gestern eine EUR 250 Mio. (30NC10) Nachranganleihe bei MS+504,2 BP (Rendite: 6,00 %). Der Covered Bond (EUR 500 Mio., 6J) von Eika Boligkreditt wurde bei MS+22 BP gepreist. Caisse Centrale Desjardins du Quebec (CCDJ) mandatierte Investmentbanken Investorenmeetings die ab den 2. November beginnen sollen zu arrangieren. Eine EUR Covered Bond Emission der Bank könnte im Anschluss folgen.

Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: Laut CNB weitere geldpolitische Lockerung nicht nötig
- PL: Wahlkampfzusagen führen zu Eintrübung der Stimmung gegenüber polnischen Vermögenswerten unter Investoren
- RO: Rumänien erhielt EUR 2 Mrd. aus dem Verkauf eines 10-jährigen und 20-jährigen in zwei Tranchen begebenen staatlichen Eurobonds
- RU: Wöchentliche VPI-Rate weiterhin bei 0,2 % p.w.
- HR: CNB senkte Zinsen und hielt Reverse-Repo-Auktion ab
- UA: Ukrainische Regierung plant Abschluss des Schuldgeschäfts bis 11. November

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB). Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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