Raiffeisen: IBM, Morgan Stanley, Nikkei 225 und Staatsanleihen im Blickpunkt

Der heutige Tag verspricht ein ruhiger zu werden. In den USA werden lediglich Daten zum Immobilienmarkt veröffentlicht. Wohnungsbaubeginne- und genehmigungen sollten wie der NAHB Wohnungsmarktindex schon gestern (64 Indexpunkte, höchster Stand seit 10 Jahren) die solide Verfassung des US-Immobilienmarktes unterstreichen. In der Eurozone stehen keine marktbewegenden Wirtschaftsindikatoren zur Veröffentlichung an. Auch am Primärmarkt gibt es heute wenig Gedränge: Lediglich Spanien und der ESM kommen mit Geldmarktpapieren auf den Markt. Am Primärmarkt platzierte gestern Belgien ein Volumen von rund EUR 2,8 Mrd. via Fixzinsanleihen mit Laufzeiten 2022, 2025 und 2045. Die Nachfrage war trotz der niedrigen Verzinsung (die Emissionsrenditen der Fixzinsanleihen lagen bei 0,372 %, 0,858 % und 1,838 %) mit bid/cover Ratios von 1,9 bis 2,05 sehr solide. Die EUR 31 Mio. der litauischen Anleihe mit Laufzeit 2019 ging ebenfalls mit reger Nachfrage (bid/cover 3,83 bei einer Rendite von 0,594 %) über den Ladentisch.

Aktienmärkte
Die US-Aktienmärkte haben gestern nur wenig verändert geschlossen. Generell fiel der Handel auch unspektakulär aus, was sich u.a. im deutlich unterdurchschnittlichen Handelsvolumen bemerkbar machte. Schwach präsentierten sich vor allem Energietitel, welche aufgrund des gefallenen Ölpreises deutlich niedriger notierten. Allerdings konnte dies durch Zugewinne bei IT- und Konsumwerten kompensiert werden. Im Fokus stehen nach wir vor die Ergebnisse zum dritten Quartal. So konnte etwa Morgan Stanley mit seinen Zahlen nicht überzeugen. Nach Handelsende veröffentlichte noch IBM seinen Quartalsbericht. Alles in allem fiel dieser enttäuschend aus. Der Umsatz sank das 14. Quartal in Folge. Auch der Ausblick wurde gekappt. Die Aktie verlor im nachbörslichen Handel 4,9 %. Ebenfalls unspektakulär verlief die Entwicklung in Japan. Der Nikkei 225 notiert zuletzt nur leicht höher. Heute sollte es bezüglich Unternehmensergebnisse ein wenig ruhiger zugehen. Vor allem US-Ergebnisse werden im Fokus stehen. An den europäischen Aktienmärkten sieht es momentan nach nur wenig veränderten ursen zu Handelsbeginn aus.

Credit
EZB-Bankaufseherin Nouy sieht die größten zukünftigen Herausforderungen der Banken in der schwachen Profitabilität, sowie in zu vielen faulen Krediten in den Bankbilanzen. Im späteren Jahresverlauf sollte die Überprüfung der Geldinstitute (SREP) abgeschlossen sein. Die Kapitalanforderungen für die von der EZB beaufsichtigten Großbanken würden in 2016 etwas höher als im Vorjahr ausfallen. Laut Nouy muss die Auswahl der Banken, für den 2016 geplanten europäischen Bankenstresstest, noch von der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) getroffen werden. Banca Carrige konnte gestern einen EUR 500 Mio. Covered Bond bei MS+100 BP preisen, dies ist der höchste Emissionsspread seit der Emission der Banca Monte dei Paschi di Siena (EUR 1 Mrd., 10 Jahre) die im July 2014 ihren Bond bei MS+148 BP platzierte. Im Übrigen ist die Emissionspipeline bei Covered Bonds noch immer stark gefüllt. So haben beispielsweise die WL Bank AG (EUR 500 Mio., 8 Jahre) und die Banca Monte dei Paschi di Siena Emissionen für die nahe Zukunft abhängig von den Marktbedingungen bekanntgegeben.

Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: CNB bekräftigt, dass FX-Ausstieg vor H2 2016 unwahrscheinlich ist
- PL: Monatliche Indikatoren legen Stabilisierung des BIP-Wachstums im 3. Quartal nahe
- RO: Gewünschte Analyse der Aktivitäten der Minister
- RU: Rückgang der Einzelhandelsumsätze beschleunigte sich im September
- RU: Verbesserung der Investitionsdynamik im September
- BA: Politische Krise der Föderation Bosnien und Herzegowina beigelegt

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB). Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!