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National-Bank: US-Leitzinswende als Dauerthema

19.10.2015 09:16 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

China hat einmal mehr liefern können. Mit Spannung wurden die Daten zum Q3-BIP des Landes erwartet. Die Wirtschaft wuchs im abgelaufenen Quartal auf Jahresbasis mit 6,9%. Das liegt im Rahmen der Schätzungen. Nichtsdestotrotz ist es die geringste Wachstumsrate seit 2009. Ganz sorglos ist die Administration in China dennoch nicht. In einem Interview vom Wochenende machen Regierungsvertreter durchaus deutlich, dass sie mit dem Wachstumsziel von 7% pro Jahr hadern. Man könne sich der etwas schwächeren weltwirtschaftlichen Entwicklung nicht entziehen. Außerdem koste der Umbau des Wirtschaftssystems auf eine stärkere konsumorientierte Basis Wachstum. Dass es zu einem hard landing kommen wird, ist nicht zu erwarten. Vielmehr wird sich das Wirtschaftswachstum in den kommenden Quartalen vermutlich sukzessiv leicht verlangsamen. Im Zweifel hat man in China immer noch ausreichend geld- und fiskalpolitische Spielräume, um das Wachstum anzukurbeln. Davon wird man jedoch nur sehr dosiert Gebrauch machen, um nicht immer wieder neue Erwartungen der Kapitalmärkte zu wecken. Alles in allem scheint das Land den Kurs einzuschlagen, den bspw. der IWF anhand seiner Wachstumsprognosen vorgezeichnet hat. Ansonsten gibt es heute kaum Neues. Die US-Konjunkturdaten vom Freitag fielen vielversprechend aus. Es ist zwar noch keine Besserung im verarbeitenden Gewerbe zu erkennen. Immerhin ging die Industrieproduktion über die letzten beiden Monate nicht ganz so stark zurück, wie es prognostiziert wurde. Und die Stimmung der Konsumenten gemessen am vorläufigen Wert für den Indikator der Uni Michigan deutet daraufhin, dass sich die US-Amerikaner immer noch in Ausgabenlaune befinden.

Die US-Notenbanker, die sich am Freitag zu Wort gemeldet hatten, vermittelten das bekannte Bild: Es ist offen, ob und wann die Leitzinswende in den USA eingeleitet wird. Die Äußerungen der US-Notenbankvertreter im Laufe des heutigen Tages werden dazu keine neuen Erkenntnisse liefern. Die Positionen sind hinreichend bekannt. Im weiteren Wochenverlauf absolviert Janet Yellen noch einen öffentlichen Auftritt. Vielleicht gelingt es ihr ja, eine klare Linie in die Diskussion zu bringen. Große Erwartungen sollte man daran aber nicht haben.

Konjunkturdaten sind heute Mangelware. Ein Blick in die europäische Peripherie könnte dagegen von Interesse sein. Nach den Parlamentswahlen in Portugal, die nun bereits einige Zeit zurückliegen und die bislang zu keiner neuen Regierung geführt haben, scheint es nun Bewegung zu geben. Die „linksorientierten“ Parteien hatten bekanntlich eine Mehrheit errungen, würden sie alle zusammenarbeiten. Genau das scheint man gemäß Medienberichten aus Portugal zurzeit in Angriff nehmen zu wollen. Die Auswirkungen sind derzeit jedoch noch schwer abschätzbar.

Der Bund Future dürfte wenig geändert in den Handelstag starten und sich zwischen 156,00 und 157,50 bewegen. Die Emissionen von Frankreich und den Niederlanden sowie Belgien werden problemlos aufgenommen werden. Die Rendite der 10jährigen US-T Notes sollte zwischen 1,95 und 2,15% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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