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National-Bank: US-Geldpolitik bleibt im Unklaren

16.10.2015 09:17 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Wieder einmal spielten die US-Konjunkturdaten gestern eine wichtige Rolle. Im Vergleich zu den US-Erzeugerpreisen vom Mittwoch lieferten die Konsumentenpreisdaten ein etwas anderes Bild. Im Monatsvergleich ging die Gesamtrate zurück, und die Kernrate blieb unverändert. Doch letzteres reichte aus, um für einen kleinen Anstieg der Jahresrate auf 1,9% zu sorgen. Zudem fiel die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung auf den niedrigsten Wochenwert seit Jahrzehnten. Beides zusammen schürte Erwartungen, die Fed könne vielleicht doch im Dezember die Leitzinswende einläuten. Dieser leichte Stimmungsumschwung im Vergleich zu Mittwoch macht deutlich, wie verunsichert die Marktteilnehmer hinsichtlich des geldpolitischen Kurses der Fed sind. Den US-Notenbanker gelingt es zurzeit nicht, einen klaren Kurs zu kommunizieren. Daran haben die Aussagen der Fed-Vertreter gestern nichts geändert. Der Chef der New York Fed räumte zwar ein, dass es vielleicht ein Kommunikationsproblem gäbe. Er versuchte zugleich deutlich zu machen, dass die einzelnen US-Notenbankakteure gar nicht so weit auseinander liegen würden. Er schloss nicht aus, dass es die Einleitung der Leitzinswende im laufenden Jahr immer noch geben könne. Insgesamt haben die Äußerungen jedoch nicht dazu beigetragen, dass es nun mehr Klarheit zum geldpolitischen Kurs der Fed gibt. Vermutlich wird das in den kommenden Wochen so bleiben. Vielleicht wäre manches mal weniger Kommunikation etwas besser.

Die heute anstehenden Daten zur Industrieproduktion und zur Kapazitätsauslastung dürften nicht für positive Überraschungen sorgen. Die vergleichsweise geringe Wachstumsdynamik im verarbeitenden Gewerbe bleibt das Problem in den USA. Die Verbraucher sollten dagegen wieder bester Stimmung sein, was man dem vorläufigen Wert für den Indikator der Uni Michigan wird entnehmen können. Die europäischen Konjunkturdaten sollten nur eine untergeordnete Rolle spielen. Die europäischen Verbraucherpreisdaten werden das gewohnte Bild zeigen. Preisdynamik wird man vergebens suchen. Die Äußerungen der europäischen Notenbanker werden daher wieder nach Aussagen abgesucht werden, aus denen man ableiten kann, ob und wann eine QE II kommt. Auf eine erneute Ausweitung der Liquiditätsversorgung dürften die Markakteure bereits spekulieren. Notwendig ist das derzeit nicht.

Erwartungsgemäß schwierig gestaltet sich die Regierungsbildung in Portugal. Die Koalitionsverhandlungen mit den Sozialisten wurden vom amtierenden Ministerpräsidenten ergebnislos beendet. Es könnte insgesamt auf eine Minderheitsregierung hinauslaufen. Ob Portugal dann den eingeleiteten Reformweg weiter gehen wird, ist mindestens zu bezweifeln.

Mit den Vorgaben aus Asien dürfte der Bund Future mit leichten Verlusten in den Handelstag starten. Im weiteren Tagesverlauf sollte es sich zwischen 156,00 und 157,50 bewegen. Am Abend könnte es zu Gewinnmitnahmen kommen. Die Rendite der 10jährigen US-T Notes sollte zwischen 1,95 und 2,15% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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