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National-Bank: IWF reduziert Wachstumserwartungen

07.10.2015 09:14 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Auftragseingänge für die deutsche Industrie gingen im Monatsvergleich erheblich zurück. Dafür verantwortlich waren vor allem eine schwache Nachfrage aus dem Inland sowie dem außereuropäischen Ausland. Die Aufträge aus Europa stiegen dagegen deutlich an. Letzteres ist ein Zeichen dafür, dass die wirtschaftliche Entwicklung in Europa tatsächlich an Fahrt gewinnt und zumindest vereinzelt Investitionen vorgenommen werden. Die schwache Nachfrage aus dem Inland dürfte auf die Sommerferien zurückzuführen sein, was sich heute bei der Industrieproduktion ebenfalls negativ bemerkbar machen sollte. Bei der schwachen Entwicklung der Auftragseingänge aus dem Rest der Welt wird die etwas verhaltenere konjunkturelle Entwicklung in Südostasien eine Rolle gespielt haben. Ansonsten verbreiteten die US-Notenbanker wenig Neues. John Williams von der San Francisco Fed betonte zwar, dass er immer noch von der Einleitung der Leitzinswende im laufenden Jahr ausgehen würde. Weitere Aussagen, die diese Position untermauern und als Vorbereitung der Märkte auf diese Maßnahme gelten könnten, fehlten jedoch. Immerhin, so wurde er jedenfalls zitiert, sei er „bullish“ für China. Damit hat er in gewisser Weise etwas mit dem IWF gemeinsam. Gestern Nachmittag wurde der aktualisierte World Economic Outlook präsentiert. Wie es die IWF-Chefin hatte anklingen lassen, wurden die Prognosen für as Wachstum der Weltwirtschaft für das laufende und das kommende Jahr reduziert. Verantwortlich für diese Reduzierung sind nahezu alle Regionen der Welt. Immerhin prognostiziert der IWF noch, dass sich das Wachstum in 2016 im Vergleich zu 2015 beschleunigen wird. Der Währungsfond hat sich eines jedoch nicht zu Eigen gemacht: Die Wachstumssorgen China betreffend. Die prognostizierten Wachstumsraten für das laufende (6,8%) und das kommende Jahr (6,3%) wurden nicht geändert. Diese Werte werden bereits seit April 2015 beibehalten. Demnach schätzt der IWF die Situation in China längst nicht so dramatisch ein, wie es wohl die Kapitalmärkte tun. Zugleich warnt der IWF vor zahlreichen Risiken, nun jedoch deutlicher als vor einigen Monaten. Wieder einmal steht das Thema Verschuldung der Emerging Markets in Fremdwährung relativ weit vorn auf der „Sorgenagenda“. Die Erinnerungen an die Asienkrisen sind also noch nicht verblasst. Das nimmt der IWF zugleich zum Anlass, um der Fed ein Argument für die Verschiebung der Leitzinswende zu geben. Die Emerging Markets müssten jedoch auf diese Maßnahme „eigentlich“ sehr gut vorbereitet sein, denn schließlich wird darüber bereits 18 Monate diskutiert.

Insgesamt dürfte es heute eine eher abwartende Haltung der Marktteilnehmer geben. Die 2025er Bund dürfte sich nur schleppend platzieren lassen, so dass es durchaus etwas Druck auf die Kursnotierungen geben kann. Möglicherweise wird das italienische Schatzamt via Syndikat ebenfalls aktiv und platziert einen Linker. Am Abend dürfte die Platzierung der 10jährigen T-Notes auch eher schwierig werden und ebenfalls für Druck auf die Kursnotierungen sorgen. Der Bund Future dürfte kaum verändert eröffnen und im Tagesverlauf zwischen 155,45 und 156,80 notieren. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 1,98 und 2,15% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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