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National-Bank: IWF stellt World Economic Outlook vor

06.10.2015 09:47 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die risk on-Stimmung hat den gestrigen Tag gehalten, und heute Morgen setzt sich die daraus resultierende Wirkung in Asien fort. Dementsprechend gaben die Anleihekurse von deutschen Staatsanleihen und US-Treasuries nach. Daran änderten die meist unterhalb der ersten Schätzung ausgefallen Markit Einkaufsmanagerindizes aus verschiedenen Euroländern ebenso wenig wie der etwas hinter den Prognosen zurückgebliebene Wert des ISM Indikators für das Dienstleistungsgewerbe. Allerdings dürfte es sich nach den Gewinnen nach der Bekanntgabe des US-Arbeitsmarkberichts am vergangenen Freitag überwiegend um Gewinnmitnahmen gehandelt haben. Von den Konjunkturdaten dürften heute kaum Impulse ausgehen. Die deutschen Auftragseingänge im August sind dadurch interessant, dass sich dort möglicherweise erste Auswirkungen der kontrollierten Freigabe der chinesischen Währung erkennen lassen. Ansonsten dürfte das Hauptaugenmerk auf den Aussagen der US-Notenbanker liegen. Die Marktakteure scheinen die Leitzinswende für das laufende Jahr schließlich langsam auszupreisen. Wollen die US-Notenbanker das verhindern, müssen sie allmählich deutlich Stellung pro Leitzinswende beziehen. Mario Draghi wird dagegen nichts Neues zu berichten haben. Die EZB steht bereit, das QE-Programm auszuweiten oder ein QE II aufzulegen, sofern das notwendig erscheint. Heute Nachmittag wird der aktuelle Word Economic Outlook des IMF vorgestellt. Nach den jüngsten Aussagen der IWF-Chefin zu den Wachstumsperspektiven der Weltwirtschaft dürften die Prognosen gesenkt werden. Die entscheidenden Fragen sind, in welchen Regionen und wie stark fällt die Reduzierung aus. Von Interesse dürften auch noch die Entwicklungen hinsichtlich Griechenland sein: Hier sind die Bedingungen für die Auszahlung weiterer Mittel zur Stützung des Landes noch einmal deutlich gemacht worden. Inwieweit sich die griechische Regierung mit der Forderung nach Schuldenerleichterungen durchsetzen kann, ist offen. Dass das Land, wie vom griechischen Ministerpräsidenten avisiert, in 20 Monaten wieder Kapitalmarktrefinanzierungen durchführen kann, erscheint aus heutiger Sich unwahrscheinlich. Zugleich dürfte die Regierungsbildung in Portugal anlaufen. Obwohl sich das aufgrund der neuen Mehrheitsverhältnisse als schwierige Aufgabe erweisen dürfte, haben die Marktakteure gestern entspannt reagiert, denn portugiesische Staatsanleihen waren gefragt.

Bei der EU-Kommission wurden erste Budgetplanungen für das kommende Fiskaljahr eingereicht. Nach Medienberichten scheint man dort mit den Planungen aus Madrid nicht einverstanden zu sein, da die Sparbemühungen der Kommission nicht weit genug gehen. Jetzt darf man sehr gespannt sein, wie die Kommission reagiert und ob sie ein formales Verfahren einleiten wird. Das Vorgehen dürfte nämlich wegweisend für andere Länder sein, denn es ist nach den Äußerungen von Regierungsvertretern aus verschiedenen Euroländern davon auszugehen, dass die spanischen Budgetvorstellungen eher der Regel denn die Ausnahme darstellen werden.

Die Marktakteure dürften heute eine abwartende Haltung einnehmen. Der Hauptfokus dürften die Aussagen der US-Notenbanker sein. Die Emission der 3jährigen US-Treasuries dürfte am Abend für etwas Druck auf die Notierungen sorgen. Die österreichischen Bonds werden sich gut platzieren lassen, was für den deutschen Linker nicht gilt. Der Bund Future dürfte wenig verändert eröffnen und dann zwischen 155,80 und 157,10 notieren. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 1,98 und 2,15% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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