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Raiffeisen: Texas Instruments, US-Notenbank Fed, China und Staatsanleihen im Blickpunkt

18.09.2015 09:24 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die mit viel Spannung erwartete Zinssitzung der US Fed gestern am Abend brachte enttäuschend wenig Neues. Erstens konnte sich das FOMC nicht zu einer Zinsanhebung durchringen. Zweitens unterschieden sich die Ausführungen kaum von den Aussagen zuvor. Die US Notenbankpräsidentin konnte auf der Pressekonferenz aus unserer Sicht nur wenig überzeugende Erklärungen für das Zaudern vorbringen. Am Ende blieb der Eindruck, dass die Offenmarktmitglieder Zweifel über die Robustheit der US Konjunktur hegen. Die US Fed gab in Summe keinen eindeutigen Hinweis auf eine erste Zinsanhebung noch in diesem Jahr, wir rechnen aufgrund unserer Wirtschaftseinschätzung im Dezember mit einem ersten Zinsschritt nach oben (Details siehe unseren Kurzkommentar). Am Primärmarkt platzierte gestern Frankreich ein Volumen von rund E UR 8 Mrd. via Fixzinsanleihen mit Laufzeit 2018 und 2020 zu einer Emissionsrendite von -0,09 % und 0,31. Weiters wurde ein Volumen von knapp EUR 1,3 Mrd. per inflationsindexierten Anleihen mit Laufzeit 2025, 2030 und 2040 zu einer Emissionsrendite von 0,01 %, 0,27 % und 0,44 % auktioniert. Das Bid/Cover Ratio erstreckte sich von 1,8 bis 2,25. Spanien holte sich bei Investoren ein Gesamtvolumen von EUR 4,8 Mrd. Die Staatsanleihen mit Laufzeiten 2018, 2020 und 2025 waren 1,9 bis 2,5fach überzeichnet und wurden zu einer durchschnittlichen Rendite von 0,4 %, 1,02 % und 2,15 % auktioniert. Laut Ratingkalender haben heute Fitch für Finnland, S&P für Portugal und Moody’s für Frankreich und Slowenien die Möglichkeit, eine erneuerte Einschätzung bekannt zu geben.

Aktienmärkte
Am gestrigen Handelstag verbuchten die wichtigsten US-Aktienindizes leichte Verluste. Zur Schlussglocke befanden sie sich – mit Ausnahme der Technologiebörse NASDAQ (+0,1 %) – allesamt im negativen Terrain. Dabei richteten sich alle Augen auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank FED. Letztere beließ den Leitzins auf seinem aktuellen tiefen Rekordniveau von 0,25 %. Damit lässt die erste Zinserhöhung seit einer Dekade in den USA weiter auf sich warten. In einer ersten Kursreaktion reagierten die wichtigsten US-Aktienindizes mit deutlichen Gewinnen, rutschten aber im Anschluss an die Pressekonferenz der FED-Chefin Yellen ins Minus. Ihre Aussagen rund um die weiterhin lockere Geldpolitik schürten am Markt Besorgnis über den Zustand der Weltwirtschaft. Neuigkeiten gab es auch von Unternehmensseite. So erhöht Texas Instruments seine Dividende um 12 % und plant einen Aktienrückkauf in Höhe von USD 7,5 Mrd. Der japanische Aktienmarkt konnte sich den „negativen“ Vorgaben nicht entziehen und so beendete der Nikkei 225 den Handel mit einem Minus. Nach aktuellen Futures-Indikationen zeichnet sich an den europäischen Börsenplätzen ein leicht negativer Handelsbeginn ab.

Credit
Die gestern bereits unwahrscheinliche und auch nicht stattgefundene Zinsanhebung durch die US-Fed, hat in den USA kurzfristig zu engeren Credit-Risikoprämien geführt, die kurz darauf wieder verpufft waren. In Summe dürfte der nicht gesetzte Schritt am ehesten für High-Yield Bonds von Vorteil sein. Seit Ende Juli waren am EUR High-Yield Corporate Bond Primärmarkt nur selten Neuemissionen zu beobachten. Nun könnte sich das Fenster für Hochrisiko-Emittenten aber zumindest vorübergehend wieder stärker öffnen. Am anderen Ende des Risikospektrums – Covered Bonds – befindet sich seit Mittwoch dieser Woche die BAWAG auf Roadshow. Sie möchte erstmals seit September 2012 wieder einen EUR Benchmark Covered Bond emittieren. Die Roadshow endet heute. Seit gestern befindet sich auch die Hypo Tirol Bank AG auf Roadshow. Es ist durchaus möglich, dass die Bank ihren ersten Covered Bond in Benchmarkgröße platziert.

China
Das Staatliche Amt für Statistik veröffentlichte heute Morgen die aktuellen Zahlen zu den Immobilienpreisen in China. Dabei verzeichneten diese auf Monatsbasis in 35 von 70 Großstädten einen Preisanstieg im August, wohingegen es im Monat davor lediglich 31 Städte waren. Auf Jahresbasis wiesen im August lediglich 9 Städte höhere Immobilienpreise auf und 61 Städte einen Preisrückgang. Diese Entwicklung zeigt eine weitere Abschwächung des Immobilienpreisverfalls auf, die zum größten Teil auf die niedrigen Finanzierungskosten am Markt sowie auf die gelockerten Restriktionen zum Immobilienerwerb zurückzuführen sind. Chinesische Aktien starteten den heutigen Handelstag freundlich, sowohl an den Festlandmärkten in Shanghai als auch in Hongkong (HSCE) notieren diese leicht im Plus.

Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: CZK wird Entscheidung der Fed verarbeiten
- PL: Wirtschaftliche Erholung noch ausständig
- RO: IWF ist bereit zur Diskussion über neue Vereinbarung
- RU: Rückgang der Kapitalinvestitionen verlangsamt sich auf 6,8 % p.a.
- RU: Einzelhandelsumsätze fallen im August um 9,1 % p.a.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB). Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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