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Nord LB – US-Arbeitsmarktbericht: Weiterer Schritt in Richtung baldiger Zinsanhebung!

04.09.2015 15:58 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

Vor einigen Minuten sind in den USA aktuelle Daten zur Lage am Arbeitsmarkt des Landes veröffentlicht worden. Im Berichtsmonat August wurden in der US-Wirtschaft 173.000 zusätzliche Stellen geschaffen, was die Prognosen um knapp 45.000 verfehlte. Allerdings wurden nahezu genau in dieser Höhe die beiden Vormonatswerte nach oben revidiert. Schwach war die Entwicklung im verarbeitenden Sektor. Die Arbeitslosenquote ging dagegen erfreulicherweise deutlicher als erwartet zurück auf nunmehr 5,1%, den niedrigsten Stand seit April 2008.

Insgesamt ist anzumerken, dass sich die Lage auf dem US-Arbeitsmarkt weiter aufhellt. Und das gilt nun bereits seit geraumer Zeit: So betrug der monatliche Beschäftigungsaufbau in den vergangenen 17 Monaten mit einer Ausnahme mehr als 170.000. Seit Anfang 2013 fiel die Arbeitslosenquote von 8% auf nun 5,1%. Der Gesamteindruck des Berichts ist damit positiv.

Um es kurz zu fassen: Eine absolute Sicherheit, wie die Entscheidung der Fed am 17. September ausfallen wird, liefern diese heutigen Zahlen noch nicht. Die geldpolitischen Tauben mögen anmerken, dass die soliden Daten noch nicht die zugenommene Verunsicherung im Zuge der Marktturbulenzen ausgehend von China beinhalten. Die geldpolitischen Falken dürften hinsichtlich des Stellenaufbaus argumentieren, dass die August-Zahlen in den vergangenen Zahlen regelmäßig die Prognosen verfehlten, um nach den vorgenommenen Revisionen wieder deutlich höher angegeben zu werden. Insofern: Revisionen (nach oben) nicht ausgeschlossen! Insgesamt aber haben wir heute einen weiteren Schritt in Richtung Zinsanhebung im September gemacht!

Ein möglicherweise wichtiges Argument für eine baldige Zinsanhebung ist die Lohnentwicklung: Die Löhne stiegen um 0,3% und damit das siebte Mal innerhalb der letzten acht Monate. Zusammen mit den Entwicklungen bei Wochenstunden und Beschäftigung ergibt sich ein Plus in der Lohnsumme, das sich über eine stärkere Konsumnachfrage auch auf die Preise auswirken dürfte.

Die Fed wird die Arbeitsmarktdaten genau analysieren. Derzeit ist zwar noch nicht abschließend zu beurteilen, wie es mit der chinesischen Konjunktur weitergeht. Wir sehen die Marktturbulenzen jedoch als vorübergehend an. Die Implikationen für die USA sollten sich in Grenzen halten. Zudem rechnen wir für die kommenden Wintermonate mit einer US-Inflationsrate bei 2%. Das Risiko der Fed zu spät zu handeln, nimmt monatlich zu. Jetzt nicht zu agieren, würde bedeuten, es gäbe ernste Bedenken. Insofern dürfte sie, wenn die Lage um China nicht doch noch komplett eskaliert, in diesem Monat die Zinsen anheben.

Ein Plädoyer für eine Zinsanhebung im September hatte kurz zuvor Jeffrey Lacher abgegeben: Für den Fed-Präsident von Richmond ist es höchste Zeit für den ersten Zinsschritt.

Fazit: Die Zahlen zum US-Arbeitsmarkt sind insgesamt positiv zu bewerten. Sie liefern den geldpolitischen Falken im FOMC wichtige Argumente, im September bereits die Leitzinsen anzuheben. Eine Arbeitslosenquote bei 5,1% erfordert nun diesen Schritt. Gut denkbar wäre eine Zinsanhebung verbunden mit der Ankündigung, in den kommenden Monaten abwarten zu wollen (One-and-Done). Eine etwas weniger wahrscheinliche Option wäre zunächst ein Abwarten mit dem gleichzeitigen Signal, im Oktober agieren zu wollen. Insofern ist die Wahrscheinlichkeit für eine erste Zinsanhebung in diesem Herbst gestiegen. Nach ersten Ausschlägen notierten sowohl der Euro in US-Dollar als auch die Renditen zehnjähriger Bunds und US-Treasuries wenig verändert. Der Dax fiel vor Sorge einer nun wahrscheinlicher gewordenen baldigen Zinswende in den USA fast auf 10.000 Punkte.

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