4investors Exklusiv

Aktien

Branchen- und Themenspecials

Ihre privaten Finanzen

4investors News

Saxo Bank: Pro und Kontra des Iran-Abkommens

03.09.2015 15:50 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Ein iranisches Sprichwort sagt, dass ein Mann der gerade ertrinkt, sich keine Sorgen über den Regen macht. Dieses Sprichwort verdeutlicht, warum der Iran und USA so verzweifelt an einem Abkommen bezüglich der Aufhebung iranischer Sanktionen arbeiten“, sagt Steen Jakobsen, Chefvolkswirt bei der Saxo Bank. Für den Iran bedeuten die scharfen Sanktionen seit 2012 eine Lähmung der Wirtschaft und verringern den Einfluss innerhalb der Golfregion. Für die USA wird es hingegen zunehmend schwieriger eine schlüssige Strategie für den Mittleren Osten zu formulieren, die den speziellen Beziehungen zu Israel, Saudi-Arabien, den Golfstaaten und dem Iran gerecht wird.

So gibt es verschiedene Interpretationen dieses Abkommens. Der negative Einfluss werde die Ölmärkte treffen. Das zusätzliche Öl aus dem Iran werde auf die ohnehin schon gesättigten Märkte gespült und die Ölpreise weiter drücken. Erst im kommenden Jahr wird voraussichtlich die von den Experten erwartete Nachfragesteigerung das zusätzliche Öl ausgleichen können. Doch es gibt auch positive Seiten. „Der Iran wird nicht ab Tag eins nach den Sanktionen wieder die vollen Produktionskapazitäten erreichen. Das Land wird in den kommenden Jahren viel in die Infrastruktur investieren müssen. Dies sollte der Region Auftrieb geben“, sagt Jakobsen. Die zuletzt eingefrorenen und nun wieder frei werdenden Investitionsausgaben werden auf rund 100 Milliarden US-Dollar geschätzt. „Zudem werden die Iraner langsam wieder anfangen zu reisen und den dringend benötigten Wachstum im Tourismus-Sektor in der Golfregion unterstützen“, sagt Jakobsen.

Dennoch birgt dieser Deal einige politische Risiken. Zum einen versucht Israel das Abkommen mit allen Mitteln zu bekämpfen und nutzt dazu seine engen Beziehungen zu den USA. Zum anderen steigt bei den Golfstaaten – die dem Abkommen grundsätzlich positiv gestimmt sind – zunehmend die Besorgnis um die eigene Sicherheit, sollte die USA als militärischer Verbündeter im Zuge der Entspannungspolitik seine Truppenstärke in der Region reduzieren. „Aktuell sieht es so aus, als ob US-Präsident Obama genug Rückendeckung im Senat besitzt, um das Abkommen durchzusetzen“, sagt Jakobsen.

Welchen Einfluss das Abkommen letztendlich haben werde, hänge hauptsächlich vom Iran ab. „Wenn sich der Iran vollständig darauf einlässt und seine Grenzen öffnet, wird dieses Abkommen die ganze Region stärken“, sagt Jakobsen. Die Geschichte zeigt, dass je mehr Geschäfte grenzüberschreitend getätigt werden, desto reicher werde ein Land. Darüber hinaus komme ein starker Nachholbedarf an ausländischen Waren und Dienstleistungen bei 77 Millionen Iranern hinzu. „Dies könnte 2016 und 2017 tatsächlich zu einem sehr positiven Wachstumsfaktor für die Region werden“, sagt Jakobsen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Saxo Bank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

4investors-News - Saxo Bank

DGAP-News dieses Unternehmens

27.04.2024 - EQS-News: Neotech Metals ändert die endgültige Vereinbarung für ...
26.04.2024 - EQS-Adhoc: ams-OSRAM AG: ams OSRAM hat den Geschäftsbericht 2023 ...
26.04.2024 - EQS-News: STRATEC BERICHTET ZAHLEN ZUM ERSTEN QUARTAL ...
26.04.2024 - EQS-News: Branicks Group erweitert Geschäftsmodell um Asset-Klasse Renewables ...
26.04.2024 - EQS-News: BB Biotech mit solidem Quartalsergebnis, Biotechkapitalmarkt von ...
26.04.2024 - EQS-Adhoc: BB Biotech AG veröffentlicht ...
26.04.2024 - EQS-News: PALFINGER AG mit hervorragendem Ergebnis im 1. ...
26.04.2024 - Ordentliche Generalversammlung der Espace Real Estate Holding ...
26.04.2024 - EINLADUNG ZUR AUSSERORDENTLICHEN GENERALVERSAMMLUNG 2024 DER AKTIONÄRE DER ...
26.04.2024 - EINLADUNG ZUR AUSSERORDENTLICHEN GENERALVERSAMMLUNG 2024 DER AKTIONÄRE DER ...