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Nord LB - ISM PMI Manufacturing: Belastungen durch Turbulenzen bei den Aktien?

01.09.2015 18:25 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

In den USA sind vor einigen Minuten neue Angaben zur Entwicklung des ISM PMI Manufacturing veröffentlicht worden. Im Berichtsmonat August zeigt sich bei diesem zentralen US-Stimmungsindikator ein gewisser Rückgang auf nun nur noch 51,1 Punkte. Damit kann sich der Index allerdings immerhin noch relativ klar im Wachstumsbereich halten. Dies ist unserer Auffassung nach schon eine wichtige Nachricht.

Die Zahlen zum Philadelphia-Index, der wohl als sehr stark beachteter regionaler US-Stimmungsindikator gelten darf, mögen bei einigen Beobachtern gewisse Hoffnungen auf eine freundlichere Entwicklung des ISM PMI Manufacturing geweckt haben. Wir hatten in diesem Kontext allerdings vor einem zu überschwänglichen Optimismus gewarnt und auch auf mögliche dämpfende Effekte hingewiesen, die sich durch die zuletzt schlechtere Stimmung in China ergeben haben könnten. Wirklich nachhaltige Belastungen durch die Turbulenzen im Reich der Mitte zeigen sich in den heutigen Daten zur Entwicklung des ISM PMI Manufacturing zwar nicht, die grundsätzlich angespannte Lage an Asiens Börsen mag aber zur Erklärung der aktuell etwas schwächeren Zahlen schon eine gewisse Rolle spielen. Die Turbulenzen an den globalen Aktienmärkten haben der Stimmung bei den Einkaufsmanagern zuletzt sicherlich nicht geholfen. Zudem sollte die Industrie in den Vereinigten Staaten momentan unter der Stärke der US-Währung leiden. Darauf hat auch Bradley Holcomb vom Institute for Supply Management hingewiesen.

Immerhin konnte sich die Arbeitsmarktkomponente mit 51,2 Punkten weiterhin oberhalb der magischen Marke von 50 Punkten halten. Diese Entwicklung weckt bei uns zumindest die Hoffnung, dass im Arbeitsmarktbericht am Freitag kein größerer Druck durch einen Abbau von Mitarbeitern in der US-Industrie ausgehen sollte. Die aktuelle Besserung der Beschäftigungssituation in den Vereinigten Staaten ist ohnehin das Resultat des Arbeitskräftebedarfs der Dienstleistungsunternehmen. Folglich wird nun vor allem auf die Details des ISM PMI Non-Manufacturing zu warten sein.

Die Preiskomponente ist im August auf 39,0 Zähler gefallen. Damit gehen die Einkaufspreise der befragten Unternehmen mittlerweile offenbar deutlicher zurück. Die Entwicklungen am Energiemarkt und im FX-Bereich dämpfen somit scheinbar schon den Preisauftrieb in der US-Industrie. Mit Blick auf die Unternehmensgewinne muss dies keine unbedingt schlechte Nachricht sein.

Fazit: Der ISM PMI Manufacturing hat sich im August weiter abgeschwächt. Immerhin konnte sich der Stimmungsindikator oberhalb der magischen Marke von 50 Zählern halten. Die aktuelle Entwicklung ist als nicht sonderlich freundlich zu bezeichnen; sie passt aber sehr gut zu unserer Erwartungshaltung einer Wachstumsabschwächung der US-Wirtschaft im III. Quartal. Diese wahrscheinliche Verlangsamung des Anstiegs ist aber natürlich auch eine Konsequenz der nach der Revision der BIP-Zahlen zu beobachtenden Stärke im II. Quartal. Für die weitere US-Geldpolitik haben die heute veröffentlichten Daten somit unserer Auffassung nach keine besonders große Bedeutung. Die weitere Abschwächung des ISM PMI Manufacturing könnte allenfalls bei ein oder zwei sehr nachdenklichen Fed-Offiziellen einen zusätzlichen Impuls zu etwas größerer Vorsicht bei der Neuausrichtung der US-Zinspolitik auslösen. Insofern muss in jedem Fall weiter auf den Arbeitsmarktbericht gewartet werden.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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