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National-Bank: Einleitung der US-Leitzinswende im September immer noch möglich

31.08.2015 09:03 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Nach den Aussagen zahlreicher, im FOMC stimmberechtigter Notenbanker ist das Einleiten der Leitzinswende im September weiterhin möglich. Einige US-Notenbanker sorgt zwar die gestiegene Volatilität an den Märkten. Doch müsste auch ihnen klar sein, dass die erste Leitzinserhöhung ebenfalls starke Schwankungen an den Kapitalmärkten auslösen wird, trotz einer durchaus guten verbalen Vorbereitung. Und dass die letzte FOMC-Tagung im laufenden Jahr ein besserer Termin sein soll als der September, werden die die US-Notenbanker kaum ernsthaft in Erwägung ziehen. Die Liquidität in den Kapitalmärkten dürfte im Dezember aufgrund des nahenden Jahresabschlusses noch geringer sein als zurzeit. Dementsprechend dürfte die Einleitung der Leitzinswende zu dem letzten im Jahr möglichen Zeitpunkt vermutlich für noch stärkere Schwankungen auf den Kapitalmärkten sorgen, so dass man dann besser bis 2016 warten sollte. Allerdings besteht in diesem Fall das Risiko, dass es keine graduellen, zeitlich gestreckten Leitzinserhöhungen geben wird, sondern eher größere, in kurzer Abfolge erfolgende Schritte. Schließlich wird sich das Zeitfenster aufgrund der Wahl eines neuen US-Präsidenten vermutlich bereits im Juni 2016 für einige Zeit schließen. In der Vergangenheit hat die Fed es nämlich häufig gescheut, Änderungen der Geldpolitik im Umfeld von Präsidentschaftswahlen vorzunehmen. Außerdem riskieren die Notenbanker, dass sich die US-Konjunktur zumindest leicht abkühlen könnte. In so einem Umfeld würde es immer schwieriger werden, Leitzinserhöhungen zu argumentieren. Außerdem verwies Stanley Fisher auf die Bedeutung der Aufwertung des USD sowie der rückläufigen Ölpreise hin: Beides ist für die geringe Preisdynamik im Land verantwortlich. Diese Trends können auslaufen oder sich sogar umkehren. Das könnte zusammen mit der Entwicklung auf dem US-Arbeitsmarkt durchaus zu steigenden Preisen führen. Dementsprechend kommt den US-Konjunkturdaten große Bedeutung zu. Eine Belebung im verarbeitenden Gewerbe wäre sicher eine willkommene Entwicklung, da dieser Bereich der US-Wirtschaft nach wie vor nicht so richtig in Gang kommt. Vielleicht gibt es ja heute einen positiven Impuls vom Chicagoer PMI.

Ganz ohne die Entwicklungen in China geht es auch nicht. Am Wochenende gab es ein außerplanmäßiges Treffen des chinesischen Kabinetts. Die Lage im Land schein die dortige Führung also auch zu beunruhigen. Der chinesische Ministerpräsident wies daraufhin, dass die Wirtschaft angemessen wachse. Die Kapitalmärkte zeigten sich dennoch beunruhigt. Vielleicht gib es dann bald doch noch die nächsten fiskalischen und/oder geldpolitischen Maßnahmen.

Zu Griechenland gibt es abgesehen davon, dass der Vorsprung der Regierungspartei nach jüngsten Umfragen schrumpft, noch eine Einschätzung der IWF-Chefin zur Schuldentragfähigkeit. Es sieht danach aus, als ob der IWF nicht mehr auf eine Reduzierung der Schuldenlast (via haircut) zu bestehen scheint. Das würde den Weg für eine Beteiligung des IWF am Stützungsprogramm ebnen.

Die Europäischen Konjunkturdaten, insbesondere die Verbraucherpreisdaten, werden ebenso Beachtung finden wie der Chicagoer PMI am Nachmittag. Man hofft weiterhin auf eine Belebung im verarbeitenden Gewerbe. Insgesamt dürfte der Bund Future behauptet in die Woche starten und im Tagesverlauf zwischen 153,20 und154,60 schwanken. Die Geldmarkemissionen Frankreichs werden zu negativen Renditen platziert werden. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,10 und 2,26% liegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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