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5 Börsenweisheiten und wie sie deinen Tradingstil beeinflussen werden

28.08.2015 10:12 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Der Aktienhandel hat mittlerweile auch in Deutschland eine sehr große Bedeutung erlangt. So weist der Deutsche Aktien Index (DAX), der wichtigste heimische Aktienindex, Ende Juli 2015 eine Kapitalisierung von über 86 Milliarden Euro auf, wie Statistiken der Börse Frankfurt ergeben.

Doch gerade als Anfänger ist es noch recht schwierig, eine richtige Strategie zu finden. Vorschläge und Börsenweisheiten gibt es genug. Doch was ist eigentlich dran an den weisen Aussprüchen von Börsengurus oder den allgemeinen und angeblich schlauen Weisheiten? Im Folgenden wird aufgezeigt, wie diese Aussagen tatsächlich den Tradingstil eines Einzelnen beeinflussen können.

„Börsenspekulation ist wie eine Skatpartie“

Die bekannte Börsenweisheit von André Kostolany ist eigentlich noch länger:

„Börsenspekulation ist wie eine Skatpartie. Du musst mit einem guten Blatt mehr gewinnen als Du mit einem schwachem Blatt verlierst!“

Was auf den ersten Blick wie eine schlaue Selbstverständlichkeit wirkt, enthält in Wahrheit tatsächlich sehr wertvolle Hinweise auf die richtige Art des Tradings. Ein Risikomanagement in Form eines Money-Managements versucht nämlich genau diesen Punkt aufzugreifen. Verluste sollen auf ein Maß begrenzt werden, welches erträglich ist und dabei natürlich geringer ausfallen als mögliche Gewinne. Eine kleine Beispielrechnung soll aufzeigen, wie ein solches Money-Management funktionieren kann:

BeschreibungBetrag
Verfügbare Summe für Aktien-Trade:10.000 Euro
maximaler Verlust pro Position:2%
maximaler Verlust:200 Euro

In diesem ersten Schritt wurde nun festgelegt, dass pro Trade maximal 200 Euro verloren gehen dürfen. Selbst nach 10 verlorenen Trades wären damit erst 20% des eigenen Depots aufgebraucht. Wer nun eine Aktie kaufen möchte, sollte sich dabei schon zu Beginn auf Basis der Chartanalyse einen Stopp-Loss-Punkt setzen. Auch hierzu ein Beispiel:

  • Aktueller Kurs der Aktie: 100 Euro
  • Stopp-Loss-Limit: 96 Euro
  • Maximaler Verlust pro Aktie: 4 Euro

Jetzt ist es nur noch erforderlich, die die maximal zu kaufende Anzahl der Aktien zu berechnen, um den Verlust zu begrenzen: Maximalverlust (200 Euro) / Verlust pro Aktie (4 Euro) = 50 Aktien.
Wer also auf Basis seines Money-Managements die 50 Aktien für 100 Euro pro Stück kauft und bei einem Kursrutsch auf 96 Euro wieder verkauft, erleidet maximal 200 Euro Verlust. Da niemand die Kurse hundertprozentig voraussagen kann, lässt sich auf diese Weise aber die Chance auf einen laut eigener Strategie angenommenen Gewinn wahren, ohne bei einem Irrtum zu viel Geld verlieren zu müssen.

„Risiko entsteht dann, wenn Anleger nicht wissen, was sie tun!“

Dieser Ausspruch stammt vom berühmten Börsenmagnaten Warren Buffet und impliziert die Tatsache, dass sich Anfänger vorher mit den Börsenmechanismen vertraut machen sollten. Gerade offensichtliche Fallen an der Börse können auf diesem Weg umgangen werden. Tappt gar eine Mehrheit unbedarfter Anleger in solche Börsenfallen, bringt dies nicht nur Risiken für diese Personengruppen mit sich, sondern für alle Beteiligten an der Börse.

Tipp: Um eigene Strategien und das Setzen von Stopp-Limits auszuprobieren, kann sich risikofreies Üben sehr lohnen. Zu diesem Zweck ist beispielsweise ein Metatrader 5 Demokonto sehr interessant. Die neue Plattform bietet sowohl Anfängern als auch Profis alles, was benötigt wird und hilft jungen Tradern, ihren Anfängerschuhen zu entwachsen.

„The trend is your friend“

Diese sehr allgemeine Börsenweisheit geht davon aus, dass ein Trend zu einem steigenden oder fallenden Aktienkurs anhalten wird. Wer also einen mittelfristig steigenden Aktienkurs beobachtet, kann von einer höheren statistischen Wahrscheinlichkeit für ein Anhalten des Trends profitieren. Diese Strategie ist unter Börsenexperten so beliebt wie umstritten, da ein zu später Absprung eventuell Verluste mit sich bringt. Trotzdem ist es hilfreich, eine solche Weisheit bei der Chartanalyse im Hinterkopf zu behalten.

„Hin und her macht Taschen leer“

Auch hierbei handelt es sich um eine sehr allgemeine Börsenweisheit, die das hektische Kauf- und Verkaufsverhalten mancher Anleger als falsch ausweist. Dies hat mehrere Gründe:

  • Jede Transaktion (Kauf oder Verkauf von Aktien) ist mit Kosten und Gebühren verbunden.
  • Gerade kleinere Kursschwankungen lassen sich schlecht voraussagen, was die Wahrscheinlichkeit für Fehleinschätzungen erhöht.
  • Häufige Käufe und Verkäufe sind zudem ein Zeichen von Nervenschwäche und diese kann an der Börse manchmal der schlimmste Gegner sein.

Wer also besonnen und auf der Basis einer Strategie handelt, kann letztlich Gebühren sparen und darüber hinaus auch noch unnötige Verluste vermeiden.

„Nervenstärke für Minus 1“

Die oben stark abgekürzte Börsenweisheit stammt wieder einmal von André Kostolany, der für folgenden Ausspruch bekannt ist:

„An der Börse ist 2+2 nicht 4, sondern 5 minus 1! Man muss nur die Nerven haben, das Minus 1 auszuhalten!“

Dieser Ausspruch bestätigt zumindest teilweise die Börsenweisheit Nummer 4, denn an der Börse geht es mitunter auch um Nervenstärke. Rutschen die Kurse gekaufter Aktien ab, muss dies nicht zwingend ein Verkaufssignal sein. Der Trader sollte in Ruhe analysieren, welche genauen Ursachen vorliegen. In den meisten Fällen können solche Verluste nämlich wieder aufgefangen werden.

Tipp: Gerade für die private Altersvorsorge werden bekannte Aktien sogar in jungen Jahren als gute Möglichkeit angepriesen. Auch dabei wird der Effekt genutzt, dass Kursschwankungen sich kurzfristig wieder ausgleichen. Bei fortschreitendem Alter wird dann meist umgeschichtet, weil Kursschwankungen sich sonst negativ auf das Endergebnis auswirken können.

Fazit

Auch wenn Börsenweisheiten oftmals etwas arrogant und nichtssagend wirken, verbirgt sich dahinter nicht selten ein Körnchen Wahrheit. Darüber hinaus lassen sich daraus wichtige Strategien für das eigene Trading ableiten. Ob nun Money-Management Chart-Analyse, Testing oder Nervenstärke – all diese Elemente sind sehr gefragte Aspekte im erfolgreichen Börsenhandel. Wer also mit seinem eigenen Depot Erfolg haben möchte, tut zumindest manchmal sehr gut daran, über entsprechende Börsenweisheiten nachzudenken. Die Aussagen sind nicht immer vordergründig, haben aber nichts von ihrer Aktualität eingebüßt.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne von Martin Brosy. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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